RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 24.04.2018 16:36von Olaf • | 771 Beiträge
Hallo,
bei Fieldstacks ergibt sich ein neuer Sachverhalt, welcher bei Studiostacks nicht zutrifft.
Bedingt durch den immer etwas vorherrschenden Wind kommt es automatisch bei den meisten kleinen filigranen Motiven zu einer kleinen Bewegung im Stack. Eigentlich dachte ich, dass die Verrechnungssoftware - in meinem Fall Helicon Focus - dies automatisch ausgleicht, wenn nur die Werte für den Bereich: "Fokus Autoeinstellungen" hoch genug einstellt werden. Gemäß der Onlinehilfe dauert die Verrechnung dann etwas länger, aber ansonsten soll es gut funktionieren:
Das tut es aber nur bedingt und muss bei Problemen manuell durch Probieren nachjustiert werden, bis das Ergebnis in Ordnung ist. Falsche Werte - vor Allem im Bereich: "Skalieren" brachte bei zu niedrigen wie auch zu hohen Werten unbrauchbare Ergebnisse.
Hier ein Beispiel mit nicht retuschierten Rohausgaben, bei welchen der Skalierungswert: 4 das beste Ergebnis lieferte:
Skalierung: 2
Skalierung: 4
Skalierung: 5
Was ich hiermit aufzeigen möchte ist der Trugschluss, dass hohe Werte bei Fieldstacks immer ein gutes Ergebnis mit längerer Rechenzeit erzeugen. Bekommt man also Ergebnisse, welche nicht akzeptabel sind, kann die Veränderung - vor Allem - der Skalierung deutliche Verbesserungen erzeugen.
Tschüss Olaf
RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 24.04.2018 16:48von Rheinweib • Administratorin | 5.140 Beiträge
Dem kann ich mich nur anschließen, vielen Dank für Deine Mühe. Ausprobieren
werde ich das selbstverständlich auch mal.
LG
Heike
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"Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."
Albert Einstein (angeblich)
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Makrofotografie-Online
RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 24.04.2018 17:49von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
Vielen Dank für diesen Vergleich, das ist interessant.
Du schreibst, dass du die Skalierung 4 vorziehst.
Für mich wäre Skalierung 2 passender!
Die doppelten Spinnfäden bei Skalierung 2 kann man gut retuschieren,
jedoch bei Skalierung 4, nicht die Fehler im Tier, verdoppelte Punkte und Konturen.
Skalierung 4
Skalierung 4
Skalierung 2
Skalierung 2
Kurt
Auf Wunsch entferne ich die Bilder.
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In der Fotografie gilt es auch, das Schöne zu entdecken.
www.focus-stacking.com
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RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 24.04.2018 19:37von stekki • | 2.934 Beiträge
Generell die Frage an die Zerene User:
... kann Zerene mit solchen Problemen (nicht so exakte Teilergebnisse wie bei Outdoor fast schon üblich) besser umgehen?
... lohnt die Investition in diese Software (gegenüber HF)?
... welche Programm-Version muss es dann sein, wenn es sehr gut werden soll?
Professional Edition, $289 USD
Prosumer Edition, $189 USD
Personal Edition, $89 USD
Student Edition, $39 USD
Mir geht es in erster Linie um persönliche Erfahrungen. Irgendwelche Reviews gibt es viele.
VG Ekkehard
RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 24.04.2018 21:57von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Ekki
Die "Professional Edition" ist keine andere Software mit zusätzlichen Optionen,
sie erlaubt lediglich den Verkauf von Bildern die mit Zerene hergestellt wurden.
Den Unterschied der anderen Versionen, weiss ich nicht mehr, muss man bei Zerene nachlesen.
Für Student Edition bist du eventuell zu alt. :)
(Ich vermute, dass bei Student und Personal, eventuell die Retusche und andere Optionen fehlen?).
Begonnen habe ich mit Helicon und es viele Jahre verwendet, habe dann über Jahre die Ergebnisse von Helicon mit Zerene verglichen,
kurz zu Zerene gewechselt, dann wieder zurück zu Helicon und später zur Hauptsache zu Zerene gewechselt.
Zerene kann aber nicht zaubern, gute Ausgangsbilder sind massgebend.
Bei meinen Stacks sind die Zerene Bilder, auch bei Vergrösserung sauberer.
Seit ich Zerene verwende, ist die Stacking Software mit ihren Optionen, für mich kein Thema mehr,
sondern die Anfertigung der Bilder (ETTR) und dann die passende Vorbereitung der Einzelbilder für die Stacking Software (Zerene).
Weiters hat sich die Qualität meiner Bilder für das Internet verbessert, seit ich die verkleinerten Bilder für das Internet, im TIF (16Bit) Format
noch einmal optimiere und wenn alles passt, erst dann ins JPG Format umwandle und die JPG nicht mehr bearbeite.
Wenn dennoch beim JPG Bild etwas nicht stimmt, dann passe ich das verkleinerte TIF (16Bit) entsprechend an und wandle erneut in JPG um.
Seit Jahren verändere ich an einem JPG Bild nichts mehr!
Lieber Olaf
"ich habe nur einen kleinen Teil des Bildes beim Vergleich gezeigt."
Dieser Sinn erschliesst sich mir nicht.
Bin gespannt auf das Endergebnis.
Kurt
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RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 24.04.2018 22:27von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo
Ich denke, sich überschneidende Objektteile gibt es nicht nur outdoor.
Bei den folgenden Bildern, die mit Zerene gestackt sind, hat es deren genügend
und Retusche ist natürlich nötig.
Dardanus megistos
Tropaeolum majus
Rodenstock Rodagon 1:5.6, f = 150mm, bei 2:1
Kurt
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RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 29.04.2018 22:21von Olaf • | 771 Beiträge
Hallo,
um mit dem Tube weiter voran zu kommen, habe ich ein paar Tests durchgeführt. Ziel war es, zu ermitteln, bei welcher Blende die schärfsten Stacks entstehen. Weiterhin wollte ich herausfinden, wie viel Steps der Focusverschiebung notwendig sind, um ein durchgängig scharfes Bild zu erzeugen.
Meine Testumgebung war recht simpel. Ein Blatt Millimeterpapier - befestigt auf einer Kunststoffscheibe - sollte als Testmotiv dienen. Im Nachgang musste ich feststellen, dass Millimeterpapier für ABM größer 1:1 nicht unbedingt geeignet ist. Eine Leiterplatte oder ähnliches wäre wahrscheinlich besser gewesen. Das Millimeterpapier ist einfach zu grob gedruckt...
Als Erstes habe ich versucht heraus zu bekommen, wie viel Steps der Focusverschiebung bei meinem Canon EF 100mm 1: 2.8 USM Macro notwendig sind, um eine durchgängige Tiefenschärfe zu erhalten. Auf der Seite von Helicon wird für das Canon EF 100mm 1: 2,8L Makro IS USM Objektiv bei Blende f/8 eine Focusverschiebung von 21 Steps je Bild empfohlen.
Da die Objektive sich ähneln, habe ich mit 20 und mit 10 Steps getestet. Durch die Helicon FB Tupe Konfigurationsapp werden diese Steps äquivalent auch auf die anderen Blenden berechnet. Für Blende f/2.8 ergeben sich dann 6 (statt 20) und 3 (statt 10). Im oberen Bild wurde mit 6 Steps / Bild der Focus verschoben. Im unterem Bild wurde mit 3 Steps / Bild der Focus verschoben. Das Ergebnis ist recht eindeutig. Mit 6 Steps / Bild (Empfehlung auf der Helicon Kompatibilitätsliste) sind die Abstände zu groß und kein durchgängig scharfes Gesamtbild möglich. Mit 3 Steps / Bild sieht das Ergebnis deutlich besser aus:
Danach wurden die Qualitäten mit unterschiedlichen Blenden miteinander verglichen. Hier war ich von dem Ergebnis doch sehr überrascht, da das Objektiv seine beste Schärfe eigentlich - gemäß http://www.opticallimits.com - bei Blende f/5.6 besitzt:
Nun gibt es hier natürlich einen kleinen aber anscheinend entscheidenden Unterschied. Der Tube ist als Zwischenring zwischen Body und Objektiv eingesetzt. Die Beispiele stellen sich nun wie folgt dar:
Links oben: f/8
Links unten: f/5.6
Rechts oben: f/4
Rechts unten: f/2.8
In der Bildmitte ist die schärfste Blende: f/2.8:
Am Rand ist die schärfste Blende: f/4, obwohl hier die Unterschiede nicht groß sind:
Was konnte ich nun daraus ableiten?
1.: ich werde mit weniger als der Hälfte der empfohlenen Steps / Bild den Tube parametrieren. Es kommen dann natürlich deutlich mehr Einzelbilder je Motiv zum Einsatz, aber die Tiefenschärfe ist dann wahrscheinlich durchgehend vorhanden. Sollte keine Sonne scheinen, aber doch noch relativ viel Licht vorhanden sein, werde ich auf JPG Format wechseln, um die hohe Anzahl der Einzelbildern in 7 Bildern / Sekunde durchgehend aufnehmen zu können. Bei Sonne wird es schwieriger. Kann ich Abschatten, werde ich wahrscheinlich auch bei JPG bleiben. Ist Abschatten nicht möglich, ist RAW sicherlich die bessere Wahl, um nachträglich die Spitzenlichter zu minimieren.
2. Ich werde versuchen weitgehend mit f/2.8 oder knapp darüber zu arbeiten. Vorteile liegen in der Schärfe und der geringen ISO in Verbindung mit einer kurzen Verschlusszeit. Nachteil sind natürlich die vielen notwendigen Bilder. Dadurch kommen längere Gesamtzeiten für einen Stack zusammen, welche durch Wind und sich bewegende Insekten nicht besonders positiv sind. Der Wechsel auf JPG könnte diesen Nachteil aber kompensieren - vorausgesetzt die Spitzenlichter sind nicht zu stark und das Rauschen gering.
Weitere Test werden folgen. Hier vor Allem auch mit der Raynox DCR250. Hier komme ich mit dem Tube als Zwischenring und dem 100er Macro auf einen ABM von 2,5:1.
Heute Abend konnte ich verschiede Bilder nach den neuen Erkenntnissen aufnehmen. Die Auswertung folgt noch.
Tschüss Olaf
RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 30.04.2018 10:01von stekki • | 2.934 Beiträge
Hi Olaf, danke für die Übermittlung Deiner Bemühungen. Aber das ist doch nichts neues, dass bei Focus-Stacking wildes Abblenden nichts bringt.
Wenn es weiter als Ergebnis nur im jpg-Mode bliebe, wäre für mich nichts gewonnen. Mit dem Ring setze ich schon auf RAW.
Sonst könnte ich bei der Outdoor-Lösung: Kompaktkamera FZ1000 mit Raynox Vorsatz-Lupen (F4) und der jpg-Lösung mit der automatischen App, bleiben.
http://www.alles-im-bild.de/open_picture...1(B)_1600px.jpg
http://www.alles-im-bild.de/open_picture...1(B)_1600px.jpg
http://www.alles-im-bild.de/open_picture...1(B)_1600px.jpg
Die Outdoor-Wind-Probleme sind auch hier sichtbar...
VG Ekkehard
RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 30.04.2018 11:04von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
"Im Nachgang musste ich feststellen, dass Millimeterpapier für ABM größer 1:1 nicht unbedingt geeignet ist.
Eine Leiterplatte oder ähnliches wäre wahrscheinlich besser gewesen. Das Millimeterpapier ist einfach zu grob gedruckt..."
Da bin ich absolut deiner Meinung und würde somit keine Vergleiche mit Millimeterpapier anstellen, sie also auch nicht zeigen und schon gar keine Schlüsse daraus ziehen.
Somit erübrigt sich meine Frage, wie du den Fokus einstellst, so dass er für Vergleichsmessungen aussagekräftig ist.
Weisst du bei welchem Abbildungsmassstab die Auflösung im Balkendiagramm für das Canon EF 100mm f/2.8 ermittelt wurde?
Ich bin mir ganz sicher, dass dies nicht bei 2.5:1 der Fall war!
Da sich im vergrössernden Massstab, die Kritische Blende (höchst auflösende Blende) mit dem Abbildungsmassstab verändert,
ist ein Balgendiagramm für verkleinernde Massstäbe, nicht zutreffend.
"In der Bildmitte ist die schärfste Blende: f/2.8:"
Bis jetzt ist mir noch nie ein Objektiv begegnet, das bei 2.5:1 mit Blende 2.8 am höchsten auflöst!
"Am Rand ist die schärfste Blende: f/4, obwohl hier die Unterschiede nicht groß sind:"
Bist du dir bewusst, dass das Objektiv nicht absolut Plan korrigiert ist und somit die höchste Auflösung
im Randbereich bei einer anderen Fokusdistanz erreicht wird, wie in der Bildmitte?
Diese Unterschied ist jedoch bei Fokus Stacking kein Problem, da bei irgend einem Bild der Serie, die höchste Auflösung im Randbereich erreicht wird.
Um die Auflösung im Randbereich zu beurteilen können (für Fokus Stacking), muss der Fokus entsprechend für den Randbereich passend gewählt werden.
Für aussagekräftige Vergleiche ist ein passendes Testobjekt nötig, ein Auflösungstest mit unterschiedlich engen Linienpaaren.
Da der Vergleich für Fokus Stacking Bilder aussagekräftig sein soll, können die Vergleichsbilder aus Stacks bestehen.
Leichte Schräglage des Testtargets und ein unterschiedlicher Fokus von Bildmitte zum Bildrand verfälscht dann das Messergebnis nicht.
Wie bei allen Messverfahren muss die Auflösung (Genauigkeit) der Messeinheit höher sein, wie ein gefordertes Ergebnis.
Dies bedeutet, dass für solche Vergleichsmessungen mehrere Bilder innerhalb der Schärfentiefe angefertigt werden müssen.
Messen heisst wissen.
Damit die Aussage eines Vergleiches auch eine Aussagekraft besitzt, müssen solche Vergleiche mehrfach,
nach Möglichkeit unter unterschiedlichen Bedingungen angefertigt werden,
damit Messfehler und Fehlbeurteilung ausgeschlossen werden können.
Sehr oft gilt für solche Vergleiche:
Wer misst, misst Mist.
Deine Rechtfertigung für die Verwendung vom JPG Bildformat für Fokus Stacking,
würde ich mir noch einmal ganz genau überlegen.
Kurt
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In der Fotografie gilt es auch, das Schöne zu entdecken.
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 30.04.2018 11:19von Olaf • | 771 Beiträge
Hallo Ekki,
Zitat von stekki im Beitrag #26
Wenn es weiter als Ergebnis nur im jpg-Mode bliebe, wäre für mich nichts gewonnen. Mit dem Ring setze ich schon auf RAW.
Ob JPG oder RAW ist für mich bei Outdoor eine Frage der Geschwindigkeit. Es ist schon ein Unterschied, ob ich für einen 100er Stack im RAW Format 60 Sekunden benötige oder nur 14 Sekunden bei JPG. Mit der richtigen Kamera kann man sicher auch 100 Bilder in weniger wie 10 Sekunden mit RAW schaffen. Nur haben solche Bodys die meisten Leute nicht. Mein Ziel war ja, mit meinem vorhandenem Equipment auch zeitlich in Regionen zu kommen, bei welchen der Wind und sich bewegende Insekten weniger negativ auswirken.
Tschüss Olaf
RE: Erste Eindrücke mit dem Helicon FB Tube
in Hardware 30.04.2018 11:34von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
" ob ich für einen 100er Stack im RAW Format 60 Sekunden benötige oder nur 14 Sekunden bei JPG."
Versuche, so wenig Bilder wie möglich zu machen, aber diese im RAW Format.
Nimm deine Bildserie von der oben gezeigten Spinne und Vergleiche die Ergebnisse der 24 Bilder mit 12 Bilder, 6 Bilder, 3 Bilder.
Eventuell ist der Unterschied (Verschlechterung) bedingt durch weniger Bilder kleiner, wie der Vorteil durch RAW.
Kurt
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