Naja Thorben....is ja doch so. Immer bleib ich allein zurück, niemand, der sich auch auskennt, ist
zuverlässig. Ich geb mir ja alle Mühe, das hier gut zu regeln, aber manches weiß ich einfach nicht
und dann hab ich niemanden, der mir mal hilft. Ich habs inzwischen aufgegeben, jemanden zu finden,
der zuverlässigen und umgänglich ist, wird auch so irgendwie gehen. Alles gut.

LG
Heike

Hallo Thorben

Vielen Dank für die Bilder.
Im Überblick sieht die Fliege sehr gut aus.
Bei näherer Betrachtung erkennt man, dass der Fotograf mit seiner Art der Bearbeitung einiges zur Qualität des Bildes beigetragen hat.
Betrachtet man die Facettenaugen, sind die Einzelaugen (Ommatidien) etwas plakativ, besitzen keinen Farbverlauf, sondern klar abgestufte Farben?
Es sind Farbränder (CA) sowohl an den grossen schwarzen Haaren (eine Seite orange und die andere blau), wie auch blaue Ränder an den feinen weissen Haaren zu erkennen.
Die Auflösung empfinde ich als sehr hoch (ev. höher wie beim Mitutoyo 10/0.28), welche numerische Apertur (NA) hast du verwendet?

Ich bin gespannt, was meine Messungen und Vergleiche ergeben.

Kurt

Hallo Thorben

Vielen Dank für die empfolenen Werte der Apertur.

«wobei ich nicht ganz verstehe, dass es ein Bereich ist, der untere Wert interessiert mich ja eigentlich wenig.»

Die höhere Apertur wird vermutlich in der Bildmitte die höchste Auflösung bieten, jedoch einen sichtbaren, starken Abfall zu den Bildecken.
Die niedrigere Apertur ist vermutlich in der Bildmitte nicht so hochauflösend, jedoch ist die Auflösung in den Bildecken höher wie bei der höheren Apertur.
Bei einem flächigen Objekt, das sich bis in die Bildecken ausstreckt, z.B. Schmetterlingsschuppen kann es Sinn machen die niedrigere Apertur zu wählen.
Die Auflösung ist dann in der Bildmitte nicht so hoch, doch der Auflösungsabfall zu den Ecken ist geringer und somit für Fotografie besser geeignet.
Bei einem runden Objekt, das sich hauptsächlich in der Bildmitte befindet, kann eine höhere Apertur Sinn machen,
da sich im Randbereich Hintergrund befindet, der nicht hoch aufgelöst sein muss.

Theoretische Werte.
1/(Lichtwellenlänge/(2xApertur))
10x mit einer Apertur von 0.29 wird eine Auflösung des Objektes von 1025 LP/mm ergeben.
20x mit einer Apertur 0.36 = 1297 LP/mm (das ist ein Plus von 26% gegenüber einer Apertur von 0.29).
35x mit einer Apertur 0.42 = 1514 LP/mm (das ist ein Plus von 17% gegenüber einer Apertur von 0.36).
50x mit einer Apertur 0.45 = 1622 LP/mm (das ist ein Plus von 7% gegenüber einer Apertur von 0.42).

Eine Steigerung der Auflösung von 7% sieht man im Bild kaum und nach entsprechender Bildbearbeitung nicht.
Jedoch ist der Bildausschnitt um etwa 30% kleiner wie bei 35x, ebenfalls müssen die Stackschritte kleiner und somit die Anzahl der Bilder höher sein.
Somit rentiert sich eine Vergrösserung von 50x/0.45 wohl kaum.
Wie erwähnt, das sind theoretische Werte, die aber nahe bei der Realität sind.

Von 20x/0.36 zum 50x/0.45 ist es eine Steigerung der Auflösung um 25% bei einer Reduktion der Seitenlängen des Bildausschnittes um 66%.

Dies erklärt auch, weshalb bei einer Serie von Mikroskop Objektiven die Erhöhung der Apertur zum nächst stärker vergrösserndem Objektiv relativ gross ist.
Beispiel Mitutoyo M Plan Apo:
10x/0.28 Auflösung des Objektes mit 1009 LP/mm.
20x/0.42 = 1514 LP/mm (das ist ein Plus von 50%)
50x/0.55 = 1982 LP/mm (das ist ein Plus von 31%)
100x/0.7 = 2523 LP/mm (das ist ein Plus von 27%)
Die Steigerung der Auflösung ist gut sichtbar.

Ich bin gespannt, was die Praxis, Messungen und Testbilder aussagen werden.
Kurt