RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 14.08.2018 16:21von Kurt • | 3.582 Beiträge
Hallo Ekki
Der Bereich (C) ist auf keinem Einzelbild scharf!
Ist die Schärfe auf der Ebene von A, ist der Bereich C logischerweise unscharf.
Ist die Schärfe auf der Ebene von B, wo der Bereich C eigentlich auch scharf sein sollte,
wird durch die Unschärfe der Ebene A ein unscharfer Saum um die Kante von A gebildet,
so dass der Bereich C in keinem Einzelbild scharf abgebildet wird.
Abhilfe schafft eine grössere Blendenzahl = Kleinerer Blendendurchmesser und höhere (un)Schärfentiefe.
Ebenfalls trifft der Effekt nicht so stark zu, wenn die Ebene A dunkler ist und somit der Saum schmaler.
Es ist ein normaler Effekt, bedingt durch den Schärfeverlauf von Objektiven,
ein Objekt in der Unschärfe, ist bedingt durch den Saum GRÖSSER.
Betrachtet man nur ein Einzelbild, da akzeptiert man diesen Effekt, das ist halt mal so.
Bei Focus Stacking wird dieser Effekt sichtbar, ist aber kein eigentlicher Focus Stacking Artefakt,
sondern ein Artefakt, bedingt durch das individuelle Unschärfeverhalten (Bokeh) von Linsen.
Kurt
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In der Fotografie gilt es auch, das Schöne zu entdecken.
www.focus-stacking.com
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RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 14.08.2018 17:42von stekki • | 2.935 Beiträge
Hallo Kurt, hallo Olaf,
unscharfe Bereiche sind mir bei Stacking-Reihen nicht fremd, aber so krass ist mir das noch selten aufgefallen. Deshalb die Nachfrage.
Die 80 Megapixel sind mir jetzt aber nicht so extrem aufgefallen. Wie sieht denn das Ergebnis in 100% bei 5.000 Pixel Kantenlänge aus?
VG Ekkehard
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 14.08.2018 18:28von Kurt • | 3.582 Beiträge
Hallo
Ist der objektseitige Öffnungswinkel sehr gross
und der Blendendurchmesser grösser wie das Objekt, entstehen Effekte,
die in der verkleinernden Fotografie, nicht zum Tragen kommen.
Das Verständnis betreffend Bokeh, muss deshalb von einem Fotografen, der in der verkleinernden Fotografie geübt ist, erweitert werden.
Mikroskopiker sehen deshalb die Situation mit anderem Verständnis, wie der (verkleinernde) Fotograf.
Ich sehe das Problem nicht bei der Kamera und MultiShot (80MPixel), sondern beim Abbildungsmassstab.
Kurt
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RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 15.08.2018 09:05von stekki • | 2.935 Beiträge
Hatte ich das falsch verstanden? Es war doch ein Beispiel für ein Super High 80 MP-Bild.
Was ich meinte: davon eine Verkleinerung auf 5.000 px Kantenlänge bzw. 50% vom Super High 80 MP-Bild und davon ein 100%-Ausschnitt...
oder war es gar kein 80 MP-Bild 10.368 x 7.776 px wie hier erwähnt: http://www.wrotniak.net/photo/m43/em1.2-hires-2.html
VG Ekkehard
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 15.08.2018 11:30von stekki • | 2.935 Beiträge
Es geht um das Lavendel-Makro: https://files.homepagemodules.de/b649264/...n3_BJWyrvNg.jpg
Was soll man mit 1.200px an Details sehen können? Eigentlich nicht viel.
Auflösungen größer als 100% sind dafür m.E. auch nicht hilfreich.
Optimal wäre ein Link für einen Download der Lavendel-80MP-Original-Datei als jpg.
VG Ekkehard
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 15.08.2018 18:59von Olaf • | 772 Beiträge
Hallo Ekki,,
ich habe mal alle drei Bilder in voller Auflösung verlinkt. Den Workflow vom letzten Mal weiß ich nicht mehr ganz genau. Nix aufgeschrieben... Aber so ungefähr müsste es gewesen sein. Wichtig ist: alle Bilder sind gleich bearbeitet, bis auf das Unscharf maskieren. Da wurde das 80Mpx Bild stärker geschärft um annähernd gleiche und vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
Tschüss Olaf
https://www.dropbox.com/sh/0vvci6a6g80qi...DI5mYNq0La?dl=0
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 15.08.2018 20:17von stekki • | 2.935 Beiträge
Olaf, ich habe die Original Dateien 20 vs 80 MPixel gegenübergestellt.
Verfahren: Original 20 MP-Datei optimiert; die 80 MP-Datei mit einem Spezialprogramm auf die gleiche Größe wie die 20 MP-Datei gebracht und nach dem exakt gleichen Muster bearbeitet/optimiert.
Hier ein Sreenshot Photoshop:
Ich stelle fest: die 20 MPixel-Datei zeigt in dem obigen Ausschnitt mehr Details als die von 80 auf 20 MP-Datei reduzierte Datei.
Man sieht es auch, wenn man beide Dateien im Original gegenüberstellt.
Das wundert mich, nach den Berichten von anderen Experten.
Ich könnte jetzt die 20 MP-Datei hochrechnen auf die 80 MP-Datei-Größe und dann vergleichen.
VG Ekkehard
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 15.08.2018 20:43von Olaf • | 772 Beiträge
Hallo Ekki,
hmm... also was ich nicht sehe - sowohl in den Bildern der letzten Tage, wie auch jetzt - sind eindeutige Unterschiede in der Auflösung. Was ich allerdings in allen Bildern deutlich sehe ist vor Allem ein sehr starker Unterschied im Rauschen und in der Farbwiedergabe. Was den Vergleich auch schwierig macht, ist die - nach wie vor - wesentlich geringere Schärfung des 80Mpx Bildes. Bei diesem Objekt ist für mich das Ergebnis relativ klar. Bleibt ein anderes Objekt, welches vielleicht nicht so wuselig ist, abzuwarten.
Danke für deine Mühen
Tschüss Olaf
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 15.08.2018 22:26von Olaf • | 772 Beiträge
Also ich weiß das leider auch nicht. Aber Dein Workflow unterscheidet sich in einem Punkt deutlich. Du hast die hohe Auflösung von 80Mpx auf 20Mpx verkleinert und dann verglichen. In dem Test, welchen Du verlinkt hast, wurden die "kleinen" Bilder auf 80Mpx hochinterpoliert - zum Teil mit unterschiedlichen Programmen. Ob dies nun einen gravierenden Unterschied macht, kann ich leider nicht beurteilen. Ist mir nur so aufgefallen...
Was mir aber schon auffällt, wenn ich die Originaldateien aus Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet? vergleiche, ist für mich das Ergebnis schon eindeutig - zumindest bei diesem Objekt. Auflösung hin oder her. Rauschverhalten und Farbwiedergabe sprechen für sich.
Tschüss Olaf
RE: Olympus E-M1MarkII für`s Stacken geeignet?
in Hardware 17.08.2018 14:27von Kurt • | 3.582 Beiträge
Hallo
Im Bereich eines vergrössernden Abbildungsmassstabes erreicht eine Kamera
mit einem Pixelpitch (Pixelabstand) von etwa 4 µm (Bayer Matrix) eine Auflösung,
mit welcher das in der Praxis übliche Auflösungsvermögen eines sehr guten Objektivs abgebildet werden kann.
Die Olympus E-M1MarkII besitzt einen Pixelpitch von 3.33 µm sie löst somit die vom Objektiv gebotene Auflösung sauberer auf, mit weniger Stufenbildung.
Die maximale Auflösung erhöht sich dadurch nicht, sie wird lediglich sauberer gezeichnet und wird somit besser sichtbar.
Mit dem Pixelshift Verfahren wird die gebotene maximale Auflösung des Objektivs,
vom Chip ebenfalls mit einem Pixelpitch von 3.33 µm erfasst, die Auflösung kann somit nicht höher sein.
Durch das Pixelshift Verfahren kann aber die Farbinformation präziser sein, Kanten werden mit weniger Stufen gezeichnet
und das Rauschen kann aus den Einzelbilder besser erfasst und entfernt werden, da die Einzelbilder zu unterschiedlicher Zeit angefertigt wurden.
In der Praxis kann es auch sein, dass die Olympus E-M1MarkII die Informationen vom Bayer Matrix Chip mit sehr guten Algorithmen (Demosaicing) berechnet.
Stehen mehrere Bilder durch das Pixelshift Verfahren zur Verfügung ist das Ergebnis einer Berechnung exakter.
Grundsätzlich können Bilder im Pixelshift Verfahren (im vergrössernden Abbildungsmassstab)
die kleinsten Details kontrastreicher und mit weniger Stufen durch das Pixelraster dargestellt werden.
Im Zeitalter der digitalen Fotografie und Bildbearbeitung ist dies jedoch auch mit Bildbearbeitung möglich.
Mit bearbeitung kann die Auflösung nicht erhöht werden, jedoch die Sichtbarkeit der kleinsten Details.
Wenn ich ein Bild anstrebe, dass die kleinsten Details gut erkennbar zeigen soll, gehe ich folgendermassen vor:
Bildgrösse:
Ich vergrössere das Bild entsprechend der gewünschten Ausgabegrösse mit dem Lanczos Algorithmus.
Zwischenwerte werden an Hand der benachbarten Pixel berechnet.
Deconvolution, Deblur:
Z.B. mit der Software Topaz Details, Option Deblur.
Deconvolution rechnet im Bild die die Punkte die durch Bewegung zu einem Strich (Koma) wurden, wieder zu einem Punkt zurück.
Selbst wenn mit Blitz, Abbrennzeit 1/30000 Sek, beleuchtet wurde, werden durch Deconvolution Punkte und Kanten mit leichtem Saum zurückgerechnet,
so dass bei über mehrere Pixel verwischte Kanten, die Verwischung geringer wird.
Dadurch steigt der Kontrast und kleinste Details werden klarer sichtbar.
Die deconvolution darf nur sanft angewendet werden, so stark, dass nur ein leichter Effekt sichtbar wird.
Verstärkung des Kontrastes bei kleinsten Details:
Z.B. mit der Software Topaz Details, Option Detail "Medium Details" und ganz wenig "Small Details". Alles so schwach, dass nur ein leichter Effekt sichtbar ist.
Da in der Fotografie bei hohen Frequenzen (kleinste Details) der Kontrast kontinuierlich absinkt, wird dieser mit Topaz Details wieder erhöht.
Kleinste Details werden dadurch kontrastreicher dargestellt.
Nun hat man ein Bild das etwas unruhig wirkt.
Da es bei natürlichen Objekten selten eine absolut gerade (scharfe) Kante gibt und Kamera/Objektiv
auch eine scharfe Kante nur annähernd lupenrein abbilden kann, sind nun im Bild kleinste Unebenheiten einer Kante erkennbar.
Dies kann störend sein.
Diese Unebenheiten kann man wegbügeln, ohne dass informative kleinste Details verloren gehen.
Säubern, Clean:
Z.B. mit der Software Topaz Clean:
Das hoch aufgelöste Bild, das nicht nur erwünschte kleinste Details zeigt, sondern auch nicht informatives kleinstes störendes Gekröse,
kann mit Topaz Clean vom unnützen Gekröse befreit werden.
Diese Software kann kleinste Details, z.B. drei kleine Punkte die in einer Linie angeordnet sind, zu einem klar erkennbaren Strich vereinen.
Soweit sollte man nicht gehen.
Bei sanfter Anwendung verschwinden einzelne störende Punkte und unregelmässige Kanten werden glatter.
Auch hier sollten die Einstellungen so sanft gewählt werden, dass ein Effekt gerade noch erkennbar ist.
Danach kann man das Bild wie gewohnt bearbeiten.
Mit diesen Schritten wird die hohe Auflösung im Bild klarer sichtbar.
Oft ist dies, vor allem bei Focus Stacking Bildern mit ihrer Schärfe über alles, nicht sehr schön.
Es sind dann zu viele kleinste Details sichtbar und das Auge kommt bei der Betrachtung nicht zur Ruhe, das Bild wirkt unruhig und macht nervös.
Dies zeigt, dass eine extrem hohe Auflösung nicht immer dienlich ist!
Eine angepasste Auflösung ist das Ziel und nicht eine möglichst hohe Auflösung.
Im Internet gibt es viele sehr schöne Bilder, die mit einer 12MPixel Kamera (z.B. Nikon D300) hergestellt wurden.
Wer das nicht schafft, vermutet den Grund in seiner Ausrüstung und rüstet "erfolglos" auf.
Nach Jahren stellt sich der Erfolg durch Erfahrung ein, jedoch wäre dieser auch mit der 12MPixel Kamera erfolgt.
(Diese Äusserung ist nur zum Teil zutreffend).
Wird das Bild verkleinert, muss es nach dem Verkleinern erneut bearbeitet werden.
"Stacken mit einer Olympus im High Resolution Mode sinnvoll?"
Meine Antwort für die vergrössernde Fotografie lautet somit:
Nein, oder nur wenig.
P.S.
Wünscht man eine hohe Auflösung im Bereich 1:1 bis etwa 8:1, verwendet man eine hochauflösende Vollformat Kamera.
Denn mit der Vollformat Kamera muss für den gleichen Bildausschnitt, doppelt so stark vergrössert werden,
im Vergleich zum Crop Faktor 2 Format, was schon von Objektivseite eine fast doppelt so hohe Auflösung bringt!
Kurt
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