Dieses reife Weibchen der Krabbenspinnenart Misumena vatia habe ich gestern Abend als ich nach Hause gefahren bin, beim Schwarzfahren auf meinem Traktor erwischt.
Heute hatte sie dann den ganzen Vormittag ein Fotoshooting in meinem Studio. Da sie eine Lauerjägerin ist, die meistens Hautflügler und Zweiflügler fängt, indem sie regungslos auf einer Blüte sitzt, war das Shooting einigermaßen erfolgreich. Von 38 Versuchen sind 12 gelungen, bei den anderen malen hat sie sich dann doch etwas bewegt.
Reife Weibchen der Art sind in der Lage, ihre Körperfarbe aktiv zu ändern. Dabei sind zwischen sattem Zitronengelb über grünliche Farbtöne bis hin zu rein weißen Tieren alle denkbaren Zwischenstufen möglich.
Misumena vatia gleicht sich in ihrer Färbung an einen weißen, einen gelben und in geringerem Umfang auch an einen grünen Untergrund an. Dieser Farbwechsel ist von den Augen abhängig. Die Gelbfärbung entsteht durch Einlagerung von flüssigem gelben Farbstoff in die Hypodermiszellen. Durch die Versetzung einer gelben Spinne auf eine weiße Blüte wird eine Verlagerung des Pigmentes ins Innere des Hinterleibes bewirkt. Die Hypodermis wird dann durchsichtig und das in die oberflächlichen Blindsäcke der Mitteldarmdrüse eingelagerte weiße Guanin bestimmt die Färbung. Juvenile Tiere zeigen keine farbliche Anpassung. Männliche Tiere ebenfalls nicht. (KAESTNER A. 1956)
Dennoch trifft man immer wieder auf Exemplare, deren Färbung nicht der Blütenfarbe der Blume entspricht, auf der sie sitzen. Eventuell haben sich diese Tiere noch nicht umgefärbt, oder sie nutzen andere Effekte aus (Saftmale, Reflektion von UV-Licht) um ihre Beute zu täuschen.
Alle Aufnahmen sind mit der selben Einstellung entstanden.
Nikon D300, bei Blende 8 und 1/6 sec. Belichtungszeit, ISO 200
Objektiv: Sigma 150 mm 1:2,8 APO Macro DG HSM
Fotozelt mit zwei LED-Schwanenhälse als Beleuchtung
Novoflex-Schlitten Castel –L
Die Anzahl der Stackschritte ist 14/12/20/14
Gruß Jürgen