Hallo Kurt,

Zitat von Kurt im Beitrag #15

---

Ich habe mich nun mit der Bearbeitung des ersten Bildes gespielt und bin erstaunt über die Qualität des Stacks.
Sieht also nicht "vorerst nicht schlecht aus", sondern gefällt mir sehr gut, super gemacht!
Habe auch minim übertrieben um zu sehen, wie schnell Artefakte entstehen, alles bestens!

---

Danke für das Lob!
Das allererste Bild dieses Threads ist jedoch nicht mit meinem Programm (imfuse) entstanden, sondern mit dem ebenfalls frei erhältlichen enfuse.
enfuse ist insgesamt wirklich sehr gut! Das Lob dafür verdiene jedoch nicht ich.
enfuse hat im Wesentlichen drei Schwächen:
- Es neigt oft zu sehr zum Weichzeichnen, wo ich mir mehr Details wünsche.
- Objekte, die weit im Vordergrund sind, sind oft durchscheinend und lassen das Hauptobjekt sehen.
- Es versagt weitgehend bei Mikroskopmotiven.

Zur Veranschaulichung der Durchsichtigkeit bei enfuse:

enfuse Befehlsaufruf:

> Anbei zwei Ausschnitte aus dem letzten Bild, die Artefakte zeigen, vermutlich bedingt durch das 8Bit Format.

Du schaust wirklich genau hin!
Ich habe es überprüft, es waren Fehler meiner Nachbearbeitung. Anstatt der schärfsten Ebene habe ich die zweitschärfte Ebene eingepinselt Ich habe diese und noch ein paar Stellen mal nachgebessert:

Ich finde jetzt nur noch zwei Fehler, die vom Stacking herrühren und nicht nur mangelnde Nachbearbeitung sind:


Hier zum Vergleich PMax von Zerene (ich konnte es leider nur als jpg hochladen, png und tiff waren zu groß für das Forum):


Ich behaupte, daß das Ergebnis von imfuse minimal schärfer ist als das von Zerene.

Hallo Kurt,

Zitat von Kurt im Beitrag #17

---

Gibt es irgendwo eine gut verständliche Anleitung wie man das mit Windows und 16Bit Tif-Dateien macht.
Vorerst lese ich von enfuse, infuse und stackfuser/imagemagick und bin ganz konfuse.

---

Eine fertige Anleitung gibt es erst einmal nicht.
Wenn Du willens bist, das alles mal auszuprobieren, helfe ich Dir gern, das unter Windows zum Laufen zu bringen.
Es würde mich sehr freuen, wenn Du das tun würdest! (Falls Dir das irgendwann zu mühsam wird, kannst Du natürlich jederzeit aussteigen.)

Es ist möglich, Linuxprogramme direkt unter Windows laufen zu lassen. Einige Windowsversionen bieten WSL oder WSL2 als Linuxumgebung an.
Als Vorbereitung von Deiner Seite könntest Du mal schauen, ob Du WSL bei Dir einrichten kannst. Falls ja, und wenn es bei der Einrichtung nach dem gewünschten Linux-Betriebssystem fragt, wähle Ubuntu oder Debian.
Falls Dein Windows kein WSL anbietet, kann Linux auch in VirtualBox gestartet werden. Das ist jedoch langsamer.

Danach sollte es Dir möglich sein, ein Terminal mit Linux zu starten, das ähnlich aussieht wie die "Eingabeaufforderung" von Windows.
Ab dem Punkt würde ich Dir die weiteren Einrichtungsschritte erklären. Am Besten so, daß ich quasi live dabei bin und alle auftretenden Probleme direkt lösen kann. Also entweder in einem Chat, oder hier im Forum, während wir gleichzeitig online sind. Dafür machen wir am Besten einen eigenen Thread auf, "Linux unter Windows einrichten", oder so ähnlich.

Am Ende der Einrichtung wirst Du einen grafischen Linux-Desktop mit einigen Programmen zur Verfügung haben.

> Gibt es da keine bedienungsfreundliche Oberfläche, die jeder zu bedienen weiss.

imfuse und enfuse laufen nur im Terminal. Wenn man sich aber dran gewöhnt hat, ist es gar nicht so schlimm, wie das erstmal aussieht.
enfuse ist ein fertig entwickeltes Programm, an dem sich nicht mehr viel ändert. Da gibt es auch nicht viel zu lernen.
stackfuser war ein Projekt von mir, das ich inzwischen aufgegeben habe.

imfuse, mein eigenes Projekt, ist immer noch in Entwicklung und macht gerade jetzt wieder einen großen Sprung nach vorne.
Dadurch, das ich immer wieder einiges verändere und Neues ausprobiere, kann ich keine abschließende Anleitung liefern.

Die größte Stärke von imfuse ist gleichzeitig seine größte Schwäche: Es bietet dutzende von Stellschrauben an, mit denen man das Ergebnis beeinflussen kann.
Dadurch hat man sehr viele Möglichkeiten, verliert aber schnell den Überblick und weiß kaum, was man denn tatsächlich nutzen und wie einstellen soll.
Ich kann ein paar Einstellungen als Beispiele nennen, mit denen ich gute Erfolge habe. Aber keine ist so allgemeingültig, daß sie für alle denkbaren Stacks paßt.

Die eigentliche Magie der Fusion von Stackingbildern zum scharfen Endergebnis ist die Erzeugung von Masken, die beschreiben, welche Teile der Einzelbilder ins Endergebnis kommen sollen.
imfuse bietet über ein Dutzend Verfahren zur Maskenerzeugung.
Jedes dieser Verfahren kann über Parameter verändert werden.
Mehrere Verfahren zur Maskenerzeugung können kombiniert werden.
Die erzeugten Masken können mit mehreren Optionen manipuliert werden.
Die Fusion der Einzelbilder auf Basis der Masken ist auf mehreren Wegen möglich.

Das eröffnet viele Möglichkeiten, die andere Stackingprogramme nicht bieten, macht es aber auch zu einer Herausfoderung, die idealen Einstellungen zu finden.

Neu in imfuse ist die Möglichkeit von Slabbing/Teilstacks. Da passiert gerade die meiste Entwicklung und Veränderung.
Da kannst gerade Du, Kurt, mir hilfreich sein, mit Deiner Erfahrung in Nachbearbeitung. Wie sollte imfuse die Ergebnisse anbieten, daß sie die Nachbearbeitung so einfach wie möglich machen? Du könntest von imfuse erzeugte Multilayer-TIFs bearbeiten und mir Rückmeldung geben, was praktisch oder unpraktisch ist, und was wie besser/einfacher sein könnte. Ich schaue dann, ob und wie ich das umsetzen kann.

> Im nächsten halben Jahr werde ich vermutlich keine Objekte mit starken Überschneidungen stacken, sondern eher Schmetterlingsschuppen.

Schmetterlingsschuppen sind ja sehr flach und machen wenig Probleme beim Stacken. Da dürfte ein einfacher Aufruf von enfuse bereits gute Ergebnisse liefern.


Ich hoffe, ich habe Dich mit dem Text nicht erschlagen.
Viele Grüße
Martin