Hallo
Ich kann es nicht lassen und bin immer wieder dabei, aus einem Einzelbild (OneShot) das Maximum heraus zu kitzeln.
Hier habe ich schon eine Bearbeitung gezeigt:
Blattlaus ohne Fokus Stacking
Nun folgt ein weiteres Bild.
Kamera: Nikon D810 (Vollformat)
Objektiv: Rodenstock APO Rodagon N 1:2.8, f = 50mm (in retro)
Belichtungszeit: Blitz
Blende: 16
ISO: 100
Beleuchtung: 4 Blitzgeräte, YONGNUO YN560III
Diffusor: Weisses Schreibpapier
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe): 30, 30
Stativ: Reprostand
Artenname: Blattlaus
Abbildungsmassstab: 4:1
Kein Stack!
Nichts für Pixel Peeping!
Bei einer normalen Betrachtungsdistanz von 2 x Bilddiagonale,
oder sogar 1.5 x Bilddiagonale, ist das Bild doch o.k.
und zeigt einen sanften Schärfeverlauf?
Kurt
Bildergalie: g42-Kurt.html
http://www.focus-stacking.ch/
Zitat von Kurt im Beitrag #1
Ich kann es nicht lassen und bin immer wieder dabei, aus einem Einzelbild (OneShot) das Maximum heraus zu kitzeln.
Nichts für Pixel Peeping!
Bei einer normalen Betrachtungsdistanz von 2 x Bilddiagonale,
oder sogar 1.5 x Bilddiagonale, ist das Bild doch o.k. und zeigt einen sanften Schärfeverlauf?
Gruezi Kurt, und es guets Neus.
Mich hat das Element im Hintergund gestört....
Für OneShot großartig.
VG Ekkehard
Hallo Ekki
Vielen Dank, auch ich wünsche dir ein gutes Jahr mit der nötigen Ruhe für die Fotografie.
Ja, das Teil muss nicht sein und die Schräge ist passend,
bringt etwas Dynamik und der Bildausschnitt ist dadurch besser genutzt!
Kurt
Bildergalie: g42-Kurt.html
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RE: Blattlaus
in Stacking: Flora und Fauna indoor 05.01.2022 19:45von Quartalsstacker • | 581 Beiträge
Hallo Uwe
"Die Geheimnisse der Bildbearbeitung wären noch spannend zu erfahren...."
Es gibt keine Geheimnisse, nur Zurückhaltung!
Der Drang nach möglichst hoher Auflösung und natürlichem Kontrast sollte mit einer qualitativ guten Optik erreicht werden.
Eine extrem hohe Auflösung der Kamera ist nicht unbedingt nötig.
Die Bearbeitung sollte nur sanft sein.
Ich fotografiere immer im 14Bit RAW Format mit der Grundempfindlichkeit, also mit genügend Licht und recht hell.
Das Licht ist möglichst diffus. Eine Tiefenwirkung erreiche ich mit der lokalen Bearbeitung.
Bei der Entwicklung in das 16 Bit TIF Format stelle ich die Schärfung auf NULL
und ich entrausche eher stark, also so, dass beim Pixelpeeping (starke Vergrösserung) kein Rauschen mehr sichtbar ist (auch bei ISO 64 rauscht ein Bild!)
und ich nehme die Lichter und die allgemeine Helligkeit zurück.
Nach der Entwicklung der Einzelbilder sind die 16 Bit TIFF Bilder 1-2 Blenden unterbelichtet.
Dann werden die Bilder in Zerene mit PMax gestackt.
Je nach Objekt und Überschneidungen, in Zerene mit SubStacks und anschliessender Retusche in Zerene.
Mit Affinity Photo Retusche wird Schmutz und dergleichen entfernt.
Beim gestackten Bild wird allgemein weder der Kontrast erhöht noch geschärft!
Mit TOPAZ Detail werden die mittleren Strukturen etwas verstärkt (das ist der Mikrokontrast).
Weder die feinsten noch die groben Strukturen werden verstärkt.
(Bei Anhebung der feinsten Strukturen wird das Bild sehr schnell sinnlos und unnatürlich unruhig.
Bei Anhebung der groben Strukturen wirkt durch zu hohem Kontrast das Bild schmutzig, in etwa so wie bei HDR Bildern).
Allgemein gilt:
Ein Regler wird hochgezogen bis ich eine Veränderung im Bild sehe und dann wird der Regler etwa auf die Hälfte des Wertes zurückgestellt,
so dass man kaum einen Unterschied sieht (denn bei weiteren Schritten der Bearbeitung summieren sich die Veränderungen
und das Bild sieht dann sehr schnell zu krass bearbeitet aus).
Dann in ACDSee wird die Klarheit lokal erhöht, auch hier wieder so minim wie gerade noch erkennbar.
Ebenfalls in ACDSee eine gerade noch sichtbare lokale Schärfung.
Weiters korrigiere ich lokal mit ACDSee und dem Werkzeug "Light EQ" die Helligkeit an einigen Bereichen.
Schlussendlich werden die Tonwerte lokal angepasst, Aufhellung und manchmal die Mittelwerte minim erhöht (tieferer Zahlenwert).
Lokal bedeutet immer einen mittleren Bereich des Objektes, dies erhöht den Eindruck von Tiefe (der dritten Dimension),
allgemein bearbeite ich den Hintergrund nicht, oder nur minim (er tritt sonst zu stark in den Vordergrund).
Von dieser Art der Bearbeitung gibt es natürlich je nach Bild Abweichungen.
Für das Internet wird das Bild verkleinert.
Dies mit Photoshop "Bikubisch (glatte Verläufe)".
("Bikubisch schärfer (Verkleinerung)" ergibt Schärfungsränder!)
Diese Verkleinerung wird im 16 Bit TIF Format abgespeichert.
Je nach Ergebnis, wird lokal geschärft oder/und noch sanft "TOPAZ Clean" angewendet.
Stimmt alles, wird das Bild ins JPG-Format umgewandelt.
Als wichtig erachte ich:
Fotografieren im RAW Format.
Eher starkes Entrauschen bei der Entwicklung.
Keine Anhebung des Mikrokontrastes bei den feinsten und groben Details.
Keine allgemeine Schärfung und Kontrastanhebung.
Keine oder nur minime Bearbeitung des Hintergrundes.
Farbanpassung nur minim und lokal.
Ich hoffe es sind einige Hinweise dabei die dienlich sein könnten.
Kurt
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Zitat von Kurt im Beitrag #5
Für das Internet wird das Bild verkleinert.
Dies mit Photoshop "Bikubisch (glatte Verläufe)".
("Bikubisch schärfer (Verkleinerung)" ergibt Schärfungsränder!)
Diese Verkleinerung wird im 16 Bit TIF Format abgespeichert.
Je nach Ergebnis, wird lokal geschärft oder/und noch sanft "TOPAZ Clean" angewendet.
Stimmt alles, wird das Bild ins JPG-Format umgewandelt.
Die Vergrößerung oder Verkleinerung macht Photoshop so lala.
Dafür gibt es spezielle prof. Programme.
Nur so als Tipp.
Die ursprüngliche Windows-Version von Genuine Fractals wurde 1996 von der Altamira Group in Burbank, Kalifornien entworfen und entwickelt.
Die Original-Fractals-Produkte wurden im Juni 2001 von LizardTech übernommen, bevor sie im Juli 2005 schließlich von onOne Software übernommen wurden.
Also aus Genuine Fractals wurde dann Perfect_Resize_7.5_Premium_Edition.
Zuletzt von ON1.com übernommen zu ON1 Resize.
Ich bin seit 2001 mit der Software mehr als zufrieden und setze diese neueste Version von ON1 auch für die Daten-Vergrößerung bei Prints ein.
VG Ekkehard
Hallo Ekki
Vielen Dank für den Hinweis für diese Software,
die vermutlich beim Vergrössern eines Bildes dienlich ist.
Für Internetbilder mit geringer Auflösung schätze ich eine Software die beim Verkleinern für mich keinen nennenswert erkennbaren Unterschied ergibt.
(Vergleich monitorfüllend, Originalbild mit verkleinertem Bild).
An einem kalibrierten professionellen Arbeitsplatz mit professionellem Monitor erkennt man natürlich im 16 Bit TIF-Format einen Unterschied.
Beim 8 Bit JPG Format im Internet ist kein Unterschied erkennbar, ob PhotoShop oder spezielle Software.
Beim Vergrössern und Ausdrucken der Bilder, kann je nach Empfinden des Fotografen eine spezielle Software passender sein.
Der Bildinhalt und die Aussage des Bildes werden aber dadurch nicht besser und die optimale, normale Betrachtungsdistanz wird entsprechend höher.
Hast du z.B. die hochgelobten, riesigen Bilder von Levon Biss auch schon von nahe, sehr nahe betrachtet?
Besser muss man nicht sein!
Kurt
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RE: Blattlaus
in Stacking: Flora und Fauna indoor 06.01.2022 21:56von Quartalsstacker • | 581 Beiträge
Hallo Kurt, hallo Ekki,
ich habe hin und wieder schon mit Topaz Gigapixel AI gespielt. Trotz AI kann das aber auch nicht hexen und keine Details hervorheben, wo keine sind. Allerdings werden damit Vergrößerungen möglich, ohne dass das Bild pixelig wird. Vielmehr werden die Bereiche gut interpoliert und die Details erhalten. Irgendwo hatten wir das Thema hier im Forum auch schonmal.
Aber es ist schon richtig, dass das etwas für größere Betrachtungsabstände ist. Im Gasometer in Oberhausen war 2016/2017 eine wunderschöne Ausstellung "Wunder der Natur" (https://www.gasometer.de/de/ausstellungen/wunder-der-natur). Dort waren auch viele Makrobilder stark vergrößert zu sehen. Der Betrachtungsabstand sollte aber 2-3 m nicht unterschreiten, sonst ist man enttäuscht. Außerdem verliert das Bild dann seine Wirkung als Ganzes.
Die Ausstellungen im Gasometer sind aus meiner Sicht sehr empfehlenswert, von dort ist es auch nicht weit zum Landschaftspark Duisburg, für Fotografen ebenfalls spannend. Aber ich will hier keine Werbung machen :-)
LG Uwe
RE: Blattlaus
in Stacking: Flora und Fauna indoor 06.01.2022 22:49von Quartalsstacker • | 581 Beiträge
Hallo Kurt,
herzlichen Dank für die sehr wertvollen Hinweise! Da kann ich bestimmt von lernen. Meine Schritte sind bisher so:
- Belichtung natürlich möglichst diffus und sanft, nur manchmal setze ich noch mit einer Jansjö einen Spot. Ich achte besonders darauf, dass es keine überstrahlenden Spitzenlichter gibt. Dazu hole ich mir bei vorab ausgerichteter LED-Beleuchtung den LiveView auf den PC-Bildschirm, fahre mit dem Stackshot zu besonders hellen Bereichen rauf oder runter und passe die Belichtungszeit an. Bei mir resultiert ebenfalls oft eine Unterbelichtung um 1 bis 2 Blendenstufen. Bei sehr diffuser Beleuchtung sind dann i.d.R auch die Tiefen nicht abgesoffen. Die LED-Beleuchtung passe ich natürlich bei Bedarf auch an, indem ich z.B. den Abstand der LEDs verändere (sitzen an Schwenkarmen) oder noch eine Schicht weißes Schreibpapier dazwischen stelle.
- Aufnahmen mit möglichst niedriger ISO, RAW-Format, 16 Bit
- Entwicklung der RAW-Dateien mit Capture One: Orientiert an den hellsten Bereichen eventuell leichtes Aufhellen bis etwas unter weiß, aber auf jeden Fall ausgefranste Lichter vermeiden. Beim Stacken scheinen sich die Lichter auch gerne noch etwas zu verstärken. Ansonsten helle ich die Tiefen ggf. etwas auf. Rauschen entferne ich soweit, dass man den Effekt ausreichend sieht, aber zum Erhalt der Details nicht darüber hinaus. Manchmal schärfe ich noch sanft nach. Diese Prozedur probiere ich an 2-3 ausgewählten Bildern des Stapels aus, bis ich die richtigen Einstellungen gefunden habe, und kopiere die Einstellungen dann auf alle Bilder des Stapels. Danach Export der Bilder als TIFs, unkomprimiert.
- Stacken mit Helicon Focus, meist Methode C. Substacks je nach Objekt anfertigen.
- in Affinity Photo folgende Schritte: sanft entrauschen mit Blick auf eine detailreiche Stelle, Lichter und Schatten anpassen, manchmal auch Leuchtkraft und Sättigung, Tonwerte ggf. fein anpassen. Danach Dunst entfernen und Klarheit ggf. verbessern (aber auch sachte, das wird schnell zuviel). Manchmal noch Schärfen mit Hochpass und lokales Aufhellen. Nach Begradigen und Beschneiden kommt dann die oft aufwändige Retusche. Den Hintergrund lasse ich auch nach Möglichkeit unverändert, manchmal gehe ich noch mit dem Weichzeichner drüber oder entferne störende Teile.
- Bei mir kommt Topaz (Basic Adjustment, AI Clear, Dehaze) erst zum Schluss dran, aber ich kann mir vorstellen, dass Deine Reihenfolge besser ist.
- Beim Schärfen bin ich sehr vorsichtig. Wenn nötig, konnte ich aber in einzelnen Fällen schon mit Sharpen AI von Topaz gute Ergebnisse erzielen.
LG Uwe
RE: Blattlaus
in Stacking: Flora und Fauna indoor 06.01.2022 23:39von stekki • | 2.934 Beiträge
Ich komme nochmal auf die Methoden zur Bilderverkleinerung und Vergrößerung zurück.
Was ich schon vor Jahren zu dem Thema las, dass PS mit "bikubisch geschärft" gut für Vergrößerungen sei und dass man bei Verkleinerung besser mit der Methode "bilinar" arbeiten sollte. Das geht soweit ganz gut bei TIF 16bit unkomprimiert, wie ich ausprobieren konnte.
Sobald man das ganze mit komprimierten JPGs durchführt:
- ist die Methode "bilinar" recht fein, aber muss noch in einen Schärfe- Optimierungsprozess
- ist die Methode "bikubisch geschärft" viel zu grob
- ist die Methode mit Perfect Resize ziemlich optimal.
Das kann jeder mit PS mal probieren.
Genuine Fractals for Windows gibt es als Plugin für PS kostenlos ... https://genuine-fractals-standard.en.softonic.com/ ist aber nicht mit den neuesten Programmen.
Ich hatte das Werkzeug damals teuer gekauft, nutze heute aber das Werkzeug von ON1.com.
VG Ekkehard
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