Rechner zur Schärfentiefe
in Plauderecke für Techniker 03.12.2020 17:35von Olaf TK • | 26 Beiträge
Hallo an das Forum.
Wie fast jeder, der Stacking nicht schon seit Ewigkeiten betreibt, hatte ich Probleme bei der Berechnung der Schrittweite und der Anzahl der notwendigen Schritte. Die verschiedenene im INet kursierenden Faustformeln haben sich bei mir nicht bewährt und brachten eher noch mehr Verwirrung. Als ich im Focusstacking.pdf von Kurt die von ihm verwendeten Formeln benutzte funktionierte das Ganze plötzlich. Da ich die Berechnung zu Fuß oder mit der Tabellenkalkulation als zu umständlich empfand, habe ich mir ein kleines Programm gebastelt und möchte es hiermit allen Foristen zur Verfügung stellen. Die Berechnung der Schrittweite ist für Fotoobjektive bis ca. 10:1, für Mikroskopobjektive nach der num. Apertur und nach der gemessenen Auflösung möglich. Eine kurze Anleitung als PDF liegt bei. Wer das Progrämmchen haben möchte schreibt mir bitte eine PM mit einer Mailadresse. Das Programm muss nicht installiert werden.
Hier ein paar Screenshots:
Grüße aus dem Harz
Olaf
RE: Rechner zur Schärfentiefe
in Plauderecke für Techniker 04.12.2020 07:34von Olaf TK • | 26 Beiträge
Hallo.
Nachdem es bei einem bekannten Mailprovider Probleme mit dem Versand der ausführbaren Datei gab habe ich das gepackte Programm hier zum Download abgelegt.
Sollte es Fragen, Vorschläge zur Verbesserung oder auch Kritiken geben, würde ich mich freuen, darüber etwas zu lesen.
Grüße aus dem Harz
Olaf
RE: Rechner zur Schärfentiefe
in Plauderecke für Techniker 04.12.2020 10:44von stekki • | 2.934 Beiträge
Zitat von Olaf TK im Beitrag #3
Sollte es Fragen, Vorschläge zur Verbesserung oder auch Kritiken geben, würde ich mich freuen, darüber etwas zu lesen.
Hallo Olaf, danke für den Service.
Beim Punkt Konfig gibt es offenbar keine Auswirkung auf den eingestellten Kamera-Sensortyp.
Egal, welchen man wählt... das Ergebnis ändert sich nicht.
Falls dieser Faktor doch eine berechnende Wirkung hätte, müsste man zumindest bei APS-C mehr Unterscheidungen haben.
Canon hat den Faktor 1,6 und Sony und teilweise andere den Faktor 1,5.
Bei MFT wird allgemein 2.0 angenommen .... ist aber nicht generell so.
Hier ein Blick in die Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Formatfakt..._Formatfaktoren
Von daher wäre es bei der Auswahl vielleicht besser (genauer), wenn man nur den Faktor auswählen kann ... dann aber mehr Faktoren zur Auswahl.
VG Ekkehard
RE: Rechner zur Schärfentiefe
in Plauderecke für Techniker 04.12.2020 11:39von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Stekki
Wir Stacker suchen nicht die Grösse der Schärfentiefe, die beim betrachten eines Bildes die subjektive Ausdehnung der Schärfentiefe bestimmt,
dies bei einem Betrachtungsabstand der entsprechend der Bilddiagonale ist und somit das Chipformat eine Rolle spielt.
Wir suchen für die Stackschrittgrösse in etwa den Bereich der Kernschärfe,
das ist der Bereich, der beim Stacken der Bilder kein erkennbares Absinken der Auflösung im Bild ergibt,
dies auch bei einer Ausschnittvergrösserung.
Zusätzlich muss berücksichtigt werden, dass die theoretisch berechnete Schärfentiefe mit Formeln (für eine Linse)
in der Praxis, lediglich eine Annäherung an die tatsächliche Schärfentiefe in der Praxis ist,
je nach Objektiv, das aus mehreren Linsen besteht kann dieser Wert von der theoretischen Berechnung abweichen.
Zusätzlich kann die Grösse der Stackschritte unterschiedlich sein, dies speziell bei extrem kleinen Stackschritten.
Durch Erschütterung, Umwelt oder Kamera, kann sich die Aufnahmedistanz von Bild zu Bild zusätzlich leicht verändern.
Weiters kann beim Anfertigen der Bildserie, z.B. der Blitz bei einzelnen Bildern ausfallen.
Die Stackschrittgrösse sollte idealerweise so klein sein, dass all diese Einflüsse keine oder nur geringe Auswirkung auf das resultierende Bild haben.
Drei Bilder innerhalb der Schärfentiefe schliesst weitgehend aus, dass eine Minderung der Bildqualität eintritt.
Fertigt man doppelt so viele Bilder innerhalb der Schärfentiefe, also sechs Bilder innerhalb der Schärfentiefe, sind die Bilder minim schärfer, klarer und kontrastreicher.
Die Grösse des Chipformates ist nicht entscheidend, sondern das Auflösungsvermögen der Kamera betreffend Pixelpitch.
Wobei auch hier die Beeinflussung gering ist und zusätzlich das maximale Auflösungsvermögen des Objektivs mitspielt.
Ein halb so grosser Pixelpitch erhöht die Auflösung des Objektes nicht um Faktor 2.
Eine erhöhte Auflösung des Objektes kann mit einem kleineren Pixelpitch, je nach Abbildungsmassstab erreicht werden,
ist aber je nach Setup und Abbildungsmassstab unterschiedlich.
Um es genau zu wissen, muss man Messungen am betreffenden Setup anfertigen.
Für Focus Stacking ist eine Stackschrittgrösse gesucht, die all das Erwähnte berücksichtigt.
Wer hochpräzise und mit genauer Kenntnis seines absolut stabilen Setups arbeitet, kommt auch mit etwas grösseren Stackschritten zurecht,
dies ebenfalls, wenn nur Bilder für die Internet-Bildgrösse angefertigt werden.
Es ist wie im Trüben fischen und dennoch erfolgreich sein.
Kurt
_____________________________________________
In der Fotografie gilt es auch, das Schöne zu entdecken.
Ich zeige, was man mit blossem Auge nicht sehen kann.
Klassisches auflicht Focus-Stacking
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
RE: Rechner zur Schärfentiefe
in Plauderecke für Techniker 04.12.2020 11:56von Olaf TK • | 26 Beiträge
Hallo Ekkehard.
Wenn du das Chipformat in der Konfigseite änderst musst du anschließend wieder auf die Berechnungsseite Makro bis 10:1 gehen. Dabei wird dann der geänderte Wert übernommen. Das gilt nicht für die Berechnungsmethoden für Mikroskopobjektive oder nach der tatsächlichen Auflösung. Bei diesen Methoden geht die Chipgröße nicht in die Berechnung ein. Im beigefügten (sehr rudimentären - ich weiß) Handbuch sind die verwendeten Formeln erläutert.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Grüße aus dem Harz
Olaf
RE: Rechner zur Schärfentiefe
in Plauderecke für Techniker 04.12.2020 16:19von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Ekki
Deine Äusserungen sind zutreffend für ein Einzelbild mit Schärfeverlauf und bei Betrachtung des Bildes mit günstigstem Abstand (entspricht der Bilddiagonale).
Dies wirkt bei Landschaftsaufnahmen als natürlich.
Um bei Vergleichsbildern mit unterschiedlichem Aufnahmeformat, damit der gleiche Schärfeverlauf im Bild empfunden wird,
muss entsprechend dem Aufnahmeformat ein anderer Faktor in der Berechnung der Schärfentiefe verwendet werden.
Der als natürlich empfundene Schärfeverlauf bezieht sich auf etwa die Normalbrennweite (entsprechend Auge),
diese ist Formatabhängig! und etwa bei Blende 8.
Im vergrössernden Bereich gibt es auch von Auge keine Erfahrung, wie ein Schärfeverlauf sein müsste (ausser man akzeptiert eine Unschärfe über alles).
Bei Focus Stacking gibt es keinen Schärfeverlauf, auch keinen natürlich empfundenen,
es wird nicht mit der Normalbrennweite mit Blende 8 fotografiert und die Bilder werden aus unterschiedlicher Distanz betrachtet!
Hier spielt das Aufnahmeformat der Kamera keine entscheidende Rolle,
sondern lediglich die Optik und deren Schärfeverlauf und Ausdehnung im Bereich der maximalen Auflösung.
Bei der Berechnung der Schärfentiefe in der Mikroskopie berücksichtigt niemand das Aufnahmeformat.
Für die maximale Auflösung bei einem bestimmten Abbildungsmassstab ist die Blende zuständig.
Kurt
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