Artefakte durch Beleuchtung
in Plauderecke für Techniker 11.12.2017 14:35von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo
Bei gewölbten Schmetterlingsschuppen können farblose Streifen entstehen,
sichtbar sind dann nur noch die Längsstege.
Dies entsteht dadurch, weil die Schuppen nur von der Seite beleuchtet werden
und vom Objektiv kein Licht kommt, also das Objektiv das Licht der Beleuchtung abschattet.
Einige Stellen sind weiss umkreist.
Diese farblosen Stellen lassen sich verkleinern, wenn ein Objektiv mit gleichem Objektiv- oder Fassungsdurchmesser,
weiter entfernt ist, der freie Arbeitsabstand somit höher ist.
Z.B.
NIKON M Plan 20/0.4 LWD, 210/0 freier Arbeitsabstand = 6.0mm
NIKON M Plan 20/0.4 ELWD, 210/0 freier Arbeitsabstand = 10.5mm
Die farblosen Stellen werden dadurch kleiner, aber sie werden nicht eliminiert.
Eine weitere Möglichkeit um diese Bereiche so zu beleuchten, dass sie Farbe zeigen, besteht darin,
das Beleuchtungslicht mit Strahlteiler durch das Objektiv zu leiten.
Also auch durch das Objektiv zu beleuchten.
Hier sieht man nun gut, dass die farblosen Stellen, im mittleren Bereich nun auch Farbe bekennen.
Jedoch bleiben dennoch am Rand der einst dunklen Stellen immer noch schmale dunkle Streifen.
Dies kommt daher, weil zwischen dem fokussierten Licht, das durch das Objektiv kommt und dem umgebenden Licht,
des um das ganze Objektiv angeordneten Diffusors noch ein Bereich ist, der kein Licht abstrahlt,
dies ist die Fassung der Frontlinse.
Dieser ringförmige Bereich der kein Licht abstrahlt, bewirkt somit immer noch dunkle Streifen, die farblos sind.
Zusätzliches Licht durch das Objektiv kann somit nicht immer erfolgreich sein.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin mit einem "Strahlteiler" vor dem Objektiv, also zwischen Objektiv und Objekt angeordnet,
Licht zur Beleuchtung einzuspiegeln.
Dies funktioniert aber nur wenn der freie Arbeitsabstand genügend gross ist.
Hier die schematische Darstellung.
Zwischen Objektiv und Objekt befindet sich eine dünne Glasplatte, die das von rechts kommende Licht,
zum Teil diffus, also nicht fokussiert auf das Objekt reflektiert.
Auf der entgegengesetzten Seite dieser Lichtquelle muss eine schwarze lichtschluckende Fläche sein,
damit kein reflektiertes Licht über die dünne Glasplatte zum Objektiv geleitet wird.
Die Ausleuchtung ist perfekt und es lässt sich zusätzlich auch noch Licht aus anderer Richtung anordnen.
Als dünne Glasplatte kann ein Mikroskop Deckglas verwendet werden, da dieses sehr dünn ist, z.B. 0.17mm.
Diese sind üblicherweise 18mm x 18mm, es gibt aber auch Deckgläser in der Grösse von 24mm x 50mm, die einfacher zu montieren sind.
Diese Deckgläser sind nicht vergütet, jedoch sehr dünn und können für Versuchszwecke verwendet werden,
ergeben aber kein absolut einwandfreies Bild.
Es ist Winter und die Möglichkeiten zum Basteln sind unendlich.
Kurt
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Ein besseres Bild, ist das Produkt vieler kleinen Optimierungen, die man einzeln oft nicht sieht.
www.focus-stacking.com
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RE: Artefakte durch Beleuchtung
in Plauderecke für Techniker 11.12.2017 14:54von Rheinweib • Administratorin | 5.144 Beiträge
Hallo Kurt,
das ist eine gute Idee. Wie wäre es mit einem teildurchlässigen Spiegel?
Mir stellen sich allerdings die Nackenhaare auf, wenn ich durch ein zusätzliches
Glas hindurch fotografieren soll.
Man könnte doch auch ein echtes Epi (Auflicht) Objektiv nehmen, dadurch von
oben beleuchten, aber nur als Zusatzlicht, nicht als Hauptlicht, sonst wird das Objekt
wieder zur Flunder. Das Hauptlicht kommt seitlich, das senkrechte Licht dient nur
als "Aufheller". Was hältst Du davon?
LG
Heike
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RE: Artefakte durch Beleuchtung
in Plauderecke für Techniker 11.12.2017 15:04von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Heike
Die Epi Objektive leiten das Licht um die Frontlinse zum Objekt.
Die Objektive sind deshalb im Durchmesser grösser!
Gerade so gut, kann man diesen Lichtkanal des Objektivs abschrauben,
es wird dadurch extrem dünner im Durchmesser
und mit normaler Beleuchtung arbeiten.
Mir ist die ganze Angelegenheit zu aufwendig und umständlich,
vorerst lasse ich es bleiben und helle mit Software die dunklen Bereiche auf.
Kurt
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RE: Artefakte durch Beleuchtung
in Plauderecke für Techniker 11.12.2017 15:07von Rheinweib • Administratorin | 5.144 Beiträge
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RE: Artefakte durch Beleuchtung
in Plauderecke für Techniker 11.12.2017 15:27von Adalbert (gelöscht)
Hallo Heike, hallo Kurt,
Zitat
”ein echtes Epi (Auflicht) Objektiv nehmen, dadurch von oben beleuchten”
Zitat
”Mir auch, ich machs wie Du.”
also Ihr beide verwendet eine Auflicheinheit, oder?
Gibt es hier etwas Universelles?
Für mein NeoSplan 80 bräuchte ich die UMA Auflichteinheit für BH2 aber für die LU Plan wieder eine andere :-(
Danke und Gruß,
ADi
RE: Artefakte durch Beleuchtung
in Plauderecke für Techniker 11.12.2017 15:39von Rheinweib • Administratorin | 5.144 Beiträge
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RE: Artefakte durch Beleuchtung
in Plauderecke für Techniker 11.12.2017 15:54von Adalbert (gelöscht)
Halo Heike,
Du hast doch geschrieben, dass Du eine Auflichteinheit verwendendest (bzw. verwenden würdest).
Dann hat Kurt geschrieben, dass er, so wie du macht.
Wie auch immer, für Olympus NeoSplan braucht man eine UMA-Auflichteinheit kompatibel zum Mikroskop BH2.
Di EPI LU Plans von NIKON brauchen aber eine andere :-(
Danke und Gruß,
ADi
RE: Artefakte durch Beleuchtung
in Plauderecke für Techniker 11.12.2017 16:42von Kurt • | 3.574 Beiträge
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RE: Artefakte durch Beleuchtung
in Plauderecke für Techniker 11.12.2017 17:05von Rheinweib • Administratorin | 5.144 Beiträge
Zitat von Adalbert im Beitrag #7
Du hast doch geschrieben, dass Du eine Auflichteinheit verwendendest (bzw. verwenden würdest).
Dann hat Kurt geschrieben, dass er, so wie du macht.
Nö, ADi, umgekehrt, und ich meinte per EBV die dunklen Bereiche aufhellen.
Wenn man seitliche Blitze oder Dauerlicht (je nach Laune) eine "Auflichteinheit"
nennt, dann ja, dann haben wir aber fast alle so was.
Kurt, das ist aber auch ein etwas abenteuerlicher Aufbau, aber das Ergebnis
gibt Dir ja Recht, und nur das zählt. Vielen Dank fürs zeigen.
LG
Heike
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