#1

Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 30.08.2022 15:28
von RheinweibAdministratorin | 5.140 Beiträge

Hallo liebe Gemeinde,
gestern habe ich mal wieder mach langer Zeit meine Montierung in Betrieb versetzt und das 100/2,8 Samyang Makro
am Himmel ausprobiert. Das fokussieren war recht langwierig, weil ich keinen richten Fokuspunkt gefunden habe.
Habe mich vom Unendlich-Anschlag in winzigen Schritten nach vorne gearbeitet, ohne Erfolg, es wurde unschärfer
und unschärfer. Fazit, der perfekte Fokuspunkt für Unendlich liegt offenbar eine Winzigkeit hinter dem Anschlag, was
ziemlich blöd ist, aber das kann ich nicht ändern, aber sonst benimmt sich das Objektiv weit außerhalb seines eigentlichen
Habitats garnicht mal so schlecht.
Als himmlisches Versuchskaninchen hab ich die Andromedagalaxie M31 ausgewählt. Belichtet habe ich 12 x 8 Minuten
ohne guiden. Darks habe ich auch keine gemacht, sollte ja nur ein Test sein.

Da rasen wir und sie mit 120km pro Sekunde aufeinander zu, aber bis daraus "Milkomeda" wird, dauert es noch ne Weile.

Zitat Wikipedia: Das Ereignis beginnt laut Schätzung der NASA in 3 bis 4 Milliarden Jahren und dauert etwa 3 Milliarden
Jahre bis zur Ausbildung des Verschmelzungsprodukts







Kamera: Canon EOS 450 D
Objektiv: Samyang 100/2,8 Makro
Blende: 5,6
Belichtungszeit: 8 Minuten
Beleuchtung: selbstleuchtend
ISO: 800
Dateiformat RAW/JPG: RAW
Anzahl der Schritte: 12
Arbeitsabstand: 2.537.000 Lichtjahre
Stacking-Software: Deep Sky Stacker
Artenname: M31
Aufnahmedatum: 30.8.2022


Dafür, das ich eigentlich gegen fast alle Regeln verstoßen habe, ist das Bild garnicht mal so schlecht geworden. Habe nur
schlampig eingenordet, nur ein schnelles "ein-Stern-Alignment" gemacht und dann auch noch 8 Minuten pro Lightframe
belichtet, was ich mich noch nie getraut habe, das längste war bis jetzt 5 Minuten. Dass das gut gegangen ist, ist schon
erstaunlich.

LG
Heike


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Das Leben ist eine leicht verderbliche Ware und deshalb zum sofortigen Verzehr empfohlen.
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zuletzt bearbeitet 30.08.2022 22:29 | nach oben springen

#2

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 30.08.2022 16:24
von Kurt | 3.574 Beiträge

Hallo Heike

Da kenne ich mich nicht aus, sieht aber gut aus und die Zahlenwerte sind beeindruckend.
Das macht doch Lust, es mit einem 100mm Objektiv in die Ferne zu wagen,
es müssen ja nicht gleich 2537000 Lichtjahre sein.
Den Mond mit Multishot (Mehrfachbelichtung mit fixem Fokus) abzulichten, könnte ja auch Spass machen,
die Belichtungszeit wird vermutlich ebenfalls etwas kürzer sein?

Kurt


Bildergalie: g42-Kurt.html
http://www.focus-stacking.ch/
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#3

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 30.08.2022 22:18
von Quartalsstacker | 581 Beiträge

Hallo Heike,

der Arbeitsabstand ist einfach super. Die Technik ist mir leider genauso fern wie die Galaxie, aber Du scheinst Dein Bastel- und Experimentiertalent ja erfolgreich eingesetzt zu haben!

LG uwe

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#4

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 30.08.2022 22:43
von RheinweibAdministratorin | 5.140 Beiträge

Hallo und Danke für Eure Kommentare,
ja, das ist schon "etwas" speziell, das Ding mit der Himmelsfotografie, die ultimative Königsklasse, die ich so
halbwegs im Griff hab.

@Kurt....Multishot für dem Mond? Neee, da haben wir Nachteulen ganz andere "Waffen" und Techniken ,
Rund 2,5 Millionen Lichtjahre ist im kosmischen Sinne eigentlich gleich nebenan, wie der komische Nachbar,
den jeder merkwürdig findet.

@Uwe, naja, für den "Arbeitsabstand" kann ich ja nix , das Ungetüm ist halt dort, wo es ist. Das hat allerdings
nichts mit Bastel- oder Experimentiertalent zu tun, sondern mit gnadenloser Hartnäckigkeit, das alles auch nur
halbwegs zu kapieren und zu erlernen. Und wenn man dann in leicht fortgeschrittenem Alter ein Jahr Pause macht
und sich dann doch wieder vom Himmel verführen lässt, dann steht man erstemal wie ein Halbidiot vor dem ganzen.....
wie ging das noch gleich??? Ich hab tatsächlich gestern bei dem Bild die Stange und das kleine Gegengewicht vergessen,
da war ein Gefühl, das irgendwas fehlt.....meine Güte ....und jetzt hab ich wieder Bock drauf und was ist? Der Himmel
hat die Gardinen zugezogen....war ja klar....

LG
Heike


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#5

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 30.08.2022 23:17
von gogs | 636 Beiträge

Hallo Heike,
sieht gut aus, ein bisschen unscharf aber ehrlich man kann sehr gut alle Vordersterne erkennen.
Habe im Februar mit einem Sigma Macro Apo Zen aus den 80ern mein Astroglück versucht.
Leider ist meine Festplatte gestorben, deshalb weiß ich die Daten nicht mehr und Bilder vom scharfstellen auch nicht.
Ich habe mit meinem Tintifax (Laserdr. besser) auf Transparentpapier im Durchmesser/Linienabsatnd (Objektiv) passend gerechnet+gedruckt und in einen passenden Plastikdeckel geklebt.
Das "Scharfstellen" hat perfekt funktioniert obwohl schon 3-4 Bier.
Nennt sich Bahtinov Maske.
mit freundlichen Grüßen Christian


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#6

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 30.08.2022 23:25
von RheinweibAdministratorin | 5.140 Beiträge

Hallo Christian,
ja klar, ich hab auch mehrere Bahtinov Masken in verschiedenen Größen, aber selbst die beste B-Maske nützt
nichts, wenn man nicht an den Fokuspunkt rankommen kann, weil der minimal hinter dem Unendlichanschlag
liegt. Es ist halt ein Makroobjektiv, kein Astroobjektiv. War ja nur ein Test aus Neugier.

LG
Heike


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#7

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 30.08.2022 23:56
von gogs | 636 Beiträge

Hallo Heike,
wenn der Fokuspunkt bei unendlich tatsächlich nur minimal dahinterliegt, würde ich die Objektivfassung/Halterung vom Objektiv abschrauben und auf der Drehbank 1/100 bis 1/10 mm abdrehen/kürzen/abschmirgeln.
Glaube nicht das dadurch der normale Macrobereich leidet, aber garantieren+wissen Du ich es nicht, im Notfall könnte man wieder verlängern bspw. durch Papier zwischen Objektiv+Anschlussring zur Kamera.
mfg Christian

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#8

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 31.08.2022 00:05
von RheinweibAdministratorin | 5.140 Beiträge

Zitat von gogs im Beitrag #7
Hallo Heike,
wenn der Fokuspunkt bei unendlich tatsächlich nur minimal dahinterliegt, würde ich die Objektivfassung/Halterung vom Objektiv abschrauben und auf der Drehbank 1/100 bis 1/10 mm abdrehen/kürzen/abschmirgeln.



Whaaaaat??? Ich habe keine Drehbank und kenne auch niemanden, dem ich das Objektiv für sowas anvertrauen würde.
Ähh, doch, einen kenn ich, der eine hat, aber...nee, no way. Der könnte das vermutlich sogar, aber...nönö.
Es ist ein Makro, und da ist es großartig. Wenn irgendwann mal wieder alles normal sein sollte, dann würde ich mir vielleicht
mal eins aus der Sigma Art-Serie zulegen, zum abstottern......also nie.
Was lernen wir daraus? Ein Makro ist ein Makro, ein Teleskop ist ein Teleskop, jedes Ding hat seine Nische.

LG
Heike


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#9

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 31.08.2022 11:48
von Kurt | 3.574 Beiträge

Hallo Heike

Wenn ich es richtig verstehe:
Wenn du mit dem Samyang 100/2,8 Makro an der Canon EOS 450 D nicht wirklich auf unendlich, Arbeitsabstand: 2.537.000 Lichtjahre kommst,
dann ist das Auflagemass minim zu lang.
Die Nikon 1 hat ein Auflagemass von 17mm.
Da könnte man die Nikon 1 auf einer Schiene festmontieren und ebenfalls das Samyang 100/2,8 Makro (Auflagemass für Canon EOS = 44mm) auf der Schiene montieren,
so dass sich die Distanz dazwischen verstellen lässt, den Zwischenraum mit schwarzem Stoff abdichten?
Oder nicht oder doch?

Kurt


Bildergalie: g42-Kurt.html
http://www.focus-stacking.ch/
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#10

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 31.08.2022 18:43
von RheinweibAdministratorin | 5.140 Beiträge

Hallo Kurt,
vielleicht probiere ich mal ne andere Eos, hab ja noch zwei, eine 1100D und eine 70D. Das Samyang ist ja sowieso
nicht mein Hauptobjektiv für den Himmel, ich wollts ja nur mal wissen. Das mit der Nikon1 würde bestimmt funktionieren,
wäre mir aber viel zu viel Aufwand. Bei einem anderen Maßstab, als meine Teleskope hergeben, nehme ich dann wieder
das 18-400 Tamron, das ist durchaus am Himmel brauchbar.

LG
Heike


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#11

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 31.08.2022 20:47
von Franz-Jupp (gelöscht)
avatar

Von der Astrofotografie hab'ich keine echte Ahnung, außer auf den Mond habe ich noch nie auf was anderes dort geschossen.

Trotzdem ein Tipp, die 70d plus Tamron 18-400 sollte sich nach meinen Erfahrungen gut mit einem Kenko-Telekonverter 1,4- oder sogar 2-fach vertragen.

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#12

RE: Ein Makroobjektiv auf Abwegen

in Stacking: Astrofotografie 01.09.2022 09:00
von Franz-Jupp (gelöscht)
avatar

Beinahe ganz vergessen.

Die 70d hat im Menü die Möglichkeit der Fokus-Feinjustierung, das sollte optimal sein.

LG Franz

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