Hallo Sven und Uwe,
vielen Dank für euren Kommentar.
Beim ersten Bild befindet sich die Larve im Wasser, weil im Trockenen die feinen Strukturen nicht sichtbar werden. Der Untergrund ist eine Glasplatte und das Licht ist überwiegend ein Durchlicht (Gegenlicht). Mit dieser Beleuchtung werden die feinen Strukturen hervorgehoben. Bei der unbearbeiteten Aufnahme befindet sich die Larve in einem Sternenhimmel, weil dadurch jede Verunreinigung im Wasser leuchtet. Obwohl ich das Quellwasser mehrmals durch einen Kaffeefilter laufen lassen, trage ich unweigerlich Schmutz mit der Larve ein. Das lässt sich nicht vermeiden, dank Bildbearbeitung kann ich jedoch den "Sternenhimmel" entfernen.
Normalerweise fotografiere ich nur lebende Eintagsfliegenlarven. Aufgrund von Bewegungen gelingt hier selten ein Stack. Mit einer abgeblendeten Einzelaufnahme und der richtigen Wahl des Schärfepunktes mache ich üblicherweise meine Bilder. Bei dieser Aufnahme habe ich ausnahmsweise aus dem Aquarium eine tote Larve genommen. Sie war maximal 1 Tag tot und wurden dann mit der Olympus und dem 60 er Makro gestackt. Es waren nur wenige Aufnahmen, vermutlich 8.
Auch bei Bild 2 befindet sich die Eintagsfliegenlarve im Wasser. Hier wurde für das Stacking die Canon 5dsr verwendet. Als Objektiv war vermutlich das 63 er Luminar oder ein Apo Rodagon 50 mm am Balgen. Ich weiß es nicht mehr genau und die Objektive übertragen keine Dateninformationen an die Kamera. Die Anzahl der Einzelbilder lag bei ca. 10.
Bei der Fotografie ohne Stacking ist es notwendig, den wichtigen Bildteil im Schärfebereich zu haben. Mir ging es bei dem Bild darum, die einmaligen Dornfortsätze zu zeigen. Deshalb habe ich auch bei der Bearbeitung die Vorderbeine und die Antennen entfernt. Dadurch wurde die Bildaussage wesentlich klarer. Der noch sichtbare aber teilweise unscharfe Thorax ist für mich nicht bildwichtig. Grundsätzlich hätte die Möglichkeit bestanden, auch diesen Bereich scharf zu erfassen. Dies lenkt jedoch m.E. von der Bildaussage ab. Dann schaut man nämlich auch den (nicht besonderen) Thorax an. Eigentlich hätte ich noch den scharfen Teil vom Thorax weichzeichnen können. Das wäre noch konsequenter. Das Bild 2 ist eine Ergänzung zu Bild 1. Bei Bild 1 ist der Thorax gut zu sehen.
Ich verstehe, dass man beim Fokus Stacking eigentlich einen kompletten Schärfebereich erwartet und aus dieser Sicht mag es ein Mangel sein.
In freien Bildteilen hatte ich ohne Bearbeitung bereits eine sehr gute Freistellung zum Hintergrund. Diese Freistellung habe ich in den überlappenden Bereichen (Antennen, Vorderbeine...) nur fortgesetzt. Mir gefällt die dadurch erzielte Klarheit.
Herzliche Grüße
Pit