So hier kommt mal meine erste Frage, naja bzw. ist es wahrscheinlich sogar ne Glaubensfrage oder was auch immer.
Ich habe das letzte dreiviertel Jahr damit verbracht (ja bissle lang, aber so ist es halt) mir meinen Schlitten selbst zu bauen. Damit ich mal ne funktionierende Grundlage hab um mich dann Schritt für Schritt an das perfekte Bild ranarbeiten kann. Bin gerade am rumprobieren mit der Beleuchtung. Mal LED, mal Blitz und wieder andersrum. Nun zu meiner Frage. Gibt es denn einen ABM ab dem man sowieso nur noch mit Blitz weiterkommt? Ich bin bis jetzt nur bis 10:1 vorgedrungen für mehr reichts noch nicht. Ist blitzen grundsätzlich schärfer wie Dauerlicht/lange belichten? Da mir das tiefe Grundwissen fehlt geh‘ ich immer davon aus, dass halt das Blitzen mit geringer Leistung immer noch die klarsten Bilder hervorbringt. Zumindest stell ich mir das halt so vor und leite das immer, für mich gesehen, logisch ab. Gibt’s bei euch „nur Blitzer“ oder „nur Leuchter“ ich kann das noch nicht so richtig einordnen, was wann Sinn macht. Klar ist das Einrichten mit Dauerlicht einfacher und deswegen mach ich das sehr oft. Mit dem Blitz dauert das immer ewig. Mich würde das mal interessieren.
Gruß Thorben
Hallo Thorben,
bedingt durch die starke Leuchtkraft eines Blitzes kannst du locker 1/100 oder 1/200sec. belichten.
Das ist von Vorteil wenn der Schlitten nicht so erschütterungsstabil ist. Bei LED komme ich am Mikroskop
auf 1/10sec. Da sollte die Kamera gut sitzen und der Spiegel schon zurückgeklappt (Liveview) sein.
Aber bestimmt gibt es noch andere Vor/Nachteile. Mal schauen was die Anderen so schreiben.
Gruß,
Armin
Hallo Thorben
Ich verwende mehrere Systemblitzgeräte YONGNUO Speedlite YN560 III.
Ihre Leistung lässt sich drosseln, dies geschieht dadurch, dass die Blitz-Abbrennzeit verkürzt wird (1/128 Leistung ergibt eine Abbrennzeit von etwa 1/20000 Sekunde).
Dadurch hast du "nie" eine Auflösungsreduktion durch Verwischung, während der Abbrennzeit eines in der Leistung gedrosselten Blitzes.
Am Anfang des Abbrennens des Blitzes beträgt die Lichtfarbe über 8000° Kelvin und sinkt dann von diesem Blauton zu einem Rotton ab.
Die Summe dieser Farbtemperaturen ergibt 5600° Kelvin.
Durch die verkürzte Abbrennzeit wird das Objekt nur mit Licht, das der Blitz am Anfang der Abbrennzeit abgibt geleuchtet.
Je nach Abbrennzeit mit einer Farbtemperatur von etwa 7000° Kelvin.
Ein schöner Nebeneffekt dabei ist, dass die Lichtwellenlänge kürzer ist und dies die Auflösung leicht erhöht.
Als Beispiel:
Es zeigt nicht die exakte Auflösungssteigerung, sondern die Tendenz.
Auflösung (LP/mm) = 1 / (Lichtwellenlänge (mm) / (2 X NA))
Auflösung bei Beleuchtung mit Warmweissem Licht (z.B. 600nm) bei einem Mikroskop Objektiv 10/0.3.
1 / (0.0006 / ( 2 X 0.3 ) = 1000 LP/mm
und bei bläulichem Licht (z.B. 460nm)
1 / (0.00046 / ( 2 X 0.3 ) = 1304 LP/mm
Siehe:
Blitzlicht, Abbrennzeit und Lichtfarbe
Kurt
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Ein besseres Bild, ist das Produkt vieler kleinen Optimierungen, die man einzeln oft nicht sieht.
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
Hallo Thorben,
wie ich gemerkt habe, stehen einige im Forum total auf das Blitzen und einige wenige auf die LED-Beleuchtung.
Bei großen ABMS werden die Schwingungen/Vibrationen der Umgebung sichtbarer als bei den kleinen ABM.
Das bedeutet, dass je kürzer die Verschlusszeit, desto besser.
Ich persönlich verwende sowohl LED als auch Blitze.
Damit die Verschlusszeiten kurz werden können, braucht man sehr starke LEDs.
Ich verwende 2 * COB-LED jeweils 30W und 6 Strahler mit jeweils ca.10W
Beim Blitzen verwende ich mit 1/128 vier YN660 und mit 1/64 noch zwei 430EXII dazu.
Zitat
”mir meinen Schlitten selbst zu bauen”
Würdest Du bitte uns zeigen, was Du gebastelt hast?
Danke und Gruß,
ADi
Okay vielen Dank für die Antworten. Also ist es Grundsätzlich schon besser zu blitzen zumindest was die Auflösung angeht. Das Blitz-Licht setzen finde ich allerdings schwieriger als mit LED, zumal man das Ergebniss durch drehen und ändern der Beleuchtung ja live im Display sehen kann.
Ich hab n paar Handyfotos von meinem Schlitten gemacht, ich versuch das auch mal hier anzuhängen, mal schauen ob es klappt. Ist allerdings nur der Schlitten, das ganze andere Gedöns wie Licht und Kreuzschlitzen für das Objekt kann ich ja auch mal in so nem Setup-Thread posten. Wollte demnächst sowieso ein paar Bilder vom kompletten Aufbau machen.
so.. Bilder sind angehängt, ging ja wunderbar. Das letzte mal als ich in einem Forum aktiv war (< 10 Jahre her) war das selbst am PC ne schwierige Sache ;-)
Hallo Thorben,
danke für die Einstellung der Fotos Deines Setups!
Das sieht super aus. Von dem Gehäuse bin ich begeistert!
Was steckt drin ( Raspberry Pi oder Arduino) ?
Danke und Gruß,
ADi
ein Arduino Mega mit kapazitivem touch. Die resistiven gingen mit irgendwann auf die Nerven und als ich mich entschloss ein stabiles Gehäuse zu bauen sollte das Display auch aus Glas sein.
Unten drin steckt noch ne Power Bank die unendlich viel Saft übrig hat ;-) Somit habe ich es auch geschafft in meinem Holzunterstand bei -12°C eine Wespe lebend zu stacken. Aber für lange Spaziergänge in den Wald ist es dann doch zu schwer.
danke für das Lob ;-) bin zwar gelernter Elektroniker, musste mir C aber erst mal beibringen habe davor nur Mikrocontroller mit Assembler programmiert, aber wenn man die Logik mal verstanden hat geht das auch. Ja das Menü hat mich schon ganz schön Nerven gekostet bis mal alles so untergebracht war, das es meinem Workflow entspricht. Hat aber wahrscheinlich fünfmal so lange gedauert und der Code ist wahrscheinlich auch fünfmal größer als er sein könnte, aber es läuft schnell und Stabil.
Naja in die Schrittmotorthematik musste ich auch erst rein, aber der Motor (Unipolar) ist wirklich der Hammer. Der brauch kaum Strom und hat ein internes 64:1 Getriebe drin und hat somit 2048 Schritte pro Umdrehung, das ergibt bei meiner Schwalbenschwanzführung eine minimale Schrittweite von 0,00049mm das reicht mir. Und der kostet nur 1€ ;-)
Hab auch noch einen Nema17 (Bipolar) Schrittmotor mit 200 Schritten pro Umdrehung den brauch ich nur zu wechseln, die passende Endstufe ist auch im Gehäuse.
Jetzt habe ich mal meinen Schlitten fertig und jetzt geht’s eigentlich erst richtig los. Ich werde auf jeden Fall jetzt mal etwas Zeit und Energie in die Blitzthematik stecken. Halterungen mit Blitzschuh usw. Ich hab‘ übrigens auch die Yongnuo‘s die sind vom Preis/Leistungsverhältnis echt unschlagbar. Hat die von euch schonmal jemand kaputtgeblitzt? Die halten ja auch nicht ewig... anscheinend.
Zitat
Schrittweite von 0,00049mm das reicht mir.
Deine Schrittweite ist die Wellenlänge von blauem Licht: das reicht wirklich . . .
Zitat
Hat die von euch schonmal jemand kaputtgeblitzt?
Darüber würde ich mir weniger Gedanken machen als über den Shutter Deiner Kamera. Welchen Foto willst Du verwenden, und hast Du schonmal über verschlussfreies Stacken nachgedacht ? Da gibt es zahlreiche mögliche Varianten, und jede hat ihre Vor- und Nachteile.
Wie stellst Du scharf ? Monitor ? Wie stellst Du die Kameraparameter ein ? USB ?
LG
Alfred (auch Arduino, aber ohne GUI)
ich benutze beim Beleuchten mit LED immer den geräuschlosen Modus, dann habe ich gar keinen mechanischen Verschleiß. Beim Blitzen geht das leider nicht da kann ich aber zumindest den ersten Vorhang elektronisch machen lassen.
Die Parameter stelle ich alle an der Kamera ein, scharfstellen kann ich in dem Start- und Endpunkt-Menü m, da fahre ich manuell mit dem Schlitten hin und her und speichere meinen punkt einfach ab.
Ich denke die Lebensdauer der Blitze ist auch nur bei Volllast mal am Ende, bei 1/128 Leistung sollten die schon ne Weile halten, aber sind halt schon viele Auslösungen.
Ich lade im Anhang mal eines meiner Lieblingsbilder hoch, es ist von einem Steinläufer, technisch bin ich schon etwas weiter ;-) aber die Perspektive und das Tier habe ich selten so toll platzieren können, in dem Moment ein 5:1 drauf und davon ein Panaorama wäre echt toll gewesen. Steinigt mich nicht für die Bildbearbeitung, Photoshop ist für mich ebenfalls Neuland und ich bin fleißig am üben und Tutorials gucken. Ich versuche mal alles anzugeben was ich zur Hand hab.
Objekt: Gemeiner Steinläufer (also ein halber, die Hälfte hat gefehlt)
Kamera: Sony a6000
Objektiv: Zeiss Semiplan 3,2
Brennweite: nicht 160mm sondern 135mm, da ich sonst nicht alles draufgekriegt hätte
Anzahl der Bilder: 83
Schrittweite: 0,09mm
Belichtungszeit: 1/5s, ISO100
Beleuchtung: 2x IKEA Jansjöäüdingends
Schlitten: Eigenbau, ich nenne ihn MacroNizer4 ;-) (da es die vierte Generation ist, hatte vorher welche mit Raspberry, Arduino Uno und Zeilendisplay usw.)
Hintergrund: Also es war ein lila Farbverlauf, der zwar von der Farbe her gepasst hat (man sieht es an der Spiegelung auf seinem Kopf) aber ich mich dann doch entschlossen habe alles mal freizustellen (su gut ich es kann) um den auszutauschen.
Zitat von Saga im Beitrag #11
Hintergrund: Also es war ein lila Farbverlauf, der zwar von der Farbe her gepasst hat (man sieht es an der Spiegelung auf seinem Kopf) aber ich mich dann doch entschlossen habe alles mal freizustellen (su gut ich es kann) um den auszutauschen.
Das Lila verhaut die ganze Szene... wie sähe es mit einem natürlicheren HG aus?
Das Tierchen ist aber toll abgelichtet.
Die Sony-Kamera Crop 1.5 macht aus dem hier schon oft als schwach bezeichneten Semiplan ein prima Bild.
VG Ekkehard
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