Zitat von Peter17 im Beitrag #16
Ich glaube, ich steige mal ganz klein in die Problematik ein und mache mir erstmal ein konkretes haptisches Bild, damit ich besser einschätzen kann, was mich mit den Mikroskop-Objektiven vom Handling her so erwartet. Deswegen habe ich jetzt mal ein Noname-Objektiv aus einem Altbestand - ein Achromat, 10X/0.25 160/0.17 - für €12,50 geholt (wird mich aus den Niederlanden erreichen), und einen RMS auf M42-Adapter für 7 Euro aus China. Die 19 Euro werden aus meinem Experimentierfonds genommen, und wenn ich damit rumprobiert habe, schaue ich weiter. Ist dann auch nicht schlimm, wenn es nur im Zentrum einigermaßen abbildet.
So, meine Ware ist mittlerweile aus den Niederlanden und China komplett eingetroffen, und ich muss sagen, das Preis-Leistungsverhältnis lässt sich sehen.
Ich habe den Achromat auf einem Balgen montiert und alles so eingestellt, dass ziemlich genau 15cm Distanz zwischen Sensorebene und Objektivrückseite eingehalten werden. Der Arbeitsabstand ist mit ca. einem halben Zentimeter brauchbar, finde ich. Am Vollformat vignettiert das Objektiv in den Ecken, unabhängig davon geht die Schärfe dort auch ziemlich den Bach runter (nicht unerwartet). Für APS-C sehe ich jedoch durchaus Potenzial, da das Zentrum schön scharf ist.
Hier ein erstes Ergebnis, das geschickterweise die problematischen Ecken ausspart: Eine Kugelschreiber-Spitze, die vorne ca. einen halben Millimeter breit ist (schwierig zu messen) - auf dem Vollformatsensor werden nach Linealtest etwas mehr als 3mm Breite abgebildet, könnten auch 3,5 sein, womit die 10x-Vergrößerung gut hinkommt. Das Bild ist links (dort sah man die vignettierten Ecken) und unten leicht beschnitten. Das Objektiv spiegelt sich nett, darunter auch ein bisschen die Makroschiene. Ansonsten sieht man, wieviel Alltagsstaub auf so einer scheinbar sauberen Kugelschreiberspitze zu finden ist:
Ansonsten habe ich gelernt, dass doch wohl einiges an weiterem Alltagsstaub auf meinem Sensor zu finden war, denn die Anzahl der Stack-Würmchen war wirklich extrem hoch. Da muss ich nochmal ran. :-) An einem weiteren Bild von einem Stück Stoff waren die Würmchen allerdings nicht zu sehen, weil es hier wohl keine Freifläche gab und Zerene genug sonstiges Detail zum Stacken hatte. Dort konnte ich dann auch klar die mangelnde Schärfe in den Ecken und Randregionen sehen.
Alles in allem keine schönen, aber doch ermutigende Ergebnisse, die Lust auf mehr machen!
Noch was Lustiges: In diesem Bild aus dem Stack sieht man mich, wie ich gemütlich meinen Kaffee trinke, während die Schiene ihren Stack macht - hat Zerene dann rausgerechnet, aber sollte mir eine Warnung bei spiegelnden Gegenständen sein, nicht unbedingt "im Stack" stehen zu bleiben:
LG: Peter
Kamera: Sony A7R II
Objektiv: No-Name Achromat 10X/0.25 160/0.17
Blende: -
Belichtungszeit: 1/6s
Beleuchtung: Tageslicht
ISO: 400
Dateiformat RAW/JPG: JPG
Beschnitt in % (Breite und Höhe): 25% Breite, 18% Höhe
Abbildungsmaßstab: 10:1
Anzahl der Schritte: 149
Länge der Schritte: 0,01 mm
Arbeitsabstand: ca. 5 mm
Stacking-Software: Zerene
Artenname: -
Aufnahmedatum: 5.4.2022
Sonstiges:
P.S.: Das war das recht simple Setup:
(ergänzt 5.4.22, 20:10 Uhr)