Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 28.07.2018 23:54von Olaf • | 771 Beiträge
Hallo,
vor ein paar Tagen konnte ich eine gebrauchte Olympus E-M1MarkII mit dem M.ZUIKO DIGITAL ED 60mm 1:2.8 MACRO erstehen. Die letzten zwei Tage wurde sich in das neue Gerät eingearbeitet und die Anwendermodi C1 bis C3 wurden eingestellt und gespeichert. Die Anwendermodi C1 und C2 wurden für Fieldstacks vorgesehen, der Anwendermodi C3 für Studiostacks mit hochaufgelösten Aufnahmen (High-Resolution-Modus). Ziel ist es, die Tauglichkeit sowohl für Field- wie auch für Studiostack zu ermitteln.
Der Anwendermodi 1 wurde für Aufnahmen mit bis ABM 1:1 parametriert, der Anwendermodi 2 für Aufnahmen mit zusätzlicher Raynox DCR250 und Zwischenringen bis ABM von ca. 2,5:1.
Alle zwei Modi wurden mit schnellsten Serienbildmodus und automatischer Focusverschiebung hinterlegt. Alle Aufnahmen werden mit vollelektronischem Verschluss - ohne jegliche mechanische Bewegungen - eingestellt. Erste Tests stehen hier noch aus.
Der Anwendermodi 3 wurde mit vollelektronischem Verschluss - ohne jegliche mechanische Bewegungen - eingestellt. Im High-Resolution-Modus werden für ein Bild kameraintern 8 Bilder erstellt, welche um Pixelbreite shiften. Die 8 Bilder werden dann Kameraintern zu einem Bild verrechnet, welches im RAW Datenformat eine Auflösung von 10368×7776 px ergibt. Tests von externen Internet Seiten haben bereits eine deutlich höhere Qualität (realistische Auflösung) gegenüber eines normalen Bildes mit 5184×3888 px aufgezeigt. Ob dies allerdings auch im Macrobereich mit ABM gleich / größer 1:1 Sinn macht, habe ich nun heute in einem ersten Test versucht zu untersuchen. Da bei einem High-Resolution Bild auch immer gleichzeitig ein normales Bild in 5184×3888 px RAW sowie ein jpg mit entweder 25Mpx oder 50Mpx aufgenommen wird, ist somit ein Vergleich relativ einfach durchzuführen. Alle Aufnahmeparameter sind hier identisch. Den Vergleich habe ich allerdings nur zwischen den zwei RAW Dateien durchgeführt. Das jpg habe ich nicht mit herangezogen.
Im ersten Testbild wurde mit dem M.ZUIKO DIGITAL ED 60mm 1:2.8 MACRO Objektiv kein Macro, sondern ein Bild aus ungefähr 1m Entfernung aufgenommen:
die folgenden zwei Bilder stellen Ausschnitte in 100% Ansicht (High-Resolution Bild) und 200% Ansicht (im normalen Bild) dar. Die Unterschiedlichen % Ansichten wurden gewählt, um einen gleichen Ausschnitt vergleichen zu können. Alle Bearbeitungsschritte beim Entwickeln der RAW wurden identisch durchgeführt.
High-Resolution Bild (100%):
Normales Bild (200%):
Im zweiten Testbild wurde ein Stack von 57 Bildern mit dem Rodenstock APO-Rodagon N 50mm, 1:2.8 Objektiv mit Blende 4 und einem ABM von ca 4:1 durchgeführt. Das Objekt war ein Holzzollstock:
die folgenden zwei Bilder stellen Ausschnitte in 100% Ansicht (High-Resolution Bild) und 200% Ansicht (im normalen Bild) dar. Die Unterschiedlichen % Ansichten wurden gewählt, um einen gleichen Ausschnitt vergleichen zu können. Alle Bearbeitungsschritte beim Entwickeln der RAW, beim Stacken mit Helicon Focus Methode B sowie beim Erhöhen der Klarheit wurden identisch durchgeführt. Ein Entrauschen wurde nur beim Entwickeln von RAW nach TIF durchgeführt. Eine Erhöhung der Klarheit erfolgte zum Schluss mit Topaz Studio um die Unterschiede deutlicher darzustellen.
High-Resolution Bild (100%):
Normales Bild (200%):
Ich habe hier keinen mittigen sondern einen Randausschnitt gewählt, da man hier sowohl auf die Schärfe, Auflösung und das Rauschverhalten besser Rückschlüsse ziehen kann. Der Ausschnitt befindet sich am dritten Strich von links am oberen Ende.
Ein finales Resümee ist noch nicht möglich. Eine Tendez ist aber sicher erkennbar.
Die nächsten Tage werden sicher noch einige Test ermöglichen...
Tschüss Olaf
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 29.07.2018 14:28von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
Vielen Dank für diesen Vergleichstest.
Die "normalen" Bilder zeigen bei gleichem Bildausschnitt vor allem das Raster der Pixel.
Glättet man diese, sieht man klar, dass bei den High-Resolution Bilder die Kanten dennoch sauberer sind
und auch kleinere Details sichtbar werden, also höhere Auflösung.
Interessant wäre ein Vergleich mit einem Auflösungs-Testtarget,
dies jedoch bei klar definierten und unterschiedlichen Abbildungsmassstäben.
Im Bereich der vergrössernden Fotografie wird mit steigender Vergrösserung
immer mehr das Objektiv zum Auflösungslimitierenden Glied.
Ab 10:1 löst z.B. eine Nikon D500 höher auf, wie das Objektiv.
Im verkleinernden Abbildungsmassstab kann ebenfalls das Objektiv die Auflösung eines Bildes begrenzen,
wie stark das ist, weiss ich nicht aus eigener Erfahrung.
Besitzt aber eine Kamera ein höheres Auflösungsvermögen wie die Optik, ist dies sicher kein Nachteil,
sondern in der digitalen Fotografie mit Bayer Sensor, sicher ein Vorteil, auch wenn sich die Auflösung dadurch nicht massiv erhöht,
werden die Bilder samt den kleinsten Details sichtbar klarer.
Vorerst macht mir lediglich die Datenmenge etwas Angst, vor allem wenn man damit stackt.
Eventuell sind die grossen High-Resolution Bilder auch noch sichtbar besser,
wenn man sie vor dem Stacken verkleinert?
Kurt
_____________________________________________
In der Fotografie gilt es auch, das Schöne zu entdecken.
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 29.07.2018 23:33von Olaf • | 771 Beiträge
Hallo Kurt,
leider sind meine Testmöglichkeiten stark beschränkt. Ein Auflösungs-Testtarget ist sicher die optimale Testumgebung, steht mir nur leider nicht zur Verfügung. Daher muss ich mich auf solch einfache Tests zurück ziehen. Ich denke, einen groben Anhalt kann man schon daraus ableiten. Ich erkannte bisher, dass die Auflösung deutlich besser ist. Außerdem finde ich interessant, dass das Rauschen in den High-Resolution Stack deutlich geringer ist. Allein dies empfinde ich schon als großen Vorteil.
Die Datenmenge ist natürlich wirklich heftig. Ein tif mit ca 460 MB. Da kommt was zusammen bei großeren Stacks...
Die Idee mit dem Verkleinern werde ich mal testen und die Ergebnisse hier einstellen.
Heute habe ich die Kamera mal draußen getestet. Ein erstes Bild habe ich hier eingestellt: Bläulingsspaß
Tschüss Olaf
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 30.07.2018 11:10von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
Wie hoch ein Bild tatsächlich aufgelöst ist, kann man in etwa folgendermassen ermitteln.
Man reduziert das Originalbild (vorzugsweite TIF 16Bit) in seiner Grösse auf 90% und vergrössert es danach wieder auf 100%,
speichert es ab und vergleicht es mit dem Original.
Zum Verkleinern und anschliessenden Vergrössern verwende ich den Lanczos Algorithmus.
Dann verkleinert man das Original auf 80%, danach wieder auf 100% und vergleicht erneut mit dem Original.
Dann 70% .... usw. bis man einen Unterschied, Verlust an Auflösung und kleinster Details erkennt.
Extrem reduzieren, ohne sichtbaren Verlust, kann man die Auflösung,
wenn ein Bild mit Mikroskop Objektiv an einer hoch auflösenden DSLR
bei einer starken Vergrösserung von z.B. 60X angefertigt wurde.
Die Methode ist nicht ganz exakt, dennoch lassen sich unterschiedlich angefertigte Bilder, so miteinander vergleichen,
also "leere Vergrösserungen" und übertrieben hohe Auflösung von Seite Kamera erkennen.
Viel Erfolg beim Testen
Kurt
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RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 30.07.2018 13:49von Sboernemeyer • | 1.047 Beiträge
Also ich kann nur zur Verwendbarkeit bzw Stacktauglichkeit der EM5 und EM1 MK II von Oly folgendes sagen:
Namhafte Mineralienfotografen arbeiten damit
In Verbindung mit Mikroskopoptiken bzw auch den Zuiko Linsen xyz
Soll der Traum für jeden Stacker sein
Kontakt könnte ich herstellen
Auch nen Kontakt für einen Zeiss Auflösungstest 3000 zur Miete hätte ich ( wenn gewünscht)
... ich wollt noch DANKE sagen ...
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 31.07.2018 19:44von Olaf • | 771 Beiträge
Zitat von Kurt im Beitrag #2
Eventuell sind die grossen High-Resolution Bilder auch noch sichtbar besser, wenn man sie vor dem Stacken verkleinert?
Hallo Kurt,
ich habe mal Deinen Vorschlag mit dem Verkleinern des High-Resolution Bildes um 50% umgesetzt. Sprich ich habe von 10368×7776 px auf die Bildgröße des normalen Bildes mit 5184×3888 px mit PS verkleinert. Die Verkleinerungsmethode habe ich PS automatisch auswählen lassen. Damit man die Ausschnitte wieder vergleichen kann, habe ich das verkleinerte Bild wieder auf 200% gezoomt und das Ergebnis abgespeichert.
Ich bin doch sehr positiv überrascht! Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Die Qualität ist gegenüber dem normalen Bild DEUTLICH besser:
Bild mit normaler Auflösung (5184×3888 px) aufgenommen:
Bild mit High-Resolution Modus (10368×7776 px) aufgenommen und anschließend um 50% verkleinert auf 5184×3888 px:
Bild mit High-Resolution Modus (10368×7776 px) aufgenommen:
Der Unterschied zwischen High-Resolution Modus (10368×7776 px) und High-Resolution Modus (10368×7776 px) verkleinert auf 5184×3888 px ist sehr gering. Der Unterschied zwischen normaler Auflösung (5184×3888 px) und High-Resolution Modus (10368×7776 px) verkleinert auf 5184×3888 px ist dazu im Gegensatz deutlich sichtbar. Auch das Rauschverhalten ist in der verkleinerten Version deutlich besser als im Original. Das hätte ich so niemals erwartet! Da ist wirklich zu überlegen, ob es Sinn macht, im High-Resolution Modus die Bilder zu erstellen und beim Entwickeln nach tif um 50% zu Verkleinern. Hier werde ich noch mal einen Test mit einem Stack durchführen und die gestackten Ergebnisse vergleichen.
Kurt, danke für diesen Tipp / Idee, auf welche ich sicher niemals selbst gekommen wäre.
Zitat von Kurt im Beitrag #4
Wie hoch ein Bild tatsächlich aufgelöst ist, kann man in etwa folgendermassen ermitteln.
Man reduziert das Originalbild (vorzugsweite TIF 16Bit) in seiner Grösse auf 90% und vergrössert es danach wieder auf 100%,
speichert es ab und vergleicht es mit dem Original.
Zum Verkleinern und anschliessenden Vergrössern verwende ich den Lanczos Algorithmus.
Dann verkleinert man das Original auf 80%, danach wieder auf 100% und vergleicht erneut mit dem Original.
Dann 70% .... usw. bis man einen Unterschied, Verlust an Auflösung und kleinster Details erkennt.
Hier kann ich Dir zwar folgen, was gemacht werden muss, aber bei der Auswertung des entstehenden Ergebnisses habe ich noch so meine Probleme. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann ist die wirkliche Auflösung des Originalbildes um so höher, wie der Schwellenwert in % hoch ist. Sprich, wenn ich ein Bild habe, bei welchem bei 90% Verkleinern/Vergrößern eine Auflösungsänderung sichtbar wird, dann ist die Auflösung im Originalbild höher als bei einem Bild, wo ich den Unterschied erst bei 50% sichtbar erkennen kann. Ist das von mir so richtig interpretiert? Und bei welchen Werten würdest Du die so ermittelte Auflösung als ausreichend gut ansehen?
Danke und Tschüss
Olaf
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 31.07.2018 19:46von Olaf • | 771 Beiträge
Zitat von Sboernemeyer im Beitrag #5
Also ich kann nur zur Verwendbarkeit bzw Stacktauglichkeit der EM5 und EM1 MK II von Oly folgendes sagen:
Namhafte Mineralienfotografen arbeiten damit
In Verbindung mit Mikroskopoptiken bzw auch den Zuiko Linsen xyz
Soll der Traum für jeden Stacker sein
Kontakt könnte ich herstellen
Auch nen Kontakt für einen Zeiss Auflösungstest 3000 zur Miete hätte ich ( wenn gewünscht)
Hallo Sven,
danke für dein Angebot und die Infos. Wenn ich hier noch einmal weiteren Bedarf habe, würde ich mich gern an Dich wenden.
Tschüss Olaf
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 10.08.2018 20:52von Olaf • | 771 Beiträge
Hallo,
ich habe nun den High Resolution Mode (RAW 80Mpx Auflösung) der Olympus E-M1MarkII mit einem größeren Stack mal getestet.
Zur Erläuterung, wie der High Resolution Mode genau funktioniert, gibt es hier einen recht aufschlussreichen Artikel: https://chriseyrewalker.com/the-hi-res-mode-of-the-olympus-om-d-e-m1-mark-ii/.
Mein Testobjekt war eine vertrocknete Lavendel-Blüte.
Diese wurde aufgenommen mit folgenden Daten:
Kamera: Olympus E-M1MarkII
Objektiv: Rodenstock APO-Rodagon N 50mm, 1:2.8
Blende: f/4
Belichtungszeit: 1/3
Beleuchtung: LED Cube
ISO: 64
Dateiformat RAW/JPG: High Resolution Mode (RAW 80Mpx Auflösung) parallel zum Normal Mode (RAW 20Mpx Auflösung)
Anzahl der Schritte: 209
Länge der Schritte: 0,022 mm
ABM: 3,5:1
Stacking-Software: Helicon Focus mit Methode B Radius16 Smoothing6
Artenname: Lavendel
Aufnahmedatum: 07.08.18
Sonstiges: die High Resolution Mode Bilder und die Normal Bilder wurden in sämtlichen Bearbeitungsschritten identisch behandelt: RAW nach Tif in DXO PhotoLab, Verrechnung in Helicon Focus (keinerlei Retusche durchgeführt), leichte Erhöhung der Klarheit in Topaz Studio
Übersichtsbild:
Nun folgen drei Ausschnitte mit je drei Bildern in jeweils folgender Reihenfolge:
- Normal Bild in der 400% Ansicht
- High Resolution Mode Bild verkleinert um 50% in der 400% Ansicht
- High Resolution Mode Bild in der 200% Ansicht
Hier kann man an allen Bildausschnitten erkennen, dass die Bilder aus dem High Resolution Mode dem Normal Bild deutlich überlegen sind in den Bereichen: Rauschverhalten, Farbabrisse, Farbwiedergabe und Detailwiedergabe. Der Unterschied zwischen dem High Resolution Mode Bild in voller Auflösung und der verkleinerten Version um 50% ist geringer aber immer noch erkennbar. Wenn man einen sehr großen Ausdruck durchführen möchte, ist der volle High Resolution Mode dann sicher besser geeignet.
Tschüss Olaf
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 10.08.2018 23:34von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
Mich überzeugt die Qualität nicht.
Die Auflösung die das Rodenstock APO-Rodagon N 50mm, 1:2.8 Objektiv bietet, kann mit einer Nikon D810 wiedergegeben werden.
Bedeutet, dass selbst wenn die Nikon D810 mit PixelShift arbeiten würde, eine markante Auflösungssteigerung nicht möglich wäre, weil das Objektiv nicht mehr bietet.
Die Oly löst im normalen Modus eher noch höher auf wie die Nikon D810, aber wie erwähnt, das Objektiv bietet nicht mehr.
Bei deinen Vergleichsbilder fällt vor allem auf, dass die "- Normal Bild in der 400% Ansicht" Pixelig sind. Mit Bearbeitung bekommt man das weg.
Ich habe es mit dem ersten Bild versucht:
(Dass es tatsächlich das erste Bild ist, erkennt man, da der Bildausschnitt nicht gleich ist wie bei den HighResolution Bildern)
Bei den beiden High Resolution Mode Bildern die du zeigst, sehe ich nicht mehr Details wie beim "- Normal Bild in der 400% Ansicht", sondern eher weniger und sie sind nicht so Pixelig.
Die Pixeligkeit bekommt man aber einfach mit Bearbeitung weg, ohne "High Resolution". Also was solls?
Wie es im verkleinernden Massstab aussieht weiss ich nicht?
Kurt
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RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 11.08.2018 08:32von Olaf • | 771 Beiträge
Hallo Kurt,
die Glättung der Pixel hat sicher eine geringfügige Verbesserung im Normal Bild gebracht. Ich habe einmal aus den oben gezeigten High Resolution Bild und deinem nachgearbeiteten Normal Bild mit Pixelglättung je zwei Ausschnitte entnommen und genau gegenüber gehalten. Das Ergebnis sehen wir unten in den oberen zwei Bildreihen.
In dem Artikel: https://chriseyrewalker.com/the-hi-res-mode-of-the-olympus-om-d-e-m1-mark-ii/ wird beschrieben, dass der Unterschied erst mit einer angemessenen Schärfung deutlich wird. Dies habe ich bisher bei den gezeigten Vergleichsbildern nicht durchgeführt (es war nur leicht die Klarheit angehoben) - nun aber einmal Beispielhaft an den Originalbildern in tif in voller Größe nachgeholt. Die Schärfung ist bis auf den Radius identisch. Diesen habe ich allerdings bei dem Normal Bild (mit halber Größe gegenüber dem High Resolution Bild) auch um die Hälfte reduziert. Hier ist das Ergebnis deutlich sichtbar. Selbst mit einer nachträglichen Pixelglättung wird es schwer sein, an das Ergebnis des High Resolution Bildes auch nur ansatzweise heran zu kommen.
Unabhängig von dem Thema: Auflösungssteigerung ja/nein, konnten die High Resolution Bilder deutlich bessere Ergebnisse im Rauschverhalten, Farbwiedergabe und Farbabrisse aufzeigen. Dies allein ist schon bemerkenswert, wie ich finde.
Tschüss Olaf
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 11.08.2018 11:51von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
Ich erkenne bei "High resolution" auf Deutsch "Hohe Auflösung" keine höhere Auflösung.
"Low noise" wäre angebrachter.
Für mich ist es kein Argument eine Kamera (Corp Faktor 2) mit PixelShift anzuschaffen,
denn "High resolution" ist vor allem ein Verkaufsargument.
Je höher eine Kamera auflöst, umso sauberer werden auch die kleinsten Details (Kanten) abgebildet,
selbst wenn das Objektiv nicht so hoch auflöst wie die Kamera.
Zu bedenken bei Focus Stacking ist, dass durch die durchgehende Schärfe und hohe Auflösung,
ein Bild sehr unruhig werden kann.
Kleinste Details, die manchmal nicht von Interesse sind (Schmutz, Staub) machen das Bild unnütz unruhig.
Ich strebe deshalb an, die vorhandenen "gut" erkennbaren mittleren Details zu verstärken.
(Je kleiner die Details sind umso Kontrastärmer werden sie abgebildet).
Bei meinem Streben nach Auflösung geht es darum, die vorhandene Auflösung der Kamera/Objektiv besser und klarer sichtbar zu machen.
Dies durch optimale Ausnutzung des qualitativ guten Bildkreises eines Objektivs, eine gute Beleuchtung und angepasster Bearbeitung.
Mit PixelShift geht das auch und findet bei der Bildentstehung statt, das ist sehr gut. jedoch aufwändig, Zeit- und Speicherhungrig.
Gerade im Bereich deiner Bilder (3.5:1) mit einem Rodenstock APO-Rodagon N 50mm, 1:2.8,
bringt eine hoch auflösende Vollformat Kamera höher aufgelöste Bilder, wie PixelShift mit Crop Faktor 2.
Dies, weil mit einer Vollformatkamera für den gleichen Bildausschnitt doppelt so stark vergrössert werden muss,
dies bringt durch das Objektiv automatisch eine höhere Auflösung.
Bei 7:1 ist die Auflösung des Rodenstock APO-Rodagon N 50mm, 1:2.8 um etwa 70% höher wie bei 3.5:1
und das schafft PixelShift an einer Oly nicht!
Ebenfalls ist am Vollformat das Rauschen kein so grosses Problem.
Eigentlich ist es eine Sünde, ein Objektiv mit grossem und gutem Bildkreis an einer Kamera mit Crop Faktor 2 zu betreiben.
(Meine Äusserungen beziehen sich auf eine Gegenstandbereite von etwa 3.6-36mm.)
Alles Geäusserte ändert nichts daran, dass deine Bilder SUPER sind!
Kurt
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RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 11.08.2018 14:17von Olaf • | 771 Beiträge
Hallo Kurt,
"Für mich ist es kein Argument eine Kamera (Corp Faktor 2) mit PixelShift anzuschaffen,
denn "High resolution" ist vor allem ein Verkaufsargument."
Da bin ich doch bei Dir. Das war auch für nicht das Argument. Die Kamera habe ich primär angeschafft, da ich im Freien mit der schweren Canon nicht die Ergebnisse erzielen konnte, welche ich mir gewünscht habe. Schneller Serienbildmodus ging eigentlich nur vernünftig schnell im jpg Format mit allen Nachteilen, welches es mit sich bringt. Dann das Gewicht der EOS 80D mit 100er Macro plus Raynox Linse und dem FB Tube wog ungefähr doppelt so hoch wie die Oly mit Objektiv und Raynox Linse. Damit draußen - mit dem Stativ und Langschiene - in höheren ABM zu arbeiten ist echt ne Strafarbeit gewesen. Der Kugelkopf war da oft an seinen Grenzen angekommen. Ein zweiter Punkt war halt auch, dass die EOS 80D keinen elektronischen Verschluss hat. Da hatte ich immer wieder mal Probleme mit leichten Verwacklern (welche ihr in der Forumsgröße von 1200px aber oft nicht gesehen habt) - und der Verschleiß kommt noch dazu. Wenn ich draußen unterwegs bin sind früh in den 1 1/2 Std nach Sonnenaufgang (wo die Insekten noch relativ ruhig sind) immer um die 3.500 Bilder weg.
Den High Resolution Modus empfand ich nur als nette Beigabe, welche ich nutzen möchte, wenn er mir Vorteile bringt. Nicht mehr und nicht weniger. Bei der Auflösungserhöhung sehe ich aktuell in den Bildern leider auch nicht den großen Unterschied. Wobei ich schon denke, dass auch hier leichte Vorteile erkennbar waren. Vielleicht zu leicht... Bei den anderen Parametern wie Farbwiedergabe und Rauschverhalten sowie Farbabrisse sehe ich schon deutliche Vorteile. Ich werde mal noch einen weiteren Test machen mit einem anderen Objekt, welches fürs Stacken besser geeignet ist. Sollte dies zu neuen Erkenntnissen führen, werde ich diese vorstellen. Die hunderten kleinen Fasern der Blüte sind da eventuell nicht das perfekte Testobjekt gewesen. Da hat schon die Stackingsoftware hart dran zu knabbern um nicht nur Artifakte und Halos zu erzeugen.
Tschüss Olaf
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 11.08.2018 19:29von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
Vielen Dank für diesen Beitrag.
Er ist für mich, der in diesem Abbildungsmassstab stackt, ein relevanter Beitrag.
Also nicht irgendwelche Ergebnisse bei verkleinerndem Abbildungsmassstab, wie man es im Internet oft findet, sondern genau da, womit und wie ich fotografiere.
Das ist mir dienlich
Kurt
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RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 14.08.2018 16:04von Olaf • | 771 Beiträge
Hallo Ekki,
Das hat mit der Kamera nichts zu tun. Das liegt einfach daran, dass der Hohlraum von schräg vorn aufgenommen wurde. Durch den recht langen Weg, welcher bei diesem Objekt notwendig war, entsteht dieser Teil. Er ist auch so ein bisschen abhängig von der Verrechnungsmethode. Das war für mich aber uninteressant. Solche Bereiche findet man auch oft bei Objekten, wo sich viele Bereiche - wie Fühler oder Beine - in höheren ABM kreuzen. Da ist der Effekt nur nicht so stark ausgeprägt. Aber auch immer vorhanden. Muss halt leider immer retuschiert werden. Hab ich hier aber nicht gemacht, da der Sinn des Bildes ja nicht ein schön anzusehendes Bild ist.
Tschüss Olaf
« Auflösungsreduktion durch Erschütterung | LAOWA 25mm F2.8 Ultra Macro 2.5-5.0X, Test und Vergleich » |
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