Hallo,
Ich bin Entomologe (Insektenkundler) in Eberswalde und würde deshalb gerne Stacking-Aufnahmen von Käferpräparaten machen. Weils Spaß macht selbst zu basteln (ich bin mir nicht mehr sicher, ob es auch günstiger ist) habe ich dieses Projekt hier in Angriff genommen.
Auf dem Bild seht ihr ein Work in Progress mit einem Reprostativ aus Aluprofilen, an dem ein Makroschlitten und die Kamera befestigt werden sollen.
Der Makroschlitten ist eigentlich ein Industriebauteil, mir hat dankenswerterweise jemand von der Uni Freiburg die Steuerungsplatine entworfen und geholfen zu löten, und ein Freund von mir hat eine Software geschrieben, die das ganze dann steuert. Das System kann kleinste Schritte machen und automatisch Fotos über den Selbstauslöser der Kamera machen. Drei Knöpfe an der Platine dienen zur Bedienung, um Parameter wie den Abstand zwischen Bildern einzustellen ist es allerdings nötig, im Programmcode Kleinigkeiten zu verändern.
Mit ist bewusst, dass mit dem Aluprofil so wie jetzt zu wackelig sein wird. Ich werde es vermutlich liegend montieren oder als "Quader" stabilisieren.
Hat jemand Ideen zur Beleuchtung und wie ich den Makroschlitten und die Beleuchtung am besten an den Aluprofilen befestigen kann? Sind 30x30 B-Type Groove 8.
Beim Makroschlitten fallen mir nur ziemlich komplizierte Lösungen ein, vielleicht hat ja jemand mehr Erfahrungen mit Aluprofilen.
Hier der Makroschlitten von hinten, er wird mit 4 Schrauben befestigt.
Viele Grüße,
Bembidion
Hallo Käfer-Fan,
willkommen hier im Kreis der Bracketing/Stacking-Freunde.
jeder hier hat mal mit einer eigenen "Konstruktion" eines Stacktisches angefangen. So auch Du.
Aber ehrlich gesagt sieht Deine Version etwas instabil aus. Auch die Schiene hinten, an der die Kamera befestigt ist, dürfte nicht gerade sein.
Wenn schon eine Lösung mittels Alu-Schienen, dann sollte die auch etwas stabiler sein.
Meine Lösung hier ist auf einem selbst gebauten, rollbarem Tisch, der mit massivem Stahl- bzw. Vierkantrohr rundherum befestigt ist.
Wenn Du hier im Forum etwas forschst, dann findest Du mit Sicherheit noch mehr dieser selbstgebauten Lösungen.
Aktuell sieht es bei mir mit dem Stackshot so aus:
Die Kamera hat Dauerstrom und das zu fotografierende Bild wird auf einem externen Monitor ausgegeben.
Mir ging es nur darum ein Beispiel mit robustem Aufbau zu zeigen.
Viel Erfolg beim Entwickeln der Lösung.
VG Ekkehard
Hallo Laufkäfer
Herzlich willkommen bei den Stackern.
Ich bin gespannt, was und wie du weiterbaust
Und natürlich auch auf deine Bilder.
Hallo Leo
Ja dein Aufbau ist recht stabil.
Was mir nicht gefällt,
bei jedem Schritt des Objektes ändert sich die Beleuchtung.
Vor allem in Bereichen von hell zu dunkel ist das nicht optimal.
Diffusor und Blitze sollten sich synchron mit dem Objekt bewegen.
ODER, es wird nur die Kamera bewegt.
Kurt
Bildergalerie: g42-Kurt.html
http://www.focus-stacking.ch/
ich verwende das 66mm Aluprofil von Thorlabs
https://www.thorlabs.com/newgrouppage9.c...ctgroup_id=3664
das hat auf allen 4 Seiten einen Schwalbenschwanz der Arca kompatibel ist.
Die Holzbeine sind ganz leicht dreh- und klemmbar und somit auf jeder Tischoberfläche wackelfrei positionierbar. Ich kann vertikal oder durch umkippen horizontal arbeiten. Wenn ich den Motorschlitten auf einer anderen Seite montiere kann ich auf den Boden fotografieren.
mit einer Doppelklemme kann mann alles bombenfest und ohne Werkzeug positionieren.
Hallo,
Hab letztens endlich mal wieder Zeit gefunden mich dem Projekt zu widmen.
Hier ist ein verbessertes Setup:
Es ist jetzt so aufgebaut, dass es sowohl stehend als auch liegend betrieben werden kann. Liegend gibt es vermutlich weniger Vibration, stehend kann ich Käfergenitalien in Glycerin schwimmend fotografieren (sowas kann wichtig sein, die sind oft wichtig für die Artbestimmung).
Gerade verwende ich eine Canon Eos 700D und das Kitobjektiv 18-55mm mit Retroadapter. Was denkt ihr welche Belichungsdauer nötig ist um damit verwacklungsfrei zu fotografieren? Reicht 1/200 Sekunde oder muss ich noch kürzer belichten?
Mit dem Ergebnis bin ich noch nicht zufrieden. Ich denke das liegt an unzureichender Beleuchtung (das ist gerade einfach ein Schreibtisch-Ringlicht mit etwas Alufolie). Habt ihr Ideen wie ich für möglichst wenig Geld eine bessere Beleuchtung hinbekomme?
Hier ist ein mit ChimpStackr gestacktes Bild, ich hoffe die Fehler kommen durch ChimpStackr und nicht durch Verwacklungen oder andere Schwächen des Systems:
Der Käfer ist ein Brachycerus lutosus.
Viele Grüße,
Jakob
Hallo Jakob
Im ersten Bild der Antwort #7 siehst du in der oberen linken Ecke wie man eine Stegkonsole (Regalträger) viel stabiler machen kann.
Also einen Winkel mit einer zusätzlichen Stütze.
"Was denkt ihr welche Belichungsdauer nötig ist um damit verwacklungsfrei zu fotografieren? Reicht 1/200 Sekunde oder muss ich noch kürzer belichten?"
Das musst DU mit deinem Setup testen.
Niemand weiss wie stark die Erschütterungen bei deinem Setup sind.
Ich verwende Blitz mit einer Abbrennzeit von 1/20000 Sek. und kürzer.
Das Bild des Käfers ist nicht durchgestackt, der Kopfbereich ist unscharf.
ChimpStackr kenne ich nicht, ich arbeite mit Helicon Focus und Zerene.
Helicon Focus kann in einer GNU/Linux-Umgebung mit Wine ausgeführt werden, einer Linux-Anwendung, die eine Windows-Anwendung ausführt,
ohne auf das Windows-Betriebssystem zurückgreifen zu müssen.
Zerene Stacker auf Linux installieren, siehe:
https://zerenesystems.com/cms/stacker/do...on_instructions
Der Käfer sollte mehr Distanz zum Hintergrund haben, damit der Hintergrund mehr in der Unschärfe verschwindet.
Die Alu-Folie um das Ringlicht ergibt ein hartes Licht, das ist dann störend, wenn ein Käfer Glanzstellen besitzt.
Bei diesem Käfer sieht man es nicht.
Kurt
Bildergalerie: g42-Kurt.html
http://www.focus-stacking.ch/
Hallo,
danke für die Antworten, habe mich davon etwas inspirieren lassen. Deshalb jetzt mit Blitz anstelle von statischer Beleuchtung.
Hier sind zwei neue Beispielbilder:
- Canon Eos 700D
- Blitz: Sigma EM-140 DG
- Objektiv: Tamron SP 90mm
- Abstand zwischen Fotos: 0.05mm (zumindest laut meiner Software), ein Stack besteht aus etwa 130 Bildern
- Stacking Software: Zerene Stacker, "Align + Stack all (PMax)"
Als Diffusor habe ich einen Joghurtbecher vor den Blitz gesetzt, ähnlich wie das Setup von leku (Antwort #3). Der Joghurtbecher-Kegel trennt die Lichtröhren vom Objekt, viel Licht geht aber nach außen verloren. Ich überlege, einen größeren weißen Eimer um den ganzen Aufbau herum zu basteln, damit von außen Licht auf den Joghurtkegel reflektiert wird (ich hoffe man kann sich vorstellen wie ich das meine). Der Blitz sieht ja aus wie ein Ringblitz, ist aber eigentlich eher ein Zangenblitz. Leider hat man damit viel weniger Spielraum. Ich glaube am liebsten würde ich mehrere Blitze von mehreren Seiten verwenden, aber Fotoequipment ist teuer und ich versuche erstmal das zu optimieren was ich habe.
Aufbau+Diffusor:
Bild ohne Diffusor:
Bild mit Diffusor (irgendwie scheint ein weißer Schleier über dem Bild zu liegen):
Und hier noch ein Bild von einem sehr viel kleineren Käfer (Hemitrichapion pavidum wird maximal 2.3 mm groß).
- Canon Eos 700D
- Blitz: Leider habe ich vergessen wie genau ich belichtet habe, ich glaube es war das LED-Ringlicht wie in Post #7, ohne die Alufolie. Leider ist es nicht sehr hell. So etwas mit mehr Licht wäre ideal, denke ich.
- Objektiv: Canon Kitobjektiv, EFS 18-55mm, in Retrostellung bei 18mm
- Abstand zwischen Fotos: 0.01mm (zumindest laut meiner Software, real ist der Abstand evtl höher), der Stack besteht aus etwa 130 Bildern
- Stacking Software: Zerene Stacker, "Align + Stack all (DMap)"
Das ist alles natürlich schon deutlich besser als die vorherigen Versuche, aber ich habe das Gefühl dass die Bilder irgendwie unscharf sind, was meint ihr?
Freue mich auf Tipps!
Viele Grüße,
Jakob
Hallo Jakob
Betreffend dem von dir erwähnten Schleier über das ganze Bild.
Beim Bild mit Diffusor saufen die Tiefen weniger ab und die Lichter sind weniger ausgefressen.
Das etwas kontrastarme Bild ist wunderbar, alles ist vorhanden
Bedenke, mit Bildbearbeitung können bei einem kontrastharten Bild keine Tonwert-Zwischenwerte herbeigezaubert werden,
jedoch kann ein Bild mit Bildbearbeitung im Kontrast härter gemacht werden.
Verstärkt (erhöht) man bei einem eher diffusen Bild die Tonwerte im Mittelbereich, wird ein leichter Schleier geringer, oder verschwindet.
Ist am Ende der Bearbeitung, ohne Verstärkung des Kontrastes immer noch ein Schleier sichtbar,
kann man diesen ganz am Ende der Bearbeitung durch eine leichte Erhöhung des allgemeinen Kontrastes entfernen, dies ist aber nur selten nötig!
Der Kontrastregler ist ein böses Ding, das man nur im Notfall, ganz am Ende der Bearbeitung ganz minim verwenden sollte.
Für ein gutes Bild verwendet man das RAW-Format mit einer möglichst hohen Farbtiefe und entwickelt in das 16Bit TIF-Format.
Dadurch erhält man Bilder mit einer ganz feinen Tonwertabstufung.
Erhöht man den Kontrast gehen diese feinen Tonwertabstufungen verloren.
Das Bild geht dann in Richtung 8 Bit Farbtiefe, was den Sinn des RAW-Formates und 16Bit-TIF Formates zunichte macht.
Natürlich endet unser Bild im Internet im 8 Bit JPG-Format, das ist nun mal so.
Das RAW und TIF-Format mit jeweils hoher Farbtiefe wurden für Bilder und deren Bearbeitung entwickelt,
Das JPG-Format mit Komprimierung und 8 Bit Farbtiefe für eine schnelle Abspeicherung und schnelle Übermittlung (kleine Dateien) entwickelt.
Bilddateien Im JPG-Format sollten nicht bearbeitet werden, das wird sehr schnell sehr schlecht.
Mit deinen leicht diffusen Bildern, bist du vor allem im Makro- und Mikrobereich wo es meistens nicht ohne Bildbearbeitung geht auf dem richtigen Weg.
Damit der Schleier durch den Diffusor nicht zu stark wird, also nur wenig Streiflicht auf das Objektiv gelangt,
kann man eine oft nur wenige Millimeter lange Sonnenblende am Objektiv anbringen.
Ein schwarzes Papier oder schwarze lichtschluckende Folie, z.B. ProtoStar
https://www.fpi-protostar.com/hitack.htm
verwendet werden.
Kurt
Bildergalerie: g42-Kurt.html
http://www.focus-stacking.ch/
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