Leute,

ich bin ja eine recht unempfindliche Natur und glaube nicht an Geister und all das Zeugs. Wer sich mit Schleimpilzen befasst erlebt auch viel und wundert sich nicht so schnell über komische Sachen.
Was ich da aber gestern auf meiner Makro Tour erlebt habe war doch sehr sonderbar, an einem faulen Baumstamm habe ich neben Schleimis eine sonderbare Kreatur entdeckt. Zuerst dachte ich es könnte eine vollgesaugte Zecke sein. Kugelrund war sie, ca. 8mm lang und hat extrem geglänzt, so stark dass ich das Lichtsetup wegen den starken Reflexen mehrmals ändern musste.

Ich habe das Wesen dann fotografiert und dabei ganz leichte pulsierende Bewegungen bemerkt. Nach den Aufnahmen wollte ich sehen was das ist und habe es mit einem Minihölzchen berühren wollen. Als das Hölzchen die Glanzschicht wirklich nur ganz leicht berührt hat, sprang an der Stelle die glänzende Schicht auf und blieb daran kleben. Der Organismus selber begann im Sekundentakt ca. 1mm hin und her zu "wippen", beruhigte sich nach 30 Sekunden und begann sich irgendwie zu regenerieren. (Bild 2)
Man sah zwar die *verletzte Stelle" die ein helleres Innern zeigt, diese überzog sich aber wieder mit dem hochglänzenden Glasschleim.

Für mich absolut unverständlich dieses Wunder der Natur, ist es ein Tier, eine Pflanze oder gar eine Lebensform die wir gar nicht kennen ?

Ich habe das Internet vor und zurück durchfragt und bin auf kein Ergebnis gekommen, ev. hat jemand von Euch schon so etwas gesehen oder weiss gar was es sein könnte ???

Kamera: E-M5MK3
Objektiv: Zuiko 90mm
Blende:5.6
Belichtungszeit: 1/8"
Beleuchtung: Led Panel mit Diffusor
ISO: 250
Dateiformat RAW/JPG: JPG fein
Beschnitt in % (Breite und Höhe): 20%
Abbildungsmaßstab: ~ 2:1
Anzahl der Schritte: 40
Länge der Schritte: 2 Oly
Arbeitsabstand: -
Stacking-Software: Helicon Focus
Artenname: unbekannt
Aufnahmedatum: 25.09.24
Sonstiges: Ab Stativ

Aber Heike ...

ich war nicht besoffen und ganz Herr meiner Sinne. Ich habe genau gesehen wie das Ding während der Aufnahme ganz leicht "pulsierte" und wenn man sich alles genau anschaut, dann sieht man da eine Art Schleimspur und der Schleimtropfen daneben ist von meiner Berührung.
Das war nicht zäh, ich habe das Ding ja kaum berührt und es zuckte leicht zusammen. Harz würde kleben oder gar Fäden ziehen, zudem war es seitlich an einem klitschnassen, faulenden Baum von ca. 25cm Durchmesser.
Die Reaktion aber nach der Berührung habe ich ja durch das Objektiv beobachtet und ganz genau gesehen, die dauerte sicher 20-30 Sekunden und dann sah man wie sich die "Wunde" schloss. Es könnte sein dass der Hochglanzschleim eine Art Schutzfunktion hat und wer weiss ev. sogar giftig ist, darum habe ich ein Hilfsmittel genommen.

Ich habe ja sofort die 2. Aufnahme gemacht um die Verletzung zu belegen, das sich das Wesen vom Berührungspunkt weg bewegt und leicht seitlich hin und her wippte zeigt die Struktur auf dem Lichtreflex. Natürlich waren diese Bewegungen innert eines Millimeters, aber DEUTLICH sichtbar ...

NACHTRAG: Ich hab da etwas Interessantes gefunden und es könnte in die Richtung gehen wenn ich die Beschreibung lese:

https://de.wikipedia.org/wiki/Licea

und sie können auf Störungen reagieren und sich fortbewegen:

https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/...se-aufgeklaert/

LG Hermann

Ich glaube die Lösung gefunden zu haben oder nahe dran zu sein. Schleimis reagieren auf Einflüsse und kapseln sich bei schlechten Bedingungen (z.B. Kälte) sich zu einer Riesenzelle ein. Diese soll von einer Schleimschicht geschützt sein was alles meinem Ding auf dem Foto entspräche.

Wen es interessiert, der lese hier unter Absatz 1.1.1

https://kssursee.lu.ch/-/media/KSSursee/...1febe2b48222386

Hermann

Danke Kurt ...

Hermann

Hallo zusammen,
Tolle und seltene Aufnahme! Meines Erachtens handelt es sich um die Larve einer schwarzen Kirschblattwespe (oder einer ähnlichen Art), die auf dem Weg zur Verpuppung war, siehe Link: https://www.digital-nature.de/tierwelt/i...espe-larve.html

Gestackte Grüße
Wolfgang

Danke Wolfgang,

ich dachte zuerst wie Heike, aber nun bin ich etwas skeptisch geworden. Ich denke Dein Ansatz ist gut aber eher in Richtung "oder ähnlich" zu suchen. Ich habe mich etwas zum Thema Kirschblatt Wespe schlau gemacht und die Farbe inklusive Schleimoberfläche sehen genau so aus.
Zwei Punkte aber hinterlassen bei mir ein Fragezeichen. Zum Ersten war das in einem Nadelwald über 1000m wo weit und breit kein Kirschbaum zu finden ist. Dann fand ich nirgendwo so eine Larve in "Eierform" alle waren länglich und hatten meist eine Verdickung am Kopfende.

NACHTRAG: Ich denke dass Wolfgang da richtig liegt, habe mich jetzt krumm gesucht und wirklich nur die Birnenbaum- oder Kirschbaumwespe gefunden die eine schleimbedeckte Larve hat. Kann ja möglich sein dass die sich da verirrt hat was mein Foto um so spezieller macht. Ich denke auch dass die sich bei Kälte oder im Ruhezustend ev. so zu einer Kugel zusammenziehen.

VG Hermann