Hallo,
der Herbst hat Einzug gehalten und die letzten blauen, roten und lila Astern sind nun leider auch verblüht. Mit ihnen sind nun auch die unzähligen Schwebfliegen weg, welche sich in der Herbstsonne begierig an den letzten Pollenspendern gelabt haben...
Zur Erinnerung zwei kleine Bilder dieser Schwebfliegen.
Tschüss Olaf
Kamera: EOS80D
Objektiv: Rodenstock APO-Rodagon N 50mm, 1:2.8
Blende: f/4.8
Belichtungszeit: 2 Sekunden
Beleuchtung: LED Cube
ISO: 100
Dateiformat RAW/JPG: RAW
Beschnitt in % (Breite und Höhe): ca 5%
Abbildungsmaßstab: 3:1
Anzahl der Schritte: 214
Länge der Schritte: 0,021 mm
Stacking-Software: Helicon Focus
A - Radius32, Smoothing10
B - Radius24, Smoothing4
C
Artenname: Schwebfliegen (Syrphidae) - Anasimyia interpuncta
Aufnahmedatum: 31.10.17
Sonstiges: Entwickelt und entrauscht mit DXO11, Retusche mit PS CC, Details und Schärfe mit Topaz Studio
Kamera: EOS80D
Objektiv: Rodenstock APO-Rodagon N 50mm, 1:2.8
Blende: f/4.8
Belichtungszeit: 2 Sekunden
Beleuchtung: LED Cube
ISO: 100
Dateiformat RAW/JPG: RAW
Beschnitt in % (Breite und Höhe): ca 8%
Abbildungsmaßstab: 3:1
Anzahl der Schritte: 173
Länge der Schritte: 0,021 mm
Stacking-Software: Helicon Focus
A - Radius32, Smoothing10
B - Radius16, Smoothing4
C
Artenname: Schwebfliegen (Syrphidae) - Anasimyia interpuncta
Aufnahmedatum: 31.10.17
Sonstiges: Entwickelt und entrauscht mit DXO11, Retusche mit PS CC, Details und Schärfe mit Topaz Studio
RE: Schwebfliege
in Stacking: Flora und Fauna indoor 05.11.2017 18:10von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
Das zweite Bild gefällt mir gut. Hell und freundlich, ein eigener Stil.
Das erste Bild ist vom Stack, Beleuchtung und Auflösung super!
Im Gegensatz zum zweiten Bild, vermisse ich hier aber die Beine.
Ich erlaube mir diese Kritik, weil dein Bild so gut ist und ich dir gerne einen Hinweis, oder meine Überlegung zur Optimierung mitteile.
Es schmälert in keiner Weise dein technisches Können, sondern soll ein Hinweis auf die Möglichkeiten der Bildgestaltung sein.
Kurt
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Ein besseres Bild, ist das Produkt vieler kleinen Optimierungen, die man einzeln oft nicht sieht.
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
Hallo,
recht herzlichen Dank für euer super Feedback. Hat mich sehr gefreut... .
@Kurt:
Du hast natürlich recht mit den Beinen...
Da habe ich gepennt. Bild 2 wurde zuerst gestackt. Da haben die Vorderbeine stark gestört, sodass ich sie entfernt habe, da mir eine Retusche als nicht zielführend vorkam. Bei Bild 1 hat sich das dann gerächt. Vorher den Workflow bis zu Ende denken hilft...
Tschüss Olaf
RE: Schwebfliege
in Stacking: Flora und Fauna indoor 05.11.2017 21:54von Kurt • | 3.574 Beiträge
Ganz ruhig Olaf, alles kommt gut.
Die Beine, vor allem die unnatürliche Stellung bei toten Insekten, ist ein Problem.
Oft stehen sie kreuz und quer, oder sind vor dem Kopf.
Oft hilft eine feuchte Aufbewahrung für eine Nacht, oder Tage in einer Dose
und danach können sie gerichtet und fixiert werden,
man wird somit zum Präparator.
Das ist ja das Schöne an Focus Stacking, man ist nie am Ziel.
Kurt
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Hallo Denny,
gern versuche ich es mal an der einen Fliege zu erklären, warum ich mittlerweile meistens mehrere Methoden miteinander verrechne.
Die Bilder, welche ich hier zeige, sind genau die, welche ich für das Gesamtbild genommen habe. Nachdem die drei Einzelbilder der Methoden A, B und C als tif fertig und gespeichert waren, habe ich eine neue Stackverrechnung nur mit diesen drei Bildern gemacht. Vorher mussten natürlich soweit wie möglich die Halos aus Methode C (war hier mein Basisbild) entfernt werden.
Bild: Methode A:
Die Methode A bringt eigentlich immer für die Details und Schärfe des Objektes das schlechteste Ergebnis. Darum nimmt die Methode A auch keiner. ABER, die Methode A bringt bei hohen Werten für Radius und Glättung die besten Ergebnisse für sehr schöne homogene und rauschfreie Hintergründe. Das heißt, dass man für den Hintergrund immer auch ein Bild mit Methode A haben sollte. Hierbei sollte man auch immer mehrere Durchläufe mit unterschiedlichen Werten für Radius und Glättung durchführen, um das beste Ergebnis für den Hintergrund zu bekommen.
Bei den Methoden B und C ist es sehr vom Objekt abhängig, welche Methode die besten Ergebnisse bringt. Manchmal reicht B oder C. Manchmal ist es aber auch besser beide Methoden zu verwenden. Für Methode B gilt natürlich auch: immer mehrere Durchläufe mit unterschiedlichen Werten für Radius und Glättung durchführen, um das beste Ergebnis für Schärfe und Details sowie so wenig wie möglich Halos zu bekommen. Methode B erzeugt die besten Farbübergänge mit angenehmem Schärfegrad. Methode C erzeugt meistens scharfe und detailreiche Ergebnisse mit wenig Halos an sich überschneidenden Stellen, aber auch die schlechtesten Farben. Bei Methode C sind meist sehr hohe Kontraste vorhanden, welche auf homogenen Bereichen - wie Facettenaugen - nicht besonders schön sind.
In meinem Bild habe ich alle drei Methoden miteinander kombiniert.
Methode C wurde zuerst für die ganze Fliege verwendet:
Dann wurden aus Methode A der Hintergrund übernommen. Das gelingt alles recht schnell. Bis auf die Bereiche mit vielen Haaren. Wenn man hier aber die Pinselhärte auf 50 bis 80% und vor allem die Farbtoleranz auf ca. 25% stellt, geht das aber auch recht flott, da Helicon dann recht verlässlich erkennt, was Hintergrund und was Vordergrund sind. Da hilft nur probieren für die jeweils beste Einstellung. Nun noch aus Methode B nur die markierten Bereiche über das Bild von Methode C kopiert:
Dadurch wurden z.B. die Facettenaugen deutlich homogener.
Dann ist das Rohergebnis fertig. Methode A, B und C kombiniert:
Dieses Bild geht dann zur Retusche, Detail- und Schärfeanpassung sowie Farb- und Tonwertkorrektur in andere Programme. So ist momentan mein Workflow. Ob das jetzt die eierlegende Wollmilchsau ist, weiß ich auch nicht. Aber ich bekomme damit Ergebnisse hin, wie ganz oben zu sehen ist.
Ich hoffe, ich konnte es halbwegs verständlich erklären. Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich bitte. Eventuell könnte ich auch versuchen den Workflow als kleines Video aufzunehmen.
Tschüss Olaf
RE: Schwebfliege
in Stacking: Flora und Fauna indoor 06.11.2017 21:40von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
Sehr interessant, kommt mir aus meiner Vergangenheit bekannt vor.
Inzwischen habe ich mich für Zerene Stacker PMax entschieden.
Das Ergebnis bei Zerene PMax ist nicht so brillant, kann aber noch gut bearbeitet werden,
ist dann nach meiner Meinung besser wie eine Komposition von Helicon mit Bearbeitung.
Ich schreibe deshalb oft, dass Helicon den Stack schon schärft, das macht einen besseren Eindruck,
das mag ich überhaupt nicht!
Bei näherer Betrachtung besitzt das Helicon Bild, bei mir sehr viele einzelne auffällige Pixel,
Zerene PMax zeichnet da sauberer.
PMax
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www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
Hallo Kurt,
ich habe Deine Empfehlung Richtung Zerene schon oft gelesen und jedes mal war ich am Grübeln, was ich zukünftig mache. Bisher hat mich immer die Neuinvestition abgehalten, da ich Helicon irgendwann mal als Pro Unlimitiert erstanden habe. Das jetzt einfach im Papierkorb verschwinden zu lassen, dafür bin ich aktuell noch nicht bereit. Aber man weiß ja nie, wie die Zukunft aussieht. Ich werde erst mal bei Helicon bleiben und versuchen das Beste für die Bilder rauszuholen. Irgendwann habe ich bestimmt auch wieder mal so ein richtig schwieriges Objekt. Dann teste ich vielleicht auch mal die Amerikaner...
Tschüss Olaf
RE: Schwebfliege
in Stacking: Flora und Fauna indoor 06.11.2017 22:16von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Olaf
Du hast jetzt mit den Schwebfliegenbilder, die Möglichkeit, Vergleiche mit Zerene anzustellen.
Einst haben meine Vergleiche gezeigt, dass man Zerene nicht mit RAW Dateien füttern sollte,
sondern mit TIF's die man mit PhotoShop anfertigte.
Den Weg über Helicon Pro habe ich auch genommen und in der Vergangenheit viel Verwendet,
dann zu Zerene, dann zurück zu Helicon und nun bin ich wieder bei Zerene.
Im Endeffekt ist es nur ein Steinchen auf den ganzen Haufen.
So wahnsinnig gross, ist der Unterschied zwischen Helicon und Zerene nicht.
Kurt
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Hallo Olaf, hallo Kurt,
ich habe mich für Zerene entschieden, weil es billiger als Helicon ist und unter Linux läuft :-)
Zu Weihnachten machen die Amis Sonderangebote !
Danke und Gruß,
ADi
RE: Schwebfliege
in Stacking: Flora und Fauna indoor 07.11.2017 08:51von denju • | 121 Beiträge
Vielen dank Olaf!
Diese Technik werde ich mal ausprobieren!
Helicon vs Zerene:
Ich nutze Helicon weil es auf meiner PC-Krücke schneller und stabiler als Zerene läuft. Das arbeiten mit Zerene war wirklich zum Haare raufen. Mit Helicon bin ich doch sehr zu frieden, auch wenn Zerene die besseren Ergebnisse liefern mag.
Habe die Helicon Pro-Version für rund 100€ erstanden, die Zerene Prosumer Edition kostet aktuell 189$ und die Pro Edition 289$. Wenn ich dann auch noch einen Rechner kaufen müsste, der Zerene stemmen kann, müsste ich meine Kamera verkaufen und einen Kredit aufnehmen.
Die nächsten Jahre wird es also Helicon tun müssen... Ich kann damit leben.
Viele Grüße
denju
EDIT:
einen Tipp zu einem weicheren, rauschfreieren Hintergrund hätte ich auch noch:
Dazu klone ich mit dem Pinsel-Tool den Hintergrund aus einem Einzelbild der Stack-Reihe in den fertigen Stack. Das funktioniert sehr gut, ist mitunter aber eine ganz schöne Arbeit.
Hallo Denju,
die Personal Edition von Zerene kostet $89 und zu Weihnachten kriegt man bis zu 20% Rabatt.
BTW, unter Linux kann man mit 'nice' schön die Prozessorzeit zuordnen :-)
Gruß,
ADi
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