Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 08.11.2020 19:18von bernd • | 80 Beiträge
Hallo in die Runde,
für mein "Lebensprojekt", Hologramme von kleinsten Objekten anzufertigen möchte ich nun in den Makro-Bereich vorstoßen und dazu hätte ich an euch Experten hier eine Grundfrage zum Aufnahmegerät.
Ich muß horizontal 60° um das Objekt fahren (oder dieses rotieren) und alle 0,2° ein Stack durchführen. Das entspricht 300 gestackte Bilder, die wegen evttl. Objektlage - Veränderung relativ zügig aufgenommen werden sollten. Die notwendige Auflösung der Bilder ist lediglich 1000x1500 Pixel und kann (muß aber nicht) monochrom sein.
Bei einem z.B. 100-300er Stack x 300 Bilder kämen schon einige Aufnahmen zusammen, so dass ein mechanischer Verschluß wohl ausscheidet.
Welchen Typ von (Video?) Kamera würdet ihr aus eurer Erfahrung so empfehlen?
Danke schon mal!
LG
Bernd
RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 08.11.2020 19:34von Rheinweib • Administratorin | 5.151 Beiträge
Hallo Bernd,
ich habe vor einiger Zeit recht viele XXL-Makros gemacht, wo man so richtig gut reinzoomen konnte. Da wurden
teilweise auch bis zu 200 Kacheln verbaut. Dafür habe ich in full HD mit einer Nikon1 J5 gefilmt. Das wird aber
mir jeder filmfähigen Kamera funktionieren. Du solltest bei solchen Mengen auf jeden Fall filmen. Es ist auch
einfach, die Avi´s dann in JPGs umzuwandeln und die kann man dann wie gewohnt stacken.
LG
Heike
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Der frühe Vogel schmeckt nach Wurm..........sagte die Katze
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RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 09.11.2020 12:49von bernd • | 80 Beiträge
Hallo Heike,
die von dir erwähnte Nikon gibt es ja gebraucht sehr günstig und dann 60 Bilder/s, mit der kann man zum Anfang ja fast nichts falsch machen.
Zur Kamera, kommt die mit 30/60 Bilder/s in HD datenübertragungsmäßig nach bzw. fordert die irgend wann nach Abkühlungszeiten ... so bei z.B. 50.000 Bildern am Stück.
Wäre der Gedanke eigentlich utopisch, Massen-Makrostacks mit 30-60 Bilder/s stroboskopmäßig zu blitzen?
Dies dieses Thema ist absolutes Neuland für mich, verzeih die vieleicht unqualifizierten Fragen
LG
Bernd
RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 09.11.2020 14:12von Rheinweib • Administratorin | 5.151 Beiträge
Hallo Bernd,
es muss ja nicht zwingend die Nikon1 sein, ich hatte mir die nur geholt, weil das meine erste spiegellose war
und ich wollte solche Großprojekte keiner Mechanik zumuten.
Stoboskopblitzen, ja, darüber hatte ich mir seiner Zeit auch Gedanken gemacht, bin aber zu keiner Lösung
gekommen. Kann gut sein, das ich für sowas technisch zu unbegabt bin. Habs bei Dauerlicht belassen.
Mit großer Sensor-Wärmeentwicklung hab ich keine Probleme gehabt, die Clips waren ja immer relativ kurz.
Du hast doch sicher ne Kamera, die auch filmen kann, hast Du das mal ausprobiert? Die freeware, um aus
Avi´s JPG´s zu machen, heißt "free video to jpg converter". Das klappt damit sehr gut. Einfach bei Frames
"alle" anhaken und laufen lassen.
https://www.chip.de/downloads/Free-Video...r_30220246.html
LG
Heike
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RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 09.11.2020 14:54von Rheinweib • Administratorin | 5.151 Beiträge
Zitat von witweb im Beitrag #5
Aber ich vermute, mit den Stroboskop wird das nichts, du müsstest ja irgendwie eine Synchronisation
zwischen Einzelblitz und Kamera-Auslösung sicherstellen.
Ganz genau das ist das Problem, das ist mit handelsüblichen Kamera wohl nicht machbar.
Das einzige, was mir dazu einfallen würde: während einer Filmsequenz schnell zu blitzen
und dann nachher nur die Frames rauszufischen, wo der Blitz getroffen hat.......theoretisch.
Praktisch ist das sicher Unfug, weil es eine höllische Arbeit machen würde, also mehr, als
Bernds Großprojekt ohnehin schon machen würde.
LG
Heike
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RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 09.11.2020 15:23von bernd • | 80 Beiträge
grundlegend möchte ich erstmal kameramäßig die Weichen stellen ... Industrie- oder "normale" Kamera.
Ihr kennt sicher den Insektenscanner aus Darmstadt https://www.dinarda.org/disc3d
die arbeiten z.B. mit einer Industriekamera https://www.theimagingsource.de/produkte...rbe/dfk23ux174/
Das mit dem Blitzsynchronisieren wäre lösbar, nur ob die Leistung bei z.B. 60 Hz noch ausreichend ist oder die Blitzlampe dabei wegschmilzt .... das ist hier die Frage. Ein LED Blitz hat ja wohl zu wenig Dampf bzw. kann nicht sehr kurz leuchten.
LG
Bernd
RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 09.11.2020 16:33von witweb • | 705 Beiträge
Hi Bernd,
der Insektenscanner ist ja eine hochinteressante Sache, und die Ergebnisse überzeugen total.
Ich habe das mal überflogen. Die verwenden LEDs zur Beleuchtung. Und nehmen kontinuierlich Einzelbilder auf, wenn ich das richtig verstanden habe. Der Vorteil gegenüber Videoaufnahmen ist, so wie ich das sehe, dass man bei einer Consumer-Kamera (Video) entgegen der Industriekamera (Einzelbilder) nicht viele Aufnahmeparameter einstellen kann.
Willst du auch so was bauen? Das Teil soll es auch als Bausatz geben...
Beste Grüße
Michael
PS: Ist den FEREM kaputt?
RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 10.11.2020 11:18von bernd • | 80 Beiträge
Hallo Michael,
das REM tut es (noch) aber für Objekte > z.B. 1 mm will ich zukünftig wegen der sehr aufwendigen vorarbeiten fürs REM (Probenentwässerung, Objektaussehen - und position ist danach unnatürlich, metallisieren, dann deformiert der E-Beam empfindliche Objektstrukturen dann colorieren ... ich zähle lieber nicht weiter auf) lieber Macro-Stacken.
Um es salopp zu sagen, ein Stack und fast ist schon alles fertig,
Um nicht blauäugig zu starten, will ich mir hier eure Expertenmeinung zur Aufnahme - und Beleuchtungshardware einholen .... falls hier einem geholfen wird
LG
Bernd
RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 10.11.2020 12:58von Kurt • | 3.582 Beiträge
Hallo Bernd
Ich betreibe Focus-Stacking:
1. Um die Schärfentiefe zu erhöhen
2. Um die kritische Blende (höchst auflösende Blende) anwenden zu können.
Es geht somit nicht nur um die Erhöhung der Schärfentiefe,
sondern ebenfalls um eine möglichst hohe Auflösung zu erreichen.
Ein REM glänzt damit, eine hohe Auflösung zu erreichen.
Ich nehme an, dass du eine hohe Auflösung bevorzugst.
Die Bilder zum drehen, mit dem Insektenscanner sind interessant,
…. aus meiner Sicht eine lustige Spielerei.
Die Auflösung der Bilder ist "grottenschlecht",
deshalb frage ich mich als Betrachter:
Was nützt es mir einen Käfer oder dergleichen auf den Rücken zu kehren,
wenn ich keine aufschlussreichen Details sehe.
Dazu benötige ich keinen Insektenscanner sondern betrachte den Käfer von blossem Auge,
da kann ich ihn auch drehen, oder wenn ich mehr sehen will drehe ich ihn unter der Lupe oder dem Binokular.
Der Insektenscanner erhöht bei starker Vergrösserung wohl die Schärfentiefe,
jedoch nicht die Auflösung, wie es bei ausgewachsenem Focus-Stacking der Fall ist.
So frage ich mich, was der Sinn der Sache sein soll?
Kurt
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In der Fotografie gilt es auch, das Schöne zu entdecken.
Ich zeige, was man mit blossem Auge nicht sehen kann.
Klassisches auflicht Focus-Stacking
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 10.11.2020 14:11von witweb • | 705 Beiträge
Hallo,
Kurt, zum Sinn der Sache, ich glaube, das ist ein Missverständnis. In Bild der Wissenschaft 11/2028 wurde erläutert, welchem Zweck die 3D-Aufnahmen dienen sollen:
Eine Spielerei? Ich weiß nicht. Die höchstmögliche Auflösung steht dabei sicher nicht an erster Stelle.
Und Bernd, wenn du nicht die Daten in eine internationale Datenbank einspeisen willst, ist die Frage der Qualität schon berechtigt. Mit deinen Ansprüchen vom REM her kommend, wird dich das sicher nicht zufrieden stellen. Und Zeit brauchst du auch. Da war die Rede von 400 Stacks zu 30s. Da brauchst du nicht dabei zu sein, aber Präparation, Vorbereitung und Nachbearbeitung werden auch einigen Aufwand erfordern...
Vielleicht wären herkömmliche, grundsolide Stacks, aus einer mit Bedacht ausgewählten Perspektive, sorgsam ausgeleuchtet, auch nicht schlecht? Den Grundaufbau des Systems vom DISC3D könntest du ja übernehmen.
Viele Grüße
Michael
RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 10.11.2020 14:53von Kurt • | 3.582 Beiträge
Hallo Michael
Anhand der Drehbilder kann grob erkannt werden, ob es sich um ein unbekanntes Insekt handelt.
Somit ist eine Auswahl von Insekten möglich, die zur näheren Bestimmung in Frage kommen.
Für diese Auswahl, würden aber auch Übersichtsbilder dienen, eventuell sogar ohne Focus-Stacking.
Für eine grobe Zugehörigkeit zu einer Gattung könnten die Drehbilder eventuell dienen,
eine Bestimmung der Art wird nicht möglich sein.
(Oder soll die Artbestimmung provisorisch sein?)
"Das Gerät nimmt die Tiere detailliert auf …."
Bei einem Übersichtsbild mit einer Pixelbreite von 1500 kann man keine Details erkennen die artbestimmend sind,
schon gar nicht, wenn eine neue Art bestimmt werden soll.
Biologen, die eine Artbestimmung vornehmen, können mit solchen Drehbildern nicht viel anfangen.
Schade um die viele Arbeit.
Dein Vorschlag, grundsolide Stacks herzustellen,
vor allem auch von artbestimmenden Merkmalen in stärkerer Vergrösserung,
kann dienlicher sein.
Schlussendlich müssen aber vor allem für artbestimmende Merkmale Zeichnungen angefertigt werden.
Kurt
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RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 10.11.2020 17:04von witweb • | 705 Beiträge
Hallo Kurt,
Insekten sind definitiv nicht mein Steckenpferd. Und ob diese 3D-Aufnahmen zur näheren Bestimmung ausreichen, ich weiss es nicht. Manchmal ist es ja so, dass an einer Uni Projekte durchgeführt werden, die grosse mediale Aufmerksamkeit erzeugen, dann aber wieder in der Versenkung verschwinden. Und nicht alles was geht, muss auch in der Praxis sinnvoll einsetzbar sein. Ich habe nochmal nach DISC3D gegoogelt. Dabei bin ich auf die Seite des Museum für Naturkunde Berlin gestossen. Dort schreiben sie, dass sie etwa 500 Objekte pro Tag erfasst werden...
Wie gesagt, kann ich alles nicht wirklich beurteilen. Deine Argumente sind natürlich einleuchtend.
Viele Grüße
Michael
RE: Welcher Kameratyp wäre für Massenstacks geeignet
in Hardware 10.11.2020 17:22von Kurt • | 3.582 Beiträge
Hallo Michael
Der von dir erwähnte Link ist interessant.
Für Museumsbesucher sind solch drehbare Bilder nicht mehr so interessant.
Interessanter wäre, die Streifenwanze auf einem Drehtisch zu befestigen, ein Bino mit veränderlicher Vergrösserung anzubringen,
damit der Besucher das Objekt selber durchforsten kann.
Die Digitalisierung von Museen ist inzwischen überholt, denn solche Bilder und Filme kann man sich im Internet betrachten.
Vermehrt werden Museen und Zoos besucht, wenn man dort das Original sieht.
Filme und Modelle dienen als Ergänzung zum Original.
Kurt
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