#1

Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 10.12.2019 02:16
von Saga | 445 Beiträge

Um mein Licht-Setup zu verstehen und auch unter Kontrolle zu haben, habe ich nun ein paar Messungen gemacht. Seit ein paar Wochen bin ich mit dem Mitutoyo M Plan Apo in die wundervolle 20:1-Welt vorgestoßen, mit den Belichtungszeiten wurde es da immer länger und obwohl ich kein Fan der Blitzerei bin wollte ich es jetzt doch versuchen hier noch mehr Schärfe rauszuholen.

Hier nun kurz zum Setup:
Vier gleiche Yongnuo 560III Aufsteckblitze im Quadrat angeordnet knallen auf meinen Diffusor, dahinter ein Phototransistor BPX38 von OSRAM, dieser hängt mit dem Kollektor an +5V und dem Emitter an einem 1kOhm Widerstand an Masse. Mit dem Abstand des Transistor habe ich so lange gespielt, dass bei 1/128 Leistung von 4 Blitzen so ca. 20% Luft bis zur Sättigung des Transistors übrig blieben. Die Spannung für das Oszilloskop wurde am Widerstand gemessen.

1.Test, Auslösung eines Blitzes über 2,4GHz Funk.


2.Test, Auslösung von zwei Blitzen, der erste wird über Funk ausgelöst und der zweite über den eingebauten Lichtsensor. D.h. wenn der zweite Blitz helles Licht erkennt, löst er aus, die sieht man auch einwandfrei in der Kurve.


3.Test, Auslösung von zwei Blitzen, alle gleichzeitig über Funk.


4.Test, Auslösung von drei Blitzen über Funk. Hier sieht man den Defekt von einem Blitz, vielleicht ist es die Elektronik oder die Lampe, aber dieser Blitz löst einfach später aus. Es war in jedem Fall reproduzierbar. Er wird ausgemustert und die Anordnung der Blitze erfolgt in Zukunft im Dreieck um das Objektiv, so komme ich sogar noch etwas näher ran. Daran habe ich irgendwie nie gedacht… zum Glück war ja ein Blitz kaputt.


5.Test, ich habe dann noch Tests mit allen vier Blitzen, verschiedenen Einstellungen und Leistungen probiert, dabei aber keine neuen Erkenntnisse erlangt bzw. aufgezeichnet. Ausser das bekannte Verhalten, dass die Abrenndauer mit der Leistung steigt, aber da ich bei 1/128 bleiben möchte das für mich nicht weiter relevant ist.

Fazit:
Zunächst bin ich begeistert von der Reaktionsgeschwindigkeit des Transistors, beim Oszi habe ich mir keine Sorgen gemacht aber der Transistor überrascht echt positiv.
Ich kann mich auf die Funkauslösung verlassen und muss nicht auf Kabel umsteigen. Dies wäre nämlich noch eine Option gewesen, wenns überhaupt nicht hinhaut. Klappt dann vielleicht auch mit dem vierten ausgemusterten Blitz aber der hat jetzt einfach Pech gehabt… raus aus dem Spiel.
Nun werde ich ich die Blitze im Dreieck anordnen und den Diffusor anpassen und alles in ein reflektierendes Gehäuse packen, das Licht, das meine ganze Werkstatt erhellt ist da drin sicher besser aufgehoben. Danach hoffe ich mich auf andere Baustellen konzentrieren zu können, aber werde ab und an nicht um eine erneute Messung herumkommen um den Verschleiß der Blitze beobachten zu können.

Im Datenblatt wird als Besonderheit des Transistor eine hohe Linearität hervorgehoben. Welcher Bereich der „Helligkeit“ nun wirklich für den Sensor meiner Kamera umgesetzt wird um ein Bild für unser Farbspektrum sichtbar zu machen kann ich nur schätzen. Wenn ich mit den oberen 50% der Helligkeit rechne, komme ich auch eine ca. Abbrenndauer von 1/25000 Sekunde. Hier wäre ich für eine Hilfestellung sehr dankbar, vielleicht kann da ja mal jemand seinen Senf dazugeben.

Gruß Thorben

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#2

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 10.12.2019 11:10
von Kurt | 3.582 Beiträge

Hallo Thorben

Das sieht gut aus und deckt sich in etwa mit meinen Messungen.
Schön, wie man auch hier sieht, dass alle Blitze auf die gleiche Weise ausgelöst werden müssen und vom selben Model sein sollten.
Scheinbar gibt es beim gleichen Modell sogar unterschiedliche Ansprechzeiten, so dass einer deiner Blitze etwas langsamer anspricht.

Deine Kurve zeigt beim Anstieg und beim Abfall, bei der gleichen Spannung einen Knick.
Da bei der sehr kurzen Abbrennzeit von 1/128 sec. durch das Verkürzen der Abbrennzeit, die volle Leistung (Helligkeit) nicht erreicht wird,
könnte es sein, dass der Blitz schon beim Knick im Anstieg, die Leistung zu drosseln beginnt.
Erklären lässt sich dadurch aber nicht, weshalb beim Abfall der Kurve, bei der gleichen Spannung (Helligkeit) ebenfalls ein Knick ist.
In etwa auf der gleichen Höhe befindet sich am rechten Rand ein gelber Pfeil, was bedeutet dieser?

Nun zu meiner Messkurve:



Wenn ich meine Kurve betrachte, sind weder im Anstieg noch im Abfall, solche Knicke zu sehen
und meine Messung ergibt eine etwas kürzere Abbrennzeit.
Ebenfalls ist zu sehen, dass bei meiner Kurve der Abfall schneller ist wie der Anstieg,
bei deiner Kurve ist es umgekehrt.

Als Fotodiode verwende ich:
SIEMENS Silizium-PIN-Fotodiode mit sehr kurzer Schaltzeit SFH 203.
Sie ist zum Preis von etwa 1 Euro erhältlich.
Mit der Software Audacity zeichne ich den Verlauf auf.
Was natürlich auch nicht unbedingt das Exakteste ist 😊 .
Der schnelle Abfall meiner Kurve zeigt jedoch, dass meine Messanordnung hohe Frequenzen noch gut darstellt.

Jetzt kommen die vermuteten Peanuts.
Ich vermute, dass sich bei deiner Messanordnung z.B. irgendwo ab einer gewissen Spannung
sich ein Kondensator zu laden beginnt (obere Grenzfrequenz überschritten)
und dann beim Abfallen der Spannung sich der Kondensator entlädt, was zu einer Verlängerung der Zeit führt.
Ist der Kondensator genügend entladen, fällt die Kurve dann wieder schneller ab.

Somit komme ich auf 1/31750 sec.
und du zu einer etwas längeren Abbrennzeit von 1/25000 sec..
Wie erwähnt, das sind Peanuts!
Die Messungen beherbergen sicherlich auch noch andere Ungenauigkeiten,
sie dienen ja nur dazu in etwa zu sehen was abläuft und das zeigen sie vergleichbar.

Kurt


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zuletzt bearbeitet 10.12.2019 11:50 | nach oben springen

#3

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 10.12.2019 14:48
von Saga | 445 Beiträge

Hi Kurt,
der Pfeil rechts ist die Höhe des Triggerpegels.
Deine Kurve zeigt diesen Knick auch, nur etwas weiter unten. Staucht man deine Kurve oder zieht meine in die Länge ähneln die sich schon stark. Die Abtastrate meines Oszis beträgt 30MHz und ich gehe davon aus, dass die Spannungshöhe einigermaßen linear dargestellt wird. Einen Kondensator habe ich nicht verbaut, der würde das Ergebnis total verfälschen. Mann könnte das ganze noch viel hochohmiger aufbauen aber ich denke nicht, dass dies ein anderes Ergebnis zur Folge hat.

Vielleicht ist es auch das Nachglühen der Zündelektrode... wer weiß...


zuletzt bearbeitet 10.12.2019 16:31 | nach oben springen

#4

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 11.12.2019 10:17
von carypt | 263 Beiträge

hallo ,
dieser beitrag von Kurt war mir noch in erinnerung Blitzlicht, Abbrennzeit und Lichtfarbe . erklärt es etwas ? könnte der knick davon kommen , daß noch ein zweiter kleinerer kondensator mit im blitzgerät verbaut ist , der die ladung des hauptkondensators puffert ? Kurt meint vielleicht daß sich eine kapazität (zb kabellänge or what ever) in der meßtransistorverkabelung befindet . und wie auch Kurt , kann man annehmen daß der blitzkondensator schon im anfang eingedrosselt wird (erster knick) ? oder nachdem der von mir vermutete pufferkondensator seine ladung abgegeben hat ,danach nur noch die gedrosselte leistung des blitzes nachströmt , bis cut (2 knick ) wo der pufferkondensator noch ausklingt ? und das sage ich , der noch nicht mal einen blitz besitzt . frage : wird da die ampere- stromstärke gedrosselt ? grenzwertregelung durch transistor ?
gruß carypt


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#5

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 11.12.2019 12:00
von Kurt | 3.582 Beiträge

Hallo

Wie das nun genau bei einem bestimmten Blitz funktioniert weiss ich nicht.
Allgemein verwendet man Thyristoren (Diac, Triac) für solche Phasenanschnittsteuerungen.
Die jedoch beim Blitzgerät (1/128 Leistung) bei einer bestimmten Spannung nicht einschalten, sondern ausschalten.
dadurch bleibt auch die Restladung des Kondensators erhalten.

So sehe ich das auch hier, die Verbindung von Kondensator zur Blitzröhre wird eingeschalten, der Strom beginnt zu fliessen,
beim Erreichen einer bestimmten Spannung oder Stromes wird die Spannungszufuhr zur Blitzröhre durch den Thyristor ausgeschalten.

Bei längeren Blitzabbrennzeiten (weniger gedrosselter Leistung), wird nicht vor dem Erreichen der maximalen Spannung abgeschalten,
sondern erst, wenn die Spannung bis zu einem gewissen Wert abgesunken ist.

Kurt


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zuletzt bearbeitet 11.12.2019 17:19 | nach oben springen

#6

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 11.12.2019 23:50
von carypt | 263 Beiträge

bei längeren blitzen würde es ja auch keinen sinn machen sich die farbtemperatur des blitzes zu verhunzen durch unnötige drosselung . es gibt im audio bereich auch klasse d verstärker , die direkt aus der steckdose dem strom durch phasenanschnitt ein audiosignal aufprägen, also signale nachbilden, die starkstrom-drehzahlregelung funktioniert auch durch frequenzkurvennachbildung . ist womoglich eine sehr intelligente schaltung .
ich habe keine voll-leistungslichtkurve von thomas gesehen, weiß also nicht wie es ungedrosselt aussieht. mir fällt aber auch noch auf, daß es im anstieg nach dem ersten knick einen bogen gibt . wie kommt das ? wird da der drossel-transistor als widerstand langsam hoch gedreht, denn mit festem wert müßte der anstieg eigentlich stetig sein. wurde da ein ladekondensator als puffer draufgeschaltet (zum rückspeichern) oder eine spule ? tja es ist ein bisschen müßig zu spekulieren. fakt wäre aber, daß wegen drosselung die farbtemperatur des blitzes blauer sei. dann sehe ich auch noch eine verlängerung der blitzzeit bei den vermeintlich synchronen 2 blitzen und die kurve ist auch nicht so spitz oben (der versatz ?) . und der abfall des lichtes nach dem zweiten knick läßt mich auf eine entladekurve eines kleineren kondensators schließen . weiter weiß ich nicht . gruß carypt


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#7

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 12.12.2019 16:25
von Kurt | 3.582 Beiträge

Hallo

Studio-Blitzgeräte besitzen eine hohe Leitzahl (z.B. über 80) die Abbrennzeit ist aber üblicherweise über alle Leistungsstufen (volle bis 1/64 Leistung) gleich lang.
Sie liegt typischerweise bedingt durch die lange Blitzröhre bei etwa 1/200 sek. bis 1/1’000 sek. Abbrennzeit.
Eine reduzierte Leistung wird durch eine geringere Helligkeit erreicht.
Siehe z.B. hier:
https://www.fotointern.ch/archiv/2019/12...-mit-funkmodul/
Sie sind somit für Makro-Fotografie nicht geeignet.

Hier die Kurve des Helligkeitsverlaufes eines Nikon SB-800 Blitzgerät bei voller Leistung.
Der Bereich, hier im Bildausschnitt ist rechts beschnitten, nimmt aber gleichmässig, in Form einer e-Funktion ab.
Die Helligkeit nimmt somit in der gleichen Funktion ab, wie sich ein Kondensator entlädt. Hier greift die Thyristor-Regelung nicht ausschaltend ein.



Bei der nächsten Kurve mit gedrosselter Leistung auf ½ Leistung erkennt man, dass die maximale Helligkeit erreicht wird und während dem Absinken der Helligkeit, der Blitz ausgeschalten wird, wenn die halbe Leistung abgegeben wurde.
Man beachte, dass bei der Darstellung die Zeitachse (X) gespreizt ist und die Y-Achse ungeeicht ist.



Die nächste Kurve bei ¼ Leistung (x-Achse wieder stärker gespreizt), wird die maximale Helligkeit erreicht und sinkt leicht ab, dann wird der Blitz ausgeschalten.



Bei der nächsten Kurve mit1/8 Leistung erkennt man, dass kurz nach erreichen der maximalen Helligkeit abgeschalten wird.



Bei 1/16 Leistung wird die Kurve (Helligkeit) noch im Anstieg abgeschalten, also bevor die maximale Helligkeit erreicht wird.
Die Minderung der Blitzleistung erfolgt ab 1/16 Leistung somit nicht nur durch eine kürzere Abbrennzeit, sondern auch dadurch, dass die maximale Helligkeit nicht mehr erreicht wird.



Bei 1/32 Leistung wird der Blitz abgeschalten, kurz nachdem sich die Kurve in der Sättigung abzuflachen beginnt.
(Hier erkennt man gut, dass die y-Achse nicht geeicht ist)



Bei 1/64 Leistung wird der Blitz schon abgeschalten, bevor sich die Helligkeitskurve abflacht.



Bei 1/128 Leistung wird noch früher abgeschalten.



Ich hoffe es wird einem bei der Betrachtung der Kurven nicht schwindlig.

Die Messungen erfolgten bei einem Nikon SB-800 Blitzgerät,
bei den YONGNUO YN560III verlaufen die Kurve in etwa gleich.

Kurt


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zuletzt bearbeitet 12.12.2019 17:13 | nach oben springen

#8

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 12.12.2019 18:47
von stekki | 2.935 Beiträge

Zitat von Kurt im Beitrag #7
Studio-Blitzgeräte besitzen eine hohe Leitzahl (z.B. über 80) die Abbrennzeit ist aber üblicherweise über alle Leistungsstufen (volle bis 1/64 Leistung) gleich lang.
Sie liegt typischerweise bedingt durch die lange Blitzröhre bei etwa 1/200 sek. bis 1/1’000 sek. Abbrennzeit.
Eine reduzierte Leistung wird durch eine geringere Helligkeit erreicht.
Siehe z.B. hier: https://www.fotointern.ch/archiv/2019/12...-mit-funkmodul/
Sie sind somit für Makro-Fotografie nicht geeignet.


Kurt, im Prinzip hast Du Recht mit der Aussage, dass die kleinen Fotoblitze, wie wir sie beim Stacking im Einsatz haben, kürzere Abbrennzeiten vorweisen können.

Aber der von Dir genannte ist ja kein prof. Studioblitz... (Popelblitz)

ich verwende Studio-Produkte von Hensel (Würzburg) und die Abbrennzeiten dieser günstigeren Flashs sehen so aus:

Leistung (Ws) 250
Blende aus 1 m, ISO 100, t 1/60, 12'' Reflektor f 45 8/10
Einstelllicht 300 W/G 6,35
Kürzeste Leuchtzeit 1/10.000 s (t 0,5)
Längste Leuchtzeit 1/4.000 s (t 0,5)
Kürzeste Leuchtzeit bei 90 Ws - 32 Ws
Blitzfolgezeit Leistung min. 0,045 s
Blitzfolgezeit Leistung max. 0,22 s
Regelbereich 9 Blenden 1/10 Stufen
Funktion Einstelllicht on / off / full / prop
Netzspannung 100-240V/50-60Hz
Synchronisation 6,3mm Klinke / Fotozelle / Funk
Fernbedienung Funkfernbedienung
Freemask integriert Ja
Bereitschaftsanzeige akustisch / optisch / Flash Check
Schutzglas klar
Blitzröhre 9450420
Gewicht 3,2 kg

+++++++++++++++++++++++

Leistung (Ws) 500
Blende aus 1 m, ISO 100, t 1/60, 12'' Reflektor f 90
Einstelllicht 300 W/G 6,35
Kürzeste Leuchtzeit 1/5.600 s (t 0,5)
Längste Leuchtzeit 1/2.000 s (t 0,5)
Kürzeste Leuchtzeit bei 125 Ws
Blitzfolgezeit Leistung min. 0,11 s
Blitzfolgezeit Leistung max. 0,5 s
Regelbereich 8 Blenden 1/10 Stufen
Funktion Einstelllicht on / off / full / prop
Netzspannung 100-240V/50-60Hz
Synchronisation 6,3mm Klinke / Fotozelle / Funk
Fernbedienung Funkfernbedienung
Freemask integriert Ja
Bereitschaftsanzeige akustisch / optisch / Flash Check
Schutzglas klar
Blitzröhre 9450420
Gewicht 3,4 kg


VG Ekkehard
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#9

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 12.12.2019 19:29
von Kurt | 3.582 Beiträge

Hallo Ekki

"Abbrennzeit ist aber üblicherweise über alle Leistungsstufen"
das üblich bezieht sich auch auf den gleich folgenden Satz
"Sie liegt typischerweise bedingt durch die lange Blitzröhre bei etwa 1/200 sek. bis 1/1’000 sek. Abbrennzeit."

Ich mache damit aufmerksam, dass Studio Blitzgeräte meistens anders funktionieren.

Natürlich gibt es inzwischen auch Studio Blitzgeräte mit einer kürzeren Abbrennzeit, z.B. t0.5 1/10000 sek.
Das ist aber ein grosser Unterschied zu Aufsteckblitzen mit 1/40000 sek.
Noch grösser ist der Preisunterschied!
(z.B. Broncolor Scoro 3200S Generator, RFS2 / WiFi zu ca. 10000 Euro)

Kurt


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zuletzt bearbeitet 12.12.2019 20:39 | nach oben springen

#10

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 13.12.2019 00:40
von carypt | 263 Beiträge

hallo Kurt ,
da hast du dir ja wieder viel mühe gegeben , danke . bei deinem blitzgerät gibt es den ersten knick nicht . die x-achse ist durch die zeitangaben samplepositionsgenau , die y-achse ist ja durch andere entfernung des sensors zur angeblitzten fläche um übersteuerung zu vermeiden nicht wertekonstant . man kann die verkürzung der blitzzeiten zur leistungsdrosselung sehen , es wird auch ganz klar nach einer bestimmten zeit ausgemacht . aber bei 1/4 , 1/8 , 1/16 sieht man zusätzlich , daß die phase abgeschnitten ist , also der anstieg die markante spitze nicht mehr hat sondern ein plateau . es gibt also mindestens 2 regelungsarten , es wird hinten aber auch oben abgeschnitten . es wird aus der entladekurve eine konstante stromabgabe , bei thomas ist das anders , dort ist der kurvencharakter der entladung in der drosselung nach dem ersten knick noch vorhanden , als wäre nur ein widerstand angelegt .
:) gruß carypt


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zuletzt bearbeitet 13.12.2019 00:43 | nach oben springen

#11

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 17.12.2019 20:42
von jurkovicovic | 21 Beiträge

Hallo Throben,
I would like to ask you. What kind of oscilloscope did you use for measurement?
Thank you.
Filip

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#12

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 17.12.2019 22:08
von carypt | 263 Beiträge

hello Filip
dont know if it helps , i know 2 soundcard oscilloscopes : JCommOcilloscope http://www.f1cd.ru/soft/base/jcommosciloscope/jcommosciloscope_10/ and scope_V146 https://www.zeitnitz.eu/scope_en . but kurt did his measurements simply with sensor , resistor , wire , microphonejack and his soundcard using audacity program . i am interested in Thorbens oscilloscope too . greets carypt


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#13

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 17.12.2019 23:08
von Saga | 445 Beiträge

Es ist ein
Tektronix tds 3032

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#14

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 18.12.2019 11:00
von Kurt | 3.582 Beiträge

Hallo

Bei 20kHz, in etwa die Grenzfrequenz einer Soundkarte, dauert eine Periode 1/20000 sec.
Diese Grenzfrequenz von 20kHz wird laut Definition der Grenzfrequenz, mit einem Verlust von 3dB übertragen, also -3dB, das sind in der Spannung noch 70% des Maximalwertes.
Da wir nicht die Höhe der Amplitude wissen (messen) wollen, sondern deren Frequenz, spielt das Absinken der Spannung bei 20kHz auf 70% keine Rolle

Messen wir eine Abbrennzeit von 1/40000 sec. bei t0.5 dann ist anhand der oben gezeigten Kurve bei einer Blitzleistung von 1/128, die Dauer der Halbwelle etwa doppelt so lang, also von Beginn der Blitzlichtabgabe bis zum Erlöschen 1/20000 sec..
Diese Halbwelle ist somit doppelt so lang wie die Abbrennzeit t0.5, und entspricht somit einer Frequenz von 10kHz.
Abbrennzeit t0.5 = 1/40000 sec.
Länge der Halbwelle = 2 x 1/40000sec = 1/20000sec.
Länge der ganzen Periode, 2 x Halbwelle = 2 x 1/20000sec. = 1/10000sec.
(Eine ganze Periode dauert 1/10000 sec., entspricht also einer Frequenz von 10kHz)
Bei 10kHz kann jede Soundkarte (mit Grenzfrequenz 20kHz) den Verlauf der Spannung einigermassen genau darstellen.
Dazu benötigt es nicht unbedingt eine KO-Software (ev. mit spezieller Karte) oder ein Hardware Oszilloskop.
Damit ich eine feinere Auflösung der Messpunke erhalte (genaueres Ablesen), setze ich bei Audacity die Samplingfrequenz auf 384kHz.
Vermutlich werden die Zwischenwerte dann nicht gemessen sondern lediglich interpoliert.
Soundkarte und Audacity reichen zur Genüge!

Weiters ist zu bedenken, dass bei einer Sinusfrequenz von 20kHz die maximale Steilheit der Sinuskurve einer noch etwas höheren Frequenz wie 20kHz entspricht
und somit Impulse mit höherer Steilheit (Frequenz) noch dargestellt werden können, jedoch nicht sauber eine Rechteckkurve von 20kHz.


Hallo Carypt

Betreffend der Software Soundcard Oscillograph die du verlinkt hast.
Da ist eine Samplingfrequenz von 44.1kHz mit 16Bit gewählt, die ich nicht verstellen kann,
dies obwohl meine Soundkarte Abtastraten von bis zu 192kHz mit 24Bit unterstützt.

44.1kHz sind alle 1/44100 sek. eine Messung.
Bei einer Abbrennzeit t0.5 mit etwa 1/40000sec. leuchtet der Blitz gesamthaft etwa 1/20000sec. lang.
Misst man mit einer Abtastrate von 44.1kHz erhält man nur 2.2 Messwerte innerhalb der Abbrenndauer (von 1/20000sec.),
das reicht nicht für eine Kurvendarstellung.
Bei einer Abtastfrequenz von 192kHz sind es doch 9.6 Messungen,
da kann man sich an Hand einer Kurve doch eine Vorstellung des Ablaufes der Abbrennzeit machen.
Die Software Audacity unterstützt Samplingfrequenzen bis 384kHz, also besser geeignet.

Da ich schon dabei bin, habe ich noch einmal die Verzögerung gemessen,
wenn ein Blitzgerät (YONGNUO YN560II) ein zweites des gleichen Typ auslöst,
die Verzögerung beträgt 1/38400sec. und ergibt somit bei 1/128 Leistung,
eine doppelt so lange Belichtungszeit.

Kurt


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zuletzt bearbeitet 18.12.2019 18:17 | nach oben springen

#15

RE: Blitz-Abbrenndauer

in Hardware 19.12.2019 02:17
von carypt | 263 Beiträge

hallo ,
ich dachte auch nicht, daß ein software-oszilloskop geeigneter sei als ein soundrecording programm, aber manchmal will man sowas einfach haben, ich wollte ja nur helfen. ich dachte auch thorben hätte nur ein software- oscilloskop, da habe ich mich aber geirrt. der ist wohl elektriker. eine hochfrequenz-fähige soundkarte (für fledermäuse) mit audacity-programm sollte schon gute ergebnisse liefern, wenn man sowas bereits hat.
bezüglich hifi : das einschwingverhalten einer membran eines kopfhörers für 20000Hz oder für 50000Hz grenzfrequenz unterscheidet sich dann doch und man hört es in den becken des schlagzeugs ob der kopfhörer der signalkurve folgen kann (rechteck-signale mal ausgenommen)

wenn es doch eine verzögerung in der funkauslösung gibt , muß man halt schauen ob es stört oder was dagegen machen .
gruß carypt


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