Wort- und Bildmeldung,
in Stacking: Flora und Fauna indoor 27.04.2024 21:39von Lichtfänger • | 1.181 Beiträge
da ich gerade ein paar Ruhetage auf meiner Krankenhaustournee eingelegt habe. Hier heute die Ablichtung eines männlichen Blütenstandes einer Fichte. Ich finde, er sieht interessant aus.
Beste Grüße
Hans - Joachim
Kamera: EOS RP
Objektiv: Sigma 150mm Makro
Blende: 5,6
Belichtungszeit: 1/10s
Beleuchtung: Tageslicht
ISO: 100
Dateiformat RAW/JPG: RAW
Beschnitt in % (Breite und Höhe): ohne
Abbildungsmaßstab:
Anzahl der Schritte: 60
Länge der Schritte: Fokus-Bracketing Stufe 2
Arbeitsabstand:
Stacking-Software: Affinity
Artenname: Fichte
Aufnahmedatum: 24.04.2024
Sonstiges:
Es ist schon ein großes Lob wenn nicht gemeckert wird!!
RE: Wort- und Bildmeldung,
in Stacking: Flora und Fauna indoor 28.04.2024 21:06von Lichtfänger • | 1.181 Beiträge
Hallo Heike,
zuerst eine Richtigstellung! In meinem Alter prügelt man sich nicht mehr. Und ich würde Dir ja ans Schienbein treten, aber man muß das Bein dazu hochkriegen und dabei nicht umfallen!
Zur Sache: Genau diese Statements habe ich erwartet. Die "Schuppen" dieser Blüten sind partiell fast weiß und zeichnungslos. Habe deshalb die Lichter, Mitten und Tiefen separat bearbeitet. Aber wo nichts ist, da bekommt man auch nichts rein. Ergo, für diese zeichnungslosen Fragmente kannst keine Zeichnung erzwingen. Und mit dem Überschärfen, da sage ich nein. Um genau das zu vermeiden habe ich nur um die 10 bis 15% nachgeschäft. Und fand das Ergebnis dann i. O., aber vielleicht brauche ich auch eine neue Brille.
Wenn ich Mitte der Woche wieder zu Hause bin, dann kann ich ja, so das Motiv noch vorhanden ist, nochmals einen Versuch starten.
Beste Grüße
Hans - Joachim
Es ist schon ein großes Lob wenn nicht gemeckert wird!!
RE: Wort- und Bildmeldung,
in Stacking: Flora und Fauna indoor 28.04.2024 22:11von Lichtfänger • | 1.181 Beiträge
Hallo Heike,
Fontane hätte an dieser Stelle gesagt "Das ist ein weites Feld". Alter und Sehgewohnheiten spielen da eine gewichtige Rolle. Ergo, dieses Problemchen lösen wir heute nicht. Ich hänge da ein zweites Bild ran, etwas dunkler. Ich fürchte aber, Eure Meinung dürfte analog ausfallen. Es ist kein einfaches Motiv, sehr hell vor recht dunkel. Aber wie ich schon sagte, nächste Woche, wenn möglich, eine Neuauflage.
Beste Grüße
Hans - Joachim
Es ist schon ein großes Lob wenn nicht gemeckert wird!!
RE: Wort- und Bildmeldung,
in Stacking: Flora und Fauna indoor 29.04.2024 13:45von Kurt • | 3.575 Beiträge
Hallo
"Leute, sagt auch mal was......."
Also Heike, ich schreibe auch etwas, das aber etwas länger wird.
Bei der Betrachtung von blossem Auge sind wir uns einen bestimmten Bildeindruck gewohnt,
dies vor allem bei natürlichen Objekten.
Dazu gehört ein Schärfeverlauf, den man mittels Blende verstärken oder abschwächen kann.
Entsprechend ist dann auch der Hintergrund mehr oder weniger scharf.
Eine Betrachtungsdistanz zu einem Bild die der Bilddiagonale entspricht wird als natürlich empfunden.
Ebenfalls können wir uns solche Objekte oft und ausgiebig von blossem Auge betrachten,
wir können das Objekt ohne Aufwand von verschiedenen Seiten betrachten.,
die begrenzte Schärfentiefe unseres Auges wird dabei nicht als fremd empfunden, da gewohnt
und wir können den Fokus auf unterschiedliche Bereiche konzentrieren.
Eine Fotografie im verkleinernden Massstab erbringt manchmal keine neuen Erkenntnisse.
Je stärker man ein Objekt vergrössert umso weniger kennen wir es von der Betrachtung mit blossem Auge.
Bei kleinen Objekten entfällt somit die Betrachtungserfahrung, je stärker wir vergrössern.
Die starke Verringerung der Schärfentiefe wirkt lästig und gibt uns zunehmend weniger Überblick über das Objekt.
Am Mikroskop können wir den Fokus beliebig verstellen und bei nicht zu starker Vergrösserung
entsteht in unserem Hirn ein Überblick über das Objekt.
Bei Objekten mit grosser Tiefe gelingt dies, je stärker wir vergrössern, umso weniger.
In diesem Bereich der Vergrösserung macht Fokus Stacking Sinn, denn dann können wir, ohne Mikroskop und ohne den Focus zu verändern,
unseren Blick im Bild wandern lassen und uns umschauen.
Hier kann es Sinn machen, dem Bild nachträglich mit Bildbearbeitung einen sanften Schärfeverlauf zu verabreichen.
So wie bei gemalten Bildern kann man in der Fotografie dem Bild einen eigenen Stil verabreichen, was auf Widerstand stossen kann,
z.B. beim Impressionismus von Claude Monet, Edouard Manet, Edgar Degas, Berthe Morisot und Freunde,
deren Bilder am Anfang ganz gegen den Strich der zeitgemässen Malkunst gingen, allgemein wurden ihre Bilder abgelehnt, heute sind sie Millionen wert.
Im Bild "Das Mohnfeld bei Argenteuil" von Monet hat es viele rote Punkte in einem nicht sehr detailreichen Feld und jeder weiss,
dass es Mohnblumen sind, dies aus eigener Erfahrung der Betrachtung von blossem Auge.
https://www.arte.tv/de/videos/113571-000...et-newtab-de-de
Die ersten Bilder von Salvador Dali waren sehr realistisch z.B. "The Basket of Bread" mit weissem Tuch,
ist sehr realistisch mit einem natürlich wirkenden Faltenwurf, so wie in einer Fotografie,
er hat gezeigt, dass er sehr gekonnt realistisch malen kann, seine ersten Bilder hatten keinen eigenen Charakter,
so dass man auf anhieb erkennen konnte, dass es ein Bild von Dali ist.
Seine Entwicklung führte dann zu Bildern wie z.B. "Die brennende Giraffe" bei diesem und vergleichbaren surrealistischen Bildern erkennt man sofort,
dass sie von Dali sind, sein Malstil zeichnete ihn aus.
Vielen Betrachtern gefallen diese Bilder nicht.
Kennt man nur seine surrealistischen Bilder, fragt man sich, ob Dali auch realistisch malen konnte, ob er die Kunst der Malerei beherrschte.
Kann er, jedoch wurden seine realistischen Bilder nicht bekannt.
Es erübrigt sich zu fragen, ob seine surrealistischen Bilder gut oder schlecht sind. Sie gefallen oder nicht.
Im Dalí-Theatermuseum, Figueres sind viele realistische Bilder von ihm zu sehen, z.B. "Schlafender Strand", da erkennt man was der Kerl konnte.
https://www.salvador-dali.org/en/museums.../sleeping-beach
Der Link ist notwendig, weil eine Google Suche "Schlafender Strand Dali" nicht zu diesem Bild führt, da zu wenig bekannt.
Kommen wir nun zu den Bildern von Hans – Joachim.
Man erkennt sofort, dass sie von Hans – Joachim sind, seine Bilder haben ihren eigenen Stil, sie gefallen oder nicht.
Ich denke und akzeptiere inzwischen, dass die Bilder von Hans – Joachim genau so sein müssen wie sie sind,
denn er zeigt uns diese Art von Bildern schon lange. Wichtig ist, dass es Hans - Joachim Spass macht.
So wie die Bilder der Impressionisten anfänglich wenig Akzeptanz fanden, so könnte es auch mit den Bildern von Hans – Joachim sein,
jedoch bezweifle ich, dass seine Bilder eines Tages Millionen wert sind. 😊
Kurt
Bildergalerie: g42-Kurt.html
http://www.focus-stacking.ch/
RE: Wort- und Bildmeldung,
in Stacking: Flora und Fauna indoor 29.04.2024 22:46von Quartalsstacker • | 581 Beiträge
Hallo Hans-Joachim,
zunächst mal großen Respekt, dass Du zwischen diversen Krankenhausaufenthalten es noch hinbekommst, Bilder zu machen und hier einzustellen. Hut ab!
Dennoch teile ich persönlich Heikes Einschätzung hinsichtlich der Spitzenlichter und der Schärfung. Ich kann nicht so differenziert wie Kurt über Stile und Stilmittel philosophieren, dafür fehlen mir die Kenntnisse. Meine Kenntnisse zur Malerei beschränken sich auf Wasserfarben, Malkasten mit 12 Farben und Deckweiß :-)
Das Argument, dass ein Bild zunächst mal für den Autor selbst wichtig ist und ihm selbst gefallen muss, teile ich. Habe lange selbst so fotografiert, bevor ich hier beigetreten bin, und der Spaß an der Sache stand im Vordergrund, teilweise ist es bis heute so. Also zunächst mal purer Selbstzweck, Freude an der Ästhetik und an der Biologie, die hinter den Details steckt. Inzwischen teile ich hier Bilder und habe auch hin und wieder Kritik erhalten, dass meine Bilder zu düster sind. Dann habe ich sie heller gestaltet und entschieden, ob ich der Kritik so folge, oder ob ich nicht doch das Düstere für den Ausdruck des Bildes besser finde.
In der Fotografie gibt es doch sowohl Über- als auch Unterbelichtung als Stilmittel, und wenn alle Bilder dem idealen Histogramm entsprechen würden, wäre es sehr langweilig. Also kann man sich einfach die Kritik anhören und dann überlegen, ob es an der eignen Wahrnehmung, am Monitor und dessen Umgebung oder sonst etwas liegt, oder ob man zu sich selber sagt, nee, das will ich so, das passt mir besser, das ist mein Stil.
LG Uwe
schau auch mal hier:
https://www.instagram.com/focus.details/
RE: Wort- und Bildmeldung,
in Stacking: Flora und Fauna indoor 01.05.2024 21:12von Lichtfänger • | 1.181 Beiträge
Hallo an alle,
zuerst danke für Eure Kommentare. Es freut mich, denn es ist wieder etwas Leben in die Bude gekommen!!
Mein besonderer Dank gilt Euren Lob, aber auch der Kritik. Ein besonderes summa cum laude gilt Kurt für seine sehr umfangreiche Ausarbeitung!!
Zur Sache:
Ich bin erst einmal zufrieden, da ich das Motiv zumindest brauchbar abzulichten vermochte. Das heißt aber nicht, daß ich mit dem Ergebnis absolut zufrieden bin. Wer das von sich denkt, der verfällt augenblicklich in die Stagnation. Deshalb das Bild ein paar Tage in die Ecke legen und sich dann fragen, hättest du das Bild heute wieder so gemacht und was würdest du heute anders sehen und machen? So viel Selbstkritik sollte man sich gönnen!
Und noch eine Anmerkung: Aus dem Hobby wurde eine Therapie. Das ist besonders wichtig, da für mich in den nächsten Wochen noch mindestens dreimal das Skalpell gewetzt wird.
Dieser zapfenähnliche Blütenstand ist ein relativ farb- und zeichnungsloses Gebilde. Kann es auch sein, es muß ja kein Insekt anlocken. Es muß die „Schuppen“ nur rechtzeitig aufklappen und die Pollen rausschmeißen. Und diese sehr helle Zeichnungslosigkeit suggeriert erst einmal den Tatbestand der Überbelichtung. Ergo, nach dem Einstellen des Bildes kam mir die Idee der Belichtungsreihe (verschieden belichtete Stacks) und die mittels HDR / DRI zusammenzuführen. Das Endergebnis wurde allerdings nicht signifikant besser, was eigentlich zu erwarten wäre. Und da unsere Fotos der wissenschaftlichen Fotografie bzw. den „Sachaufnahmen“ zuzuordnen sind, halte ich gezielte Über- oder Unterbelichtungen als Bildstil nicht für zielführend. Ich hänge also eine unbearbeitete HDR-Aufnahme an diesen Kommentar. Und nun erwarte ich Eure Statements.
Mit den besten Grüßen
Hans - Joachim
Es ist schon ein großes Lob wenn nicht gemeckert wird!!
RE: Wort- und Bildmeldung,
in Stacking: Flora und Fauna indoor 02.05.2024 10:59von Kurt • | 3.575 Beiträge
Hallo Hans – Joachim
Ich wage es nun meine Meinung zum letzten Bild mitzuteilen.
Dein letztes Bild empfinde ich krasser wie das erste.
An Stelle von HDR würde ich bei der Aufnahme ein Stück weisses Papier als Reflektor verwenden der die zu dunklen Stellen etwas aufhellt.
Ebenfalls eignet sich auch ein weisses Papier rund um das Objekt um die Beleuchtung etwas diffuser zu machen,
die dunklen Stellen werden gegenüber den hellen Stellen etwas heller, der Kontrastumfang wird etwas geringer, das Bild ist dann nicht so Kontrasthart.
Mit Bearbeitung kann der Kontrast, wenn gewünscht, nachträglich immer noch erhöht werden, aber nicht gemindert werden.
Die Zapfen besitzen an den Rändern der Schuppen so wie einige Pollen Helligkeitswerte von 255.
Die hellsten Stellen kann man bei der RAW Entwicklung gezielt etwas zurück nehmen und die Tiefen etwas anheben.
Alles besser wie HDR.
Weiters kann man die helleren Mittelwerte etwas zurücknehmen, dadurch bekommen die Schuppen der Zapfen etwas mehr Farbe und Farbzeichnung.
Ebenfalls habe ich im folgenden Bild das Glühen der braunen Blätter in der Bildmitte etwas abgeschwächt.
Sofern meine angesprochenen Punkte durch deine Bearbeitung erfolgten, dann könntest du diese Bearbeitungsschritte sanfter anwenden oder weglassen.
Die Bearbeitung in Originalgrösse in TIF ist natürlich erfolgreicher wie die Bearbeitung eines verkleinerten JPG-Bildes.
Ich habe für Vergleiche das Objekt nicht zur Verfügung, doch empfinde ich, dass das Objekt nach meiner Bearbeitung etwas natürlicher aussieht.
Dennoch bin ich mir bewusst, dass ich oft etwas zu sehr zurückhaltend bin.
Kurt
Bildergalerie: g42-Kurt.html
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