Hallo
Ich verwende das Objektiv am Vollformat (Nikon D810) mit Auflicht, da es bei 2:1 die beste Abbildungsleistung meiner Objektive Zeigt.
In der Bildmitte wird die maximale Auflösung erzielt die von der Kamera (D810) aufgezeichnet werden kann, ein Objekt wird mit 200 Linienpaare pro Millimeter aufgelöst.
Verwendet man eine Kamera mit einem Pixelpitch von 2.2 µm wird das Objekt in der Bildmitte mit 300 LP/mm aufgelöst.
Das Laowa 100mm übertrifft somit das Auflösungsvermögen der Nikon D810, es löst in der Bildmitte 1.5 Mal höher auf.
(Eine höher auflösende Kamera z.B. Nikon 850 macht somit Sinn).
Sein Auflösungsverlust zu den Ecken beträgt etwa 5% was für mich kaum messbar und im Bild nicht sichtbar ist.
Bei 2:1 beträgt der freie Arbeitsabstand etwa 75mm, das ist gut für eine Auflicht Beleuchtung.
Zum Vergleich:
Das Rodenstock Apo-Rodagon-D 2x 75mm f/4.5 ist für einen Abbildungsmassstab von 2:1 optimiert,
In der Bildmitte erreicht es ebenfalls das Maximum das die Nikon D810 auflösen kann
und zeigt zu den Ecken einen Verlust der Auflösung von 10%, was messbar aber im Bild kaum sichtbar ist.
An einer Kamera mit einem Pixelpitch von 2.2 µm wird das Objekt in der Bildmitte mit 240 LP/mm aufgelöst,
in der Bildmitte somit 1.2 Mal höher wie mit der Nikon D810.
Der freie Arbeitsabstand beträgt etwa 95mm bei einem Frontdurchmesser von 34mm,
der Durchmesser ist somit nur halb so gross wie beim Laowa 100mm,
es ist somit bestens für Auflicht geeignet.
Jedoch für 2:1 optimiert und für andere Abbildungsmassstäbe nicht geeignet.
Weiterer Vergleich:
Mitutoyo M Plan Apo 2X/0.055 ∞/0 f=200.
Auch dieses Objekiv ist für 2:1 optimiert.
In der Bildmitte erreicht es ebenfalls das Maximum das die Nikon D810 auflösen kann
und zeigt zu den Ecken einen Verlust der Auflösung von 35% mit gut sichtbaren Farbrändern, bedingt durch chromatische Aberration (CA).
An einer Kamera mit einem Pixelpitch von 2.2 µm wird das Objekt in der Bildmitte ebenfalls mit 200 LP/mm aufgelöst,
somit NICHT höher wie mit der Nikon D810.
Der freie Arbeitsabstand beträgt nur 34 mm, das ist sehr kurz, jedoch nötig, da es zum Mitutoyo Mikroskop passen muss.
Die Abgleichlänge (länge Objektiv + Arbeitsdistanz) beim Mitutoyo Mikroskop beträgt 95mm.
Da das 2x Objektiv von seiner Anlagefläche bis Fassungsfront 61mm misst, bleibt für den Arbeitsabstand nur noch (95mm – 61mm) 34mm,
was für Auflicht Beleuchtung nicht ideal ist.
(Beim Mitutoyo M Plan Apo 1x/0.025 ist es noch extremer, da beträgt der freie Arbeitsabstand 11mm,
das ist für Auflicht sehr schlecht!
Ein gutes Fotoobjektiv besitzt bei 1:1 einen freien Arbeitsabstand um 100mm).
Der oft erwähnte sehr hohe Arbeitsabstand der Mitutoyo Objektive,
bezieht sich nicht auf die 1x, 2x und 5x M Plan Objektive!
Beim Erwähnten zeigt sich klar (von 1:1 bis etwa 8:1), dass Mikroskop Objektive, auch wenn sie viel teurer wie ein gutes Fotoobjektiv sind,
sich nicht unbedingt für Fotografie eignen (musste wieder mal gesagt sein).
Und nun ein Bild mit dem hoch gelobten LAOWA 100 F2,8 CA Dreamer Macro 2:1 APO bei 2:1.
Oben sieht man die Gelbflechte (Xanthoria parietina) und unten vermutlich die Fruchtkörper einer Schwielenflechte (Physcia tenella oder P. stellaris).
Bis jetzt habe ich die Fruchtkörper dieser beiden Flechten noch nie so schön nebeneinander gesehen.
Kamera: Nikon D810
Objektiv: LAOWA 100 F2,8 CA Dreamer Macro 2:1 APO
Belichtungszeit: Blitz
Blende:
ISO: 64
Beleuchtung: 4 Blitzgeräte, YONGNUO YN560III
Diffusor: Weisses Schreibpapier
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe): 0, 0
Stativ: Reprostand
Region/Ort: CH, Bern
vorgefundener Lebensraum: Wald
Gattungsname: Schwielenflechten
Multishot-Technik: Stack
Stacking Software / - Methode: Zerene Stacker / PMax
Abbildungsmassstab: 2:1
Anzahl Stackschritte: 253
Durchschnittliche Stackschrittgrösse (µm) mit Cognisys StackShot: 50
Kurt