Die Geschichte muss ich einfach loswerden.
Eines morgens um 6:00 werden wir durch heftiges Klopfen gegen unser Schlafzimmerfenster geweckt. Also aufstehen und nachschauen.
Ein kleiner Vogel (bei uns heisst der Konipas (motacilla), im Deutschen wohl Bachstelze ?) schwebt wie ein Kolibri vor der Scheibe und hackt rythmisch auf sein Spiegelbild.
Wir sind wieder schlafen gegangen, denn der gibt wohl von alleine auf (das Köpfchen muss doch weh tun . . .). Nach 15 Minuten ist Ruhe.
Am nächsten Morgen um 06:00 : klopf, klopf, poch, poch.
Fenster auf und "Huschhhh" gerufen, er fliegt weg, nach 3 Minuten : klopf, klopf, poch, poch.
4 Tage haben wir durchgehalten, dann haben wir Klebebilder für die Scheibe gekauft.
Experten haben uns beraten, dass die überall üblichen Raubvögelbilder ein Reklametrick seien. Besser seien möglichst viele, kleine Bildchen, Motiv egal.
Also 4 Stunden lang (wir haben grosse Fenster !) alles vollgepflastert, sieht von innen gar nicht mal so blöde aus !
Am nächsten Morgen um 06:00 : klopf, klopf, poch, poch. Am weiteren Morgen um 06:00 : klopf, klopf, poch, poch.
Vor dem Fenster ist ein Balkon. Meine Idee: den ganzen Balkon mit einem Netz abspannen, und Ruhe isss...
Es gibt tatsächlich Vogelnetze zu kaufen (wohl zum Schutz von Weinreben ?). Netz gekauft, verspannt, am nächsten Morgen um 06:00 : Ruhe.
Am weiteren Morgen um 06:00 : klopf, klopf, poch, poch. Der Junge hat eine winzige Lücke entdeckt, ist jetzt innen im Netz, schwebt vor der Scheibe und klopft !
Jetzt ist er natürlich in der Falle, denn den Weg nach draussen findet er nicht.
Also habe ich ihn mit der Hand gefangen und in eine Schuhschachtel gesperrt. Per Auto sind wir mit ihm in einen ca. 15km entfernten Wald gefahren und haben ihn dort ausgesetzt.
3 Tage Ruhe, Netz abgenommen, Aufkleber abgelöst.
Am weiteren Morgen um 06:00 : klopf, klopf, poch, poch.
Das Kerlchen ist in der Lage, aus einem ihm völlig unbekannten Ort über 15km Entfernung unseren Balkon zu finden.
Kann das jemand erklären ???
Gruss
Alfred