Hallo
Wer mit hoher Apertur (geringe Schärfentiefe) und starker Vergrösserung Focus Stacking betreibt,
ist auf einen Makroschlitten angewiesen der sehr kleine Schritte anfertigen kann.
Dieser steht oft nicht zur Verfügung.
Es gibt da einige Tricks, die diesen Mangel beheben können.
Vorauszuschicken ist Folgendes:
Die Stacking Software ist nicht auf eine exakt gleichbleibende Stackschrittgrösse angewiesen.
Es kann somit auch mit einem Schlitten gearbeitet werden, der unregelmässig grosse Schritte macht.
Ebenfalls muss die Bildserie nicht kontinuierlich den Focus immer in der gleichen Richtung verändern.
Die Einzelbilder Serie kann somit auch etwas vor, dann zurück und wieder vor in unterschiedlich grossen Schritten erfolgen.
Die Stacking Software ist in einem gewissen Bereich tolerant, ohne dass im resultierenden Bild dadurch ein Mangel entsteht.
Dies kann man sich zu Gunsten machen, vor allem dann, wenn der Schlitten nicht sehr exakt arbeitet, also seine Bildserie nicht absolut reproduzierbar ist.
Bei mehrfacher Anfertigung einer Stackserie stoppt der Schlitten nicht an der absolut gleichen Stelle.
Methode 1:
Man fotografiert das gleiche Objekt mit einer Serie von Bildern, mehrmals, z.B. zweimal.
Jede Bildserie wird mit Software gestackt und die Ergebnisse (Stack), werden noch einmal gestackt.
Wer von Hand den Focus verstellt, wird in einer zweiten Bildserie, nie und nimmer die gleichen Stellen treffen.
Methode 2:
Man fotografiert das gleiche Objekt mit einer Serie von Bildern, mehrmals, z.B. zweimal.
Beide Bildserien befinden sich in unterschiedlichen Verzeichnissen. Die Bilder die zu nah und zu fern sind, werden entfernt.
Dann werden die Bilddatein im ersten Verzeichnis umbenannt, indem sie eine ungerade Zahl erhalten z.B. 001, 003, 005 usw.
Die Bilddateien im anderen Verzeichnis erhalten gerade Bildnummern, z.B. 002, 004, 006 usw.
Dann werden die Bilddateien in ein Verzeichnis kopiert und mit Software gestackt.
Methode 3:
Besitzt man ein etwas wackeliges Setup, dann kann man sich das zum Nutzen machen. Es werden bei jeder Stellung des Schlittens mehrere Bilder angefertigt.
Die umherspringenden Kinder, der grosse Lastwagen auf der Strasse, die Frau die in der Küche die Schnitzel klopft, der Spiegelschlag,
also alle leichten Erschütterungen, die uns sonst beim Stacken stören, sorgen dafür,
dass der Focus bei gleicher Stellung des Schlittens nicht an der gleichen Stelle ist, wenn zwei Bilder nacheinander angefertigt werden.
Voraussetzung ist allerdings, dass mit gedrosseltem Blitz, mit kurzer Abbrennzeit gearbeitet wird.
All meine Bilder (auch 60:1) fertige ich in einem alten Haus an (200 Jahre), mit wackeligen Holzböden, Strasse vor dem Haus und Mitbewohnerin samt Hund.
Gut Stack
Kurt