Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 02.12.2017 18:50von Frischling • | 14 Beiträge
Es geht mir (noch) nicht um Freistellung und Hintergrund, sondern ausschließlich um das Objekt. Das Objekt sollte mindestens so scharf sein, dass es klar erkennbar ist (=Minimalziel).
Hier gute Beispiele von „schlechten“ Aufnahmen zur Verdeutlichung:
Leider habe ich keine Aufzeichnungen, die die Aufnahmetechnik (Blende,Belichtungszeit, Stackingschritte, usw.) näher beschreiben. In aller Regel kamen EOS 550D, Tamron SP 60mm F/2 MACRO und div. Zwischenringe (senkrecht am Kaiser-Reproständer) zum Einsatz. Als Beleuchtung dienten u.a. die allseits bekannten Ik..-Lämpchen und als Diffusor Fotozelt und Plastikbecher.
Kein Blitz, keine Bildbearbeitungsprogramme (nicht vorhanden).
Das Raten beginnt! Was soll das sein?
Für Objekte über 1mm genügte bislang diese Ausrüstung, um (für mich) befriedigende Bilder für meine Dokumentation zu erstellen.
Gold/Quarz/Eisenhydroxide
Eure phantastischen Aufnahmen mit Beschreibung der Aufnahmetechnik und Kurts Kompendium zeigen mir einen gangbaren (und auch finanziell stemmbaren) Weg Objekte um ca. 1/10mm bis zu 1mm „Größe“ durchaus befriedigend aufzunehmen.
Wäre hierfür ein Nikon M Plan 20x/ELWD 210/0 eine gute Wahl?
Nach meiner Recherche könnte bei diesem Abbildungsmaßstab gerade noch mein
Mikroskopfuß ohne Optik aber mit Kreuztisch herhalten, um die Objekte dem Nikon-Objektiv manuell entgegen zu drehen. Zudem ist kein Fototubus erforderlich (habe ich auch nicht).
Denkbar sind sicherlich noch andere Ansätze, die ohne große Änderung der Ausrüstung möglich wären.
LG Mathias
RE: Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 02.12.2017 19:18von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Mathias
Erstmals ein herzliches Willkommen bei den Stackern.
Deine Vorstellung ist ja recht umfangreich und gibt einen guten Einblick in deine bisherige Arbeit.
Fast bei jedem deiner Sätze, tauchen in mir Fragen auf.
Betreffend dem Nikon M Plan 20x/ELWD 210/0 möchte ich fragen, ob dir bewusst ist,
dass dafür zwischen Objektivanschluss und Chipebene eine Distanz von etwa 200mm nötig ist,
um eine gute Abbildungsqualität zu erreichen, also ein Tubus, Balgen oder Zwischenringe?
Kurt
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Ein besseres Bild, ist das Produkt vieler kleinen Optimierungen, die man einzeln oft nicht sieht.
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
RE: Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 02.12.2017 19:34von Adalbert (gelöscht)
Hallo Mathias,
wenn Du unbedingt mit 20:1 anfangen möchtest, solltest Du bedenken, dass solche Mikroskop-Objektive meistens eine Apertur gegen 0.40 haben und dass die Schärfentiefe ca. 0,003mm beträgt. Wenn Du dann 3 Fotos innerhalb der Schärfentiefe machen möchtest, dann müsstest Du Schritte von 0,001 mm machen können.
Schau mal erst bitte nach, ob Du mit dem Trieb Deines Mikroskops solch kleine Schritte bewerkstelligen kannst.
Wenn Du den Umgang mit den Mikroskop-Objektiven üben möchtest, dann fange lieber mit den sogenannten Semiplanen CZJ 3,2 oder CZJ 6,3 an.
Danke und Gruß,
ADi
RE: Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 02.12.2017 19:37von Frischling • | 14 Beiträge
Hallo Kurt,
bisher habe ich Zwischenringe bis 195mm. Weitere 130mm sind bestellt, die benötigten 210mm können so erreicht werden. Leider habe ich nur einen Novoflex Canon-FD Balgen, der zwar an die Kamera adaptiert werden kann, aber die EOS-Zwischenringe nicht an den Balgen (ohne größeren Aufwand/Umbau), da Adapter dafür nicht vorhanden sind, oder doch?
Gruß
Mathias
RE: Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 02.12.2017 23:21von Sebastian • | 332 Beiträge
Bitte beachten das Chipebene gemeint ist! Das Auflagemass der Kamera muss mit eingerechnet werden. Ein typischer Anfängerfehler der mir auch schon passiert ist. Sprich die Distanz Chip bis kameraamschluss muss von der Distanz abgezogen werden.
Über Tante Google lässt sich das genaue Maß herausfinden. Falls krumme Zahlen rauskommen, kann mittels Helicoiden z.B. Die Distanz exakt eingestellt werden.
Beste Grüße,
Sebastian
RE: Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 03.12.2017 16:39von Frischling • | 14 Beiträge
Hallo Adi,
meine Hoffnungen ruhten auf der Basis, dass ich zumindest hinsichtlich des Abbildungsmaßstabes für mein Vorhaben eine mögliche Lösung gefunden haben könnte. Bin mir allerdings auch in diesem Punkt sehr unsicher, von der Handhabung her einmal ganz abgesehen. Ggf. reicht auch ein anderer Abbildungsmaßstab, um die in den Beispielbildern 1 und 2 gezeigten Objekte scharf bzw. erkenntlich darzustellen.
Ob ich mit dem Feintrieb des Mikroskopständers tatsächlich solch kleine Schritte einhalten kann ist mir nicht bekannt und ich weiß auch nicht, wie ich es herausfinden könnte.
Soweit ich Ausführungen hinsichtlich den Semiplanen (im Netz und auch von Kurt) richtig verstanden habe, so ist das CZJ 6,3 besser als das CZJ 3,2 geeignet.
Kurt vergleicht das CZJ 6,3 mit dem Rodenstock APO Rodagon 1:2.8, f = 50mm (in retro), gravierende Unterschiede sind für mich (= laienhaft) nicht erkennbar.
Das Rodenstock benutze ich auch. Meine Ergebnisse damit sind in der gewünschten Vergrößerung/Schärfe nicht zufriedenstellend, was (vermutlich) auch auf meine mangelnde Erfahrung zurück zu führen ist.
Im Bereich der Objekte über 1mm komme ich mit dem Rodenstock gut zurecht.
NS. Natürlich kann ich den von Dir erwähnten Übungsfaktor mit den Semiplanen nicht beurteilen. Könnte aber durchaus ein richtiger Ansatz auf dem Weg zum Ziel werden.
Danke und Gruß
Mathias
RE: Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 03.12.2017 16:40von Frischling • | 14 Beiträge
Hallo Sebastian,
wenn ich es richtig verstanden habe, müsste ich (als Beispiel) für das Objektiv „Nikon M Plan 10x/0,25 210/0“ 210mm abzüglich Auflagemaß der EOS (44mm) einhalten, um vernünftige Bilder produzieren zu können.
Also 166mm müssen durch Zwischenringe, Balgen, Helicoid-Ringadapter und Anschluss-Adapter bis zum Objektiv „überbrückt“ werden.
Danke und Gruß
Mathias
RE: Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 03.12.2017 17:18von Adalbert (gelöscht)
Hallo Mathias,
das CZJ 6,3 / 0,16 160 / - ist bedenkenlos zu empfehlen.
Mit dem 3,2 kann man prima Insektenköpfe fotografieren (also wenn sich das Hauptmotiv in der Mitte befindet),
weil die Auflösung zu Rand etwas nachlässt.
Zu Übungszwecken ist es aber auch auf jeden Fall bestens geeignet.
Um 6:1 mit dem Rodagon 50 zu erreichen, müsstest Du einen Tubus von über 30cm verwenden! (ME total pervers :-) [nur ein Scherz]
Natürlich kannst Du die Größe der Schritte Deines Mikroskops ermitteln (wenn Du die Entfernung mit der Zahl der Umdrehungen vergleichst).
BTW, hast Du Mal überlegt, den unendlichen Weg zu gehen?
Das ist auch eine preiswerte Lösung, wenn Du ein Tele 200mm hättest.
Danke und Gruß,
ADi
RE: Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 03.12.2017 17:54von Frischling • | 14 Beiträge
RE: Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 03.12.2017 18:34von Kurt • | 3.574 Beiträge
Hallo Mathias
Bei den endlich Mikroskop Objektiven der Reihe Nikon MPlan mit der Tubuslänge von 210mm
ist die Distanz zwischen Mikroskopobjektiv Anschluss und Chipebene nicht sehr kritisch,
da diese Mikroskop-Objektive weitgehendst voll auskorrigiert sind und kein Okular benötigen, das noch Restfehler des Objektivs beseitigt.
Die Tubuslänge von 210mm entspricht der mechanischen Tubuslänge.
In dieser mechanischen Tubuslänge von 210mm ist aber noch die Abgleichlänge des Okulars von 10mm enthalten.
Die Ebene des reellen Zwischenbildes, wo die Chipebene der Kamera hin gehört, ist somit 10mm (Abgleichlänge des Okulars) kürzer wie die mechanische Tubuslänge (210mm).
Es rechnet sich also korrekt, mechanische Tubuslänge 210mm minus 10mm Abgleichlänge Okular, das ergibt eine Distanz von 200mm,
die zwischen Mikroskop Objektiv Anschlussebene und Chipebene bestehen sollte.
Hier sieht man eine Zeichnung einiger dieser Distanzen bei einer Tubuslänge von 160mm:
https://www.univie.ac.at/mikroskopie/1_g...tiv/7_tubus.htm
Fotografiert man ohne Okular, kann das Bild vom Mikroskop Objektiv direkt auf den Kamera Chip (Ebene des reellen Zwischenbildes) projiziert werden.
Da diese Länge in der genormten Konstruktion eines Mikroskopes nicht einfach geändert werden kann, ist sie für den Mikroskopiker nicht von grossem Interesse,
es gibt deshalb auch keine Bezeichnung für diese Distanz, sondern nur die Beschreibung:
Mechanische Tubuslänge minus Abgleichlänge des Okulars.
Diese Distanz ist beim Fotografieren und der direkten Projektion aber interessant.
Bei Verwendung eines NIKON M Plan, 40/0.5 ELWD, 210/0 sollte optimal die Distanz zwischen Mikroskop Objektiv Anschlussebene und Kamera Chipebene 200mm betragen.
Da Kameras unterschiedlicher Hersteller ein unterschiedliches Auflagemass besitzen,
Siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Auflagema%C3%9F
Ist das Auflagemass von den berechneten 200mm in Abzug zu bringen.
z.B. Canon EF-Bajonett (EOS) Auflagemass = 44mm.
Also 200mm minus 44mm = 156mm.
Verwendet man ein NIKON M Plan, 40/0.5 ELWD, 210/0 an einer Canon Kamera, benötigt man Zwischenringe oder Balgen mit einer Länge = 156mm.
So wäre es korrekt.
Wie erwähnt muss das aber im Falle der voll auskorrigierten Nikon MPlan Objektive, nicht auf den Millimeter genau sein.
Kurt
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Ein besseres Bild, ist das Produkt vieler kleinen Optimierungen, die man einzeln oft nicht sieht.
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
RE: Vorläufige Zielsetzung
in Alles rund um die Bildbearbeitung 03.12.2017 19:20von Frischling • | 14 Beiträge
Hallo Kurt,
herzlichen Dank für Deine sehr ausführlichen Erläuterungen. So wird das „gedankliche“ Bild klarer und schärfer. Müssten jetzt noch meine Umsetzungen und entsprechende Ergebnisse folgen …
Aber zunächst muss ich meine Ausrüstung noch optimieren. Noch bin ich unsicher welche Optik am besten für mein Vorhaben geeignet ist und von mir auch „bedient“ werden kann.
Gruß
Mathias
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