#1

Auch eine Fliege

in Stacking: Flora und Fauna indoor 05.11.2020 01:44
von gogs | 636 Beiträge

Beste Grüße,

Kurts Fliege war für sehr beeindruckend und motivierend, hier meine Version.
mfG Christian

Kamera: Sony A5100 APS-C
Objektiv: Schneider Kreuznach Componon 28/2,8
Blende: 4,7
ISO: 100
Beleuchtung: Led-Strahler
Diffusor: Transparentpapierzylinder
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): JPG
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe): ja 5-10% unten + links
Aufnahmedatum: 04.11.2020
Region/Ort: Mühlheim/Main
vorgefundener Lebensraum: Heizungskeller
Stativ: Eigenbau
Artenname: Fly
Multishot-Technik: Stack
Stacking Software / - Methode: Zerene Stacker / PMax
Abbildungsmassstab: ca. 3,5:1
Anzahl Stackschritte: 230x
Durchschnittliche Stackschrittgrösse (mm): 0.02mm

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#2

RE: Auch eine Fliege

in Stacking: Flora und Fauna indoor 05.11.2020 11:39
von Kurt | 3.575 Beiträge

Hallo Christian

Dein Bild erlaubt einen guten Vergleich zu meiner Fliege.
Fliege
Ich erlaube mir deshalb die Unterschiede zu kommentieren,
verzeih, es wird etwas länger.

Dein Bild ist um einiges besser aufgelöst wie meine Fliege.
Das Schneider Kreuznach Componon 28/2,8 löst in etwa gleich hoch auf wie das Laowa 25mm F 2.8, 2.5-5X Ultra Macro.
Der Pixelpitch der Sony A5100 ist mit 3.95µm um 20% kleiner wie bei der Nikon D810, somit von Kameraseite die Auflösung gut sichtbar höher (theoretisch um 20%).
In etwa so wie bei meiner Nikon D500, die ebenfalls das Objekt etwas höher auflöst wie die Nikon D810.
Die Nikon D810 Vollformat ist im Vorteil, wenn in diesem Bereich des Abbildungsmassstabes der gleich grosse objektseitige Bildausschnitt fotografiert wird,
denn es muss um den Faktor 1.5 stärker vergrössert werden, was ebenfalls eine optische Auflösung des Objektes zur Folge hat, die optisch um 1.5 Mal höher ist.
Da ich mein Fliegenbild um 25% beschnitten habe, ist dieser Vorteil nicht mehr vorhanden.
Es bleibt somit in meinem Bild, eine um 20% geringere Auflösung des Objektes.

Der grösste Unterschied macht aber vermutlich deine rundum sehr gute Beleuchtung.
Sie lässt das Objekt etwas flacher aussehen, ist aber um einiges klarer und gleichmässiger in der Auflösung,
in deinem Bild gibt es keine mangelhaft aufgelösten Bereiche.

Soweit ist nach meiner Meinung dein Bild gut sichtbar besser wie meine Fliege.

Nun zur Bearbeitung:
Dein unbearbeitetes Bild ist sauber und hoch aufgelöst, wirkt aber etwas flach.
Eventuell von Licht Seite höher aufgelöst, weil dein Licht etwas härter ist.
Bei der Bearbeitung ist bei deinem Bild weniger Verstärkung der Details, Kanten und somit auch weniger Schärfung nötig, das ist ein grosser Vorteil.
Dein Bild besitzt Bereiche, die etwas unruhig wirken (z.B. links vom Facettenauge).
Etwas weniger Schärfung, würde das Bild ruhiger machen, dennoch würde man die hohe Auflösung erkennen.
Etwas mehr dritte Dimension, also Tiefe könnte man mit lokaler Bearbeitung in das Bild bringen.
Z.B. beim Körper der Fliege keine Details verstärken und nicht schärfen, ebenfalls diesen Bereich etwas abdunkeln oder nicht aufhellen.
Beim Kopf das linke Facettenauge im Bild, in der Mitte maximal Schärfen und zum Rand auslaufen lassen, eventuell in der Mitte etwas aufhellen.
Ebenfalls so bei den feinen Haaren am Kopf verfahren, die Haare die dem Betrachter näher sind stärker schärfen.

Diese lokale Bearbeitung mache ich oft mit Zerene.
Ich bearbeite das ganze Bild, so wie du es hier zeigst.
Dann stacke ich das retuschierte und sonst unbearbeitete Bild mit dem bearbeiteten Bild in Zerene.
Dann in Zerene "Edit", "Start Retouching" und übermale mit hartem Pinsel das Ergebnis mit dem unbearbeiteten Bild.
Das Ergebnis ist somit identisch mit dem unbearbeiteten Bild.
Weiter geht es mit dem weichen Pinsel und dem bearbeiteten Bild.
Ich übertrage die mir wichtig erscheinenden Bereiche aus dem geschärften Bild.
"Edit", "Commit Retouching"
Das Ergebnis ist ein Bild das bedingt durch die unterschiedlich starke Bearbeitung an Tiefe gewinnt.

Diese Art der Bearbeitung kann man in Ruhe mehrfach wiederholen, bis es gefällt.

Bei der Umwandlung von RAW zu TIF dunkle ich das Bild ab, es ist dann unterbelichtet (das Rauschen vermindert sich dadurch ebenfalls).
Dann bei der Bearbeitung helle ich lokal auf.

Wenn du dein Bild nicht gesamt bearbeitest, sondern lokal, gewinnt es an Qualität.

Ich hätte Lust, dein Bild zu bearbeiten.
Dazu bräuchte ich das unbearbeitete und das bearbeitete Bild, in etwas höherer Auflösung wie hier im Internet,
hast du Lust, mir deine Bilder zu übermitteln?

Dein Bild gefällt mir sehr gut, so auch die Schmetterlingsschuppen die auf der Fliege sind,
es steckt viel potential zur Bearbeitung im Bild!

Kurt


_____________________________________________
In der Fotografie gilt es auch, das Schöne zu entdecken.
Ich zeige, was man mit blossem Auge nicht sehen kann.
Klassisches auflicht Focus-Stacking
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf

zuletzt bearbeitet 05.11.2020 11:50 | nach oben springen

#3

RE: Auch eine Fliege

in Stacking: Flora und Fauna indoor 05.11.2020 19:58
von gogs | 636 Beiträge

Hallo Kurt,

vielen Dank deinen Workflow (werde ich mir mit Genuss mehrmals reinziehen) , die Mühe und natürlich deine Bilder.

Gestern hatte ich leider vergessen "Reverse" anzuklicken, deshalb kam es zu den Stacking-Rändern, zus. war der Fliegekopf leider nicht über meinem "scharzen Loch" zentriert, sondern fast am Rand.
mfG Christian

Bild 1 unbearbeitet: nur mit Zerene-Pmax gestackt (von vorne nach hinten).



Bild 2 bearbeitet : Weissabgleich in Photoshop mit Pipette schwarz + dann weiß, und in Topaz Studio 2 den Filter "Detail, Overall Small Detais" von 0 auf 0.25 gestellt,
mit dem Web Sharpener EP das Bild auf 1200 Pixel verkleinert und fürs Web exportiert und vielleicht noch in den Image-Analyzer geladen?.

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#4

RE: Auch eine Fliege

in Stacking: Flora und Fauna indoor 05.11.2020 23:08
von Kurt | 3.575 Beiträge

Hallo Christian

Vielen Dank für die Bilder.
Mein Respekt,
deine Retusche ist eine saubere Arbeit!

Kurt


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#5

RE: Auch eine Fliege

in Stacking: Flora und Fauna indoor 07.11.2020 11:07
von Kurt | 3.575 Beiträge

Hallo Christian

Damit man sieht, was ich meine, nun das Bild, wo ich dein unbearbeitetes Bild lokal mit deinem bearbeiteten Bild übermalt habe.
Man verzeih mir, dass ich das Bild zusätzlich nur leicht retuschiert habe.



Da bei der Bearbeitung des ganzen Bildes einige kritische Stellen das maximum an Bearbeitung begrenzen, kann man lokal und dann oft stärker bearbeiten.
Beim folgenden Bild habe ich das zusätzlich getan.
Beim Vergleich erkennt man die lokal bearbeiteten Bereiche.
manchmal übertreibt man es, manchmal könnte man stärker bearbeiten.
Unterschiedliche Versionen anfertigen und am nächsten Tag beurteilen hilft bei mir oft.



Kurt


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